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Nich am BMW lecken

Vor einigen Tagen rief mich Tobias an. Sein Rallye-BMW war ihm in Braunschweig verreckt.
Akuter Fall von Hitzewallungen. Erst wurde er nur im Stau auf der Autobahn heiß. Am Ende reichten schon 3 Minuten Stadtverkehr.
Per Ferndiagnose wurde das Thermostat als Übeltäter vermutet.
Nix einfacher als dass: Die afrikanische Lösung lautet „ausbauen“.
Damit schafft man es dann wenigstens nach Hause. Mit der ambulanten Unterstützung eines braunschweiger Rallye-Teams gelang Tobias auch die Demontage des Thermostats auf seinem Parkhausstellplatz. Als er jedoch den Wagen warm laufen ließ, entschied dieser sich zu spontaner Inkontinenz und entledigte sich plätschernd seines Kühlwassers. Doof.
Da lag also größeres im Argen. Das war mit dem vorhandenen Werkzeug nicht zu lösen. Also hat der Junge bei der Besten und mir Obdach gesucht, wir haben Freitags den Combo als Werkstattwagen gepackt und sind dem BMW näher auf die Pelle gerückt:
Bei der Arbeit
Unsere Vermutung war, dass durch das fehlende Thermostat das Thermostatgehäuse nicht mehr anständig abdichtet. Glücklicherweise hatte der lokale BMW-Hökerer „Block am Ring“ selbiges im Lager. Also im Parkhaus Kühlwasser ablassen, Schläuche demontieren und Thermostatgehäuse ausbauen:
Den Übeltäter im Visier
Als wir gerade wieder alles zusammen werfen wollen, beguckte sich Tobias das Gehäuse mal etwas genauer und entdeckte die Ursache für den spontanen Kühlmittelverlust:
Riss im Gehäuse außen 2
Das Plastikgehäuse (!!) des Thermostats ist auf ganzer Länge gerissen.
Geht auch schön durch, der Riss:
Riss im Gehäuse innen
Kein Wunder, dass es da rausplätscherte wie ein Gebirgsbach.
Ein schneller Blick auf die Uhr verriet uns, dass der BMW-Händler noch eine ¾-Stunde auf hatte. Also gesputet und den Teiletresen geentert. Wir beide hatten schon Horrorvorstellungen, was dieses Formteil wohl kosten wird. Unsere Schätzungen variierten zwischen 50 und 100 Euro.
Aber BMW vermochte uns zu überraschen. Es waren gerade mal 29 Euro und ein paar Zerquetschte. Dafür muss man nicht über einen Schrottplatz stromern (Plan-B).
Mit neuem Thermostat und neuem Gehäuse bewaffnet, sind wir dann zurück und haben alles wieder zusammen geworfen. Als Interrims-Kühlwasser musste schnödes Leitungswasser herhalten:
Wiederbefüllung des Kühlers
Nach 2,5l war der Wasserverlust ausgeglichen. Entlüften hat erstaunlich gut geklappt. Wir haben den BMW noch auf einer Rampe warm laufen lassen. Die Weiterreise in die alte Heimat verlief ohne Zwischenfälle und die Temperaturanzeige verharrte auf den 150 km stoisch in der Mitte. Sieht nach einem Fix aus.
Warum das Gehäuse (spontan) gerissen ist, wissen wir nicht. Die Vermutungen gehen in Richtung klemmendes Thermostat, welches zu starkem Druck im Kühlsystem geführt hat und das Plastikgehäuse knackte. Ist aber alles nur haltlose Spekulatius.

Der Prinzessin neue Schuhe XI

Gestern war ich mal wieder in Osnabrück und hatte auch Zeit mich ein wenig um Lola zu kümmern.
Auf dem Plan stand, sie endlich wieder auf ihre überholten Räder zu stellen, damit sie bereit für den Sommer ist.
Bevor es allerdings soweit war, musste ich noch fix einen neuen Schlauch aus meinem Fundus zaubern. Der Alte hatte beim probeweisen aufpusten einen tiefen Riss gezeigt:
Loch im Schlauch 1
Ein kurzer Blick auf den Herstellungsort offenbarte dann auch die Ursache: Altersschwäche
Loch im Schlauch
Natürlich habe ich ihn nicht weggeschmissen! Er bekommt nen Fahrradflicken und wandert in den Fundus. Wer weiß, wann man den nochmal gebrauchen kann.
Als die Räder dann fertig zum Einbau waren, habe ich Lola mit ihren Transportrollen aus der Garage meines Gönners geschoben und das Vorderrad sowie das rechte Hinterrad eingebaut:
Felgen Einbau Mitnehmer 001
Allerdings muss mir hinten rechts irgend ein Fehler unterlaufen sein. das Rad sitzt nicht mittig unter dem Schutzblech. An der rechten Kante sieht der Abstand so aus:
Felgen Einbau Mitnehmer 003
An der linken Kante kann man die Hand durch stecken:
Felgen Einbau Mitnehmer 004
Ich hab das Rad zweimal ein und wieder ausgebaut, aber es ändert sich nix. Ich erkenne auch nicht den Fehler, den ich gemacht habe…. Blöder Mist. Irgendjemand von euch ne Idee?
Auf der Fahrerseite bin ich nur dazu gekommen, den Mitnehmer samt Ritzel zu tauschen und die Kette in die neuen Kettenschläuche einzufädeln. Dann hat die Sonne, die gelbe Sau, einfach Feierabend gemacht und ich stand im Dunklen.
Der alte Mitnehmer sah so aus:
Felgen Einbau Mitnehmer 010
Herrlich mahlendes Geräusch in dem offenen Lager. Auch noch 1A DDR-Ware. Mal sehen, wie sich der Neue so schlägt.
Die alten Kettenschläuche hatten ihre Haltbarkeitsdauert auch schon lange hinter sich gelassen:
Felgen Einbau Mitnehmer 013
Als Tricky hat sich das einfädeln der Kette in die neuen Schläuche gestaltet. Sie sind wesentlich enger als die ausgenudelten Originale. Außerdem sind sie nicht komplett durchstoßen. In der Mitte befinden sich noch Gummigrate, welche ein einfaches durchfädeln verhindern.
Abhilfe schaffte hier ein beherzter Stoß mit dem ausgeklappten Zollstock-Blatt.
Doch auch jetzt waren die Schläuche noch zu eng, um die Kette einfach durchrutschen zu lassen. Als sehr gut hat sich die Seele eines alten Bowdenzuges erwiesen. Einfach durch die beiden Löcher eines Endgliedes fädeln und dann durch den Schlauch führen.
Felgen Einbau Mitnehmer 015
Da die Seele ja im Vergleich zu einfachen Bändern/Fäden recht steif ist, kann man sie gut an den ganzen Falten und Kanten vorbei wackeln.
Das durchziehen selbst ist dann ein Kinderspiel, da die Seele ja ganz anständige Zugkräfte verträgt.
Felgen Einbau Mitnehmer 016
Wie gesagt war dann aber auch Essig mit Licht und ich musste Lola mit einer verbleibenden Transportrolle zurück in die Garage schieben. Schade. Ich wollte eigentlich noch eine abendliche Runde drehen.

Einfach kann jeder

Gestern habe ich Lolas regenerierten Motor eingebaut. Ich habe ihn den Winter über bei Zweirad-Steinberg (bekannt über den „Schwarzfahrer“ aus dem Simsonforum) überholen lassen. Das ganz große Programm mit allem Schnick-Schnack. Hab mich da echt nicht lumpen lassen. Und was ist nun? Genau: Nix.
Eingebaut, angeschlossen, Benzin eingefüllt, angerissen….tote Hose… Ganze Zündung samt Verkabelung gecheckt nix gefunden. Allerdings hatte der neue Kondensator einen feinen Haarriss.

Kondensator mit Riss

Die Dinger sind mir ja mehr als suspekt. Das wäre dann der dritte Kondi innerhalb eines Jahres. Ich hab dem Schwarzfahrer gleich ne Nachricht geschrieben, dass der Motor nicht lüppt und er hat mir vorhin zurückgeschrieben, dass er nen neuen Kondensator in die Post gegeben hat. Über den Support kann man da schon mal nix sagen. Mal sehen, ob es wirklich am Kondi gelegen hat. Ich kann es irgendwie nicht glauben…das wäre zu einfach für meine zickige Lola.

Den zugehörigen Thread findet ihr im Schwalbennest unter diesem Link.