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Trommelwirbel II

Erster Halt meiner Betonmischer-Revision war die Bestellung eines neuen Trommellagers. Leider ließ sich trotz gründlicher Reinigung keine Beschriftung mehr auf dem alten Lager entziffern. Also den Messschieber geschwungen und Maße bestimmt:

Damit outet sich das Lager als schnödes 6006 RS2. Sehr schön. Das gibt es an jeder Ecke zum schmalen Kurs.
Auch der geplatze Anlaufkondensator ist mit 16 μF und 450V~ ein Wald-und-Wiesen-Teil. Für schlanke 14 € ließ sich beides zusammen ordern.
Während ich auf den Paketboten wartete, habe ich mich schonmal dem defekten Lüfterrad zugewandt. Eh ich da für knapp 40 € ein Ersatzteil ordere, wollte ich erstmal eine Klebung mittels J-B Weld versuchen:

Dazu habe ich die Hülse mit 60er-Schleifpapier etwas aufgeraut und so zwischen den Flügeln eingesetzt, dass die abgebrochenen Stümpfe auf ihr als kleine „Widerhaken“ für den Kleber dienen.
Klebt man das Ganze auf einer Plastiktüte, lässt es sich später einfach vom Untergrund ablösen und es ergibt eine schön glatte Oberfläche. Den Kleber habe ich dann dick zwischen den Flügeln verteilt, um ihnen möglichst viel Halt zu geben.
Während der Kleber trocknete, habe ich mich dem verbliebenen Lager auf dem Trommelstumpf gewidmet. Es fand sich tatsächlich unter dem ganzen Schmodder:

Der Sicherungsring ließ sich mittels Zange nach oben schieben. Ihm folgte eine Anlaufscheibe und eine Blechabdeckung des Lagers:

*Mjam*
Das Lager habe ich dann erst vom groben Dreck befreit und anschließend mehrfach mit Sprühöl ausgespült:

Eigentlich ist es genauso fertig, wie das obere Lager. Leider lässt es sich aber nicht ohne größeren Aufwand ausbauen, so dass eine sinnlich einmassierte Füllung mit frischem Schmierfett genügen muss:

Inzwischen war der geklebte Lüfter trocken:

Mal sehen, ob das dauerhalft hält.
Passend klingelte die Postbotin und brachte ein neues Lager:

Und einen neuen Motorkondensator:

Das neue Lager fiel direkt in seinen Sitz in der Trommel:

Der Lüfter ließ sich mit einer passenden Nuss auf den Wellenstumpf aufklopfen:

Auch der Kondensator war schnell montiert:

Danach alles noch händisch abschmieren (Das Ding hat keinen einzigen Schmiernippel!) und wieder zusammen werfen.
Funktionstest? Läuft!
Ob sie auch unter Dauerlast zuverlässig läuft, werden wir beim Torsturz merken.

Vielleicht werde ich vorher noch eine Entwässerungsbohrung beim Gehäuse der Trommellager anbringen. Dann sammelt sich da vielleicht nicht wieder das Regenwasser drin.

Trommelwirbel

Der beste Nachbar aller Zeiten lieh mir für den Torsturz seinen geerbten Atika Profi 145 S Betonmischer:

Der zickt aber ein bisschen rum. Musst du gucken.“
Kein Problem. Komme ich schon mit klar. Geliehenes Maul riecht nach Gaul oder so.
Leider waren die Probleme aber etwas größer. Die Trommel lief nur noch sehr langsam während der Motor laut vor sich hin brummte. Füllte man etwas Zement in die Trommel blieb sie stehen bzw. lief nach einem Ruckler rückwärts.
Also schauen wir uns den Hasen doch mal ein wenig genauer an.
Kaum nehme ich die Abdeckung des Motors ab, purzelt mir das abgebrochene Lüfterrad entgegen:

Nachdem ich den Sicherungsring entfernt hatte, konnte ich den Rest des Lüfters abdrücken:

Ein seitlicher Blick zum Anlaufkondensator offenbart auch nichts gutes:

Der hat deutlich die Gruppe verlassen.
Hmm, und wieso hängt der Stecker so fest auf der Motorwicklung?

Ok, dem ist wohl mal sehr warm geworden.
Verlassen wir das Elend und schauen uns mal das Antriebsritzel näher an:

Oha, da gab es lange kein Fett mehr. Die Flanken sind schon ganz spitz abgenutzt.
Wenn man die Trommel so von Hand dreht, geben die Lager so mahlende Geräusche von sich. Da schaue ich wohl besser auch mal nach dem Fett-Füllstand.
Ohne Schlagschrauber bewegte sich da nichts:

Kaum hatte ich die Schrauben gelöst, bewegte sich da dann doch plötzlich einiges:

Ich bin nur ein Laie, aber wenn aus dem Lagersitz ein schwarzer Wasserfall läuft, dann ist das kein gutes Indiz.
Hmm, irgendwie lässt sich das Lager nur sehr schwer und hakelig von Hand drehen:

Gut, wenigstens wehrte es sich kaum, als ich es rausgehebelt habe:

Das untere Lager lässt sich leider nicht mehr ohne Weiteres ausbauen, da ein „Ohr“ des oberen Sicherungsringes abgebrochen ist und man ihn dementsprechend nicht mehr zerstörungsfrei aus seinem Sitz bekommt:

Ja, richtig: Unter diesem Haufen Schlonze verbirgt sich, laut Explosionszeichnung, ein weiteres Lager.

Ok, wir sind uns einig: Wenn der Kollege hier noch den Torsturz betonieren soll, ist da eine grundlegende Revision nötig!
Kein Problem, mache ich ja gerne.

Kondensmittel

Da ich momentan überlege, den Kondensator von der Grundplatte zu entfernen und wo anders hin zu verlegen (dazu in einem anderen Artikel mehr) hab ich mich mal ein wenig über den kleinen Schlawiner schlau gemacht.
Zur Funktionsweise gibts genug Einträge in den bekannten Foren und bei Wikipedia. Da will ich mich mal nicht weiter zu auslassen. Was allerdings für den gemeinen Duo-Schrauber von Interesse sein könnte, ist die Tatsache, dass identische Zündkondensatoren in manigfaltigen Fahrzeugen verbaut wurden. Dies erleichtert mal wieder die Ersatzteilsuche und ist auch besonders hilfreich, für das angedeutete „Ortswechsel“-Projekt (auch dazu im späteren Artikel mehr).

Die technischen Details der benötigten Zündkondensatoren lauten:
Höhe: (inkl. Anschraubstuzen) ca. 38mm
Durchmesser: ca. 18,5mm
Kapazität: 22μF (Micro-Farad)

Laut Wikipedia sind „die meisten“ Zündkondensatoren solche mit 22μF. Das passt auch zu anderen Gerüchten, die ich gehört habe, dass man da eigentlich alles aus der bunten Kiste der Autoindustrie grabbeln kann. Ich hab mir daher mal die Mühe gemacht und alle Fahrzeuge aufgelistet, von denen ich sicher in Erfahrung bringen konnte, was für Zündkondensatoren sie verwenden.
Kondensatoren aus folgenden Fahrzeugen sollen passen, da sie ebenfalls eine Kapazität von 22μF haben:
Daihatsu Charade, Charmant, Cuore, Rocky
Toyota Land Cruiser, Carina, StarletLiteAce, Cressida, Celica, Tercel, Corolla
Suzuki Alto, Samurai (I, II, LJ 80)

Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang der Zündkondensator aus dem Trabant. Er hat die identischen Maße und eine identische Kapazität (passt also in die Grundplatte). Allerdings ist sein Gehäuse, im Gegensatz zum normalen Simsons-Kondensator, aus Stahl und nicht aus Aluminium. Dies ergibt ein besseres Warmstartverhalten (durch den geringeren Ausdehnungskoeffizienten von nur 13,00 10-6/K, im Gegensatz zu 23,20 10-6/K). Außerdem „verformt“ er sich durch sein stabileres Gehäuse nicht so schnell wie die Originalen.

Ich habe weiterhin gelesen, dass auch andere Zündkondensatoren mit der Kapazität 25μF funktionieren sollen. Also auch Kondensatoren für:
Borgward Isabella
Citroën CX, DS
Dacia 1300, 1310, 1.3 Kombi
DAF 55, 66
Fiat 128, 131, 850, Fiorino, Panda, Ritmo
Ford Taunus 12M
Mercedes-Benz W100
Peugeot 504, 505
Porsche 912
Renault R4, R5, R6, R9/11, R12, R16, Alpine A110 (1,6l), Fuego
Škoda Garde
Volvo PV444/544, Amazon/121, DUETT/PV445, 340 – 360, 66
Volkswagen T2 1.6l

Also, wenn der Kondi mal wieder spinnt, einfach fix den aus Vatis Porsche oder seinem Mercedes 600 Landaulet mopsen…

Einfach kann jeder

Gestern habe ich Lolas regenerierten Motor eingebaut. Ich habe ihn den Winter über bei Zweirad-Steinberg (bekannt über den „Schwarzfahrer“ aus dem Simsonforum) überholen lassen. Das ganz große Programm mit allem Schnick-Schnack. Hab mich da echt nicht lumpen lassen. Und was ist nun? Genau: Nix.
Eingebaut, angeschlossen, Benzin eingefüllt, angerissen….tote Hose… Ganze Zündung samt Verkabelung gecheckt nix gefunden. Allerdings hatte der neue Kondensator einen feinen Haarriss.

Kondensator mit Riss

Die Dinger sind mir ja mehr als suspekt. Das wäre dann der dritte Kondi innerhalb eines Jahres. Ich hab dem Schwarzfahrer gleich ne Nachricht geschrieben, dass der Motor nicht lüppt und er hat mir vorhin zurückgeschrieben, dass er nen neuen Kondensator in die Post gegeben hat. Über den Support kann man da schon mal nix sagen. Mal sehen, ob es wirklich am Kondi gelegen hat. Ich kann es irgendwie nicht glauben…das wäre zu einfach für meine zickige Lola.

Den zugehörigen Thread findet ihr im Schwalbennest unter diesem Link.