Schlagwort-Archive: Kühler

Das Ende der Hitzewelle III

Nachdem der Kühlkreislauf gespült war, habe ich den alten-neuen Alu-Kühler hervorgekramt und für die ewige Anprobiererei das Kühlernetz mit Pappen gepolstert:
Neuer Kühler
Grob reingehalten; schon mal nicht gänzlich unmöglich:
Neuen Kühler reingehalten
Richtet man den Einlass des Kühlers auf den Auslass des Thermostatgehäuses, sieht man, dass da in allen Dimensionen einiges an Abstand zum karosserieseitigen Halter ist:
Abstand rechts
Auch auf der linken Seite ist reichlich Luft:
Abstand links
Während ich noch auf Konstruktionen mit Winkeln sinnierte, brachte Tobias mich auf die Idee, den alten Rahmen des Kühlers zu verwenden. Der Rahmen ist zwar am Boden durchgerostet bzw. Oblaten-dünn, aber die Seiten mit den zur Karosserie passenden Haltemutter sind noch ok. Nachdem eine erste Anprobe vielversprechend aussah, habe ich die Seitenteile grob abgesäbelt:
Alter Rahmen zersägt
Sieht gut aus:
Testeinbau
Der Kühler sitzt mit den Seitenteilen schön mittig:
Neuen Kühler mit altem Rahmen
Nun gings ans befestigen. Der alte Kühler wird vom Rahmen einfach umschlossen. Dafür ist der Alu-Kühler aber zu breit und nachdem ich den Boden des Rahmens abgesägt hatte, war das eh raus. Der Alu-Kühler hat extra auf jeder Seite vier aufgeschweißte Muttern um ihn zu verschrauben.
Also mussten passende Löcher in die Seitenteile.
Um die richtige Position für die Löcher zu bekommen, habe ich mich eines Tricks bedient:
Eigenbau-Dorn
Bei einem passenden Bolzen feilt man das Ende so zurecht, dass es eine Spitze ergibt und sägt anschließend den Kopf ab.
Nun kann man den angespitzten Stummel von Hand in eine der Muttern drehen:
eingeschraubter Dorn
Platziert man nun das Rahmenteil an zuvor festgelegten Markierungen und gibt ihm einen kleinen Klapps mit dem Hammer, erhält man vorzügliche Markierungen zum bohren:
Markierung außen
Zur besseren Sichtbarkeit kann man auf die Innenseite auch ein Stück „Crap-Klebeband“ aufkleben. Die Markierung bohrt man anschließend durch und schraubt einen Bolzen zur Zentrierung ein. Dann markiert man nacheinander alle anderen Bohrlöcher und schraubt ebenfalls Bolzen ein. So kann man immer für das nächste Bohrloch nachkorrigieren.
Um zu zeigen, wie schief die kleinen Chinesen die Muttern am Kühler fest geschweißt haben, habe ich mal zwei extra lange Bolzen eingeschraubt:
schiefe Anschweißmuttern
Unschön, aber im Endeffekt unererheblich, da die später verwendeten Schrauben so kurz sind, dass sie trotzdem noch auf den Unterlegscheiben großflächig aufliegen. Ob das beim Mini (für den der Kühler im Original bestimmt ist) auch so problemlos klappt, kann ich natürlich nicht sagen.
Nachdem die Seitenteile gebohrt waren, habe ich sie noch fein bearbeitet und lackiert. Anschließend ging’s an den Einbau.

Das Ende der Hitzewelle I

Als ich vor einiger Zeit die Ventile am Rialto nachgestellt habe, fiel mir auf, in welch schlechtem Zustand die Kühlerschläuche waren:
aufgequollener Schlauch
Aufgequollen, rissig, ausgehärtet.
Höchste Zeit da mal tätig zu werden.
Da der Rialto im Sommer sein Hitzeproblem nie ganz losgeworden ist, konnte ich bei der Gelegenheit auch den latent gammeligen Kühler austauschen.
altes Setup
Vom Bond Bug hatte ich ja noch den China-Alu-Kühler liegen.
Alles ein Aufwasch.
Als erstes habe ich mich an den Ausbau der alten Schläuche gemacht.
Beim abziehen sind sie entweder direkt abgerissen:
abgerissenes Schlauchende
oder ich musste sie mühsam von  den Stutzen schneiden:
alten Kühlwasserschlauch aufschneiden
Wirklich höchste Zeit für den Austausch.
Die entfernten Schläuche habe ich durchnummeriert und den Verlauf notiert:
alter Schlauch 3
Danach habe ich noch Fotos von den verschiedenen Distanzstücken und der Anordnung des alten Kühlers gemacht:
Befestigung alter Kühler
Um anschließend alles raus zu reißen:
Alles ausgebaut
Auf dem letzten Bild sieht man sehr schön, wie grob Reliant damals im Werk die GFK-Karosserien für den Kühler ausgeschnitten hat. Da muss man beim hantieren schon ein wenig aufpassen, dass man sich nicht die Hände aufreißt.

Nich am BMW lecken

Vor einigen Tagen rief mich Tobias an. Sein Rallye-BMW war ihm in Braunschweig verreckt.
Akuter Fall von Hitzewallungen. Erst wurde er nur im Stau auf der Autobahn heiß. Am Ende reichten schon 3 Minuten Stadtverkehr.
Per Ferndiagnose wurde das Thermostat als Übeltäter vermutet.
Nix einfacher als dass: Die afrikanische Lösung lautet „ausbauen“.
Damit schafft man es dann wenigstens nach Hause. Mit der ambulanten Unterstützung eines braunschweiger Rallye-Teams gelang Tobias auch die Demontage des Thermostats auf seinem Parkhausstellplatz. Als er jedoch den Wagen warm laufen ließ, entschied dieser sich zu spontaner Inkontinenz und entledigte sich plätschernd seines Kühlwassers. Doof.
Da lag also größeres im Argen. Das war mit dem vorhandenen Werkzeug nicht zu lösen. Also hat der Junge bei der Besten und mir Obdach gesucht, wir haben Freitags den Combo als Werkstattwagen gepackt und sind dem BMW näher auf die Pelle gerückt:
Bei der Arbeit
Unsere Vermutung war, dass durch das fehlende Thermostat das Thermostatgehäuse nicht mehr anständig abdichtet. Glücklicherweise hatte der lokale BMW-Hökerer „Block am Ring“ selbiges im Lager. Also im Parkhaus Kühlwasser ablassen, Schläuche demontieren und Thermostatgehäuse ausbauen:
Den Übeltäter im Visier
Als wir gerade wieder alles zusammen werfen wollen, beguckte sich Tobias das Gehäuse mal etwas genauer und entdeckte die Ursache für den spontanen Kühlmittelverlust:
Riss im Gehäuse außen 2
Das Plastikgehäuse (!!) des Thermostats ist auf ganzer Länge gerissen.
Geht auch schön durch, der Riss:
Riss im Gehäuse innen
Kein Wunder, dass es da rausplätscherte wie ein Gebirgsbach.
Ein schneller Blick auf die Uhr verriet uns, dass der BMW-Händler noch eine ¾-Stunde auf hatte. Also gesputet und den Teiletresen geentert. Wir beide hatten schon Horrorvorstellungen, was dieses Formteil wohl kosten wird. Unsere Schätzungen variierten zwischen 50 und 100 Euro.
Aber BMW vermochte uns zu überraschen. Es waren gerade mal 29 Euro und ein paar Zerquetschte. Dafür muss man nicht über einen Schrottplatz stromern (Plan-B).
Mit neuem Thermostat und neuem Gehäuse bewaffnet, sind wir dann zurück und haben alles wieder zusammen geworfen. Als Interrims-Kühlwasser musste schnödes Leitungswasser herhalten:
Wiederbefüllung des Kühlers
Nach 2,5l war der Wasserverlust ausgeglichen. Entlüften hat erstaunlich gut geklappt. Wir haben den BMW noch auf einer Rampe warm laufen lassen. Die Weiterreise in die alte Heimat verlief ohne Zwischenfälle und die Temperaturanzeige verharrte auf den 150 km stoisch in der Mitte. Sieht nach einem Fix aus.
Warum das Gehäuse (spontan) gerissen ist, wissen wir nicht. Die Vermutungen gehen in Richtung klemmendes Thermostat, welches zu starkem Druck im Kühlsystem geführt hat und das Plastikgehäuse knackte. Ist aber alles nur haltlose Spekulatius.

Kupferwurm XXI – Spoilerbau

Mit eingebautem Kühler konnten Vaddern und ich auch mal Maß für den angedachten „Kühlluftspoiler“ nehmen.
Den Umbau auf einen elektrischen Lüfter habe ich zwar verworfen, aber den Luftstrom Richtung Kühler will ich nichts desto Trotz optimieren.
Ich darf hierzu vielleicht nochmal die original Anordnung skizzenhaft in Erinnerung rufen:
Skizze Luftstrom
Hier mal der Blick durch den Kühlergrill auf die eingebaute Box des Heizungswärmetauschers:
Blick durch den Kühlergrill
Schön zerklüftet.
In der Ferne könnt ihr vielleicht links unten den rostigen Lüftermotor des Wärmetauschers ausmachen und im Hintergrund den glänzenden Lack des oberen Wasserkastens des Kühlers samt schützender Pappe über dem Kühlnetz.
Bei zugeklapptem Canopy schließt die Karosserie bündig mit der oberen Kante des Wärmetauschers ab (insofern ist die obige Zeichnung falsch! Der schwarze Kasten steht direkt im Fahrtwind.). Die Einströmende Luft prallt also gegen die vertikale Wand des Tauschers und muss dann unter ihm Richtung Kühler entweichen. Allerdings ist zwischen Tauscher und Kühler ein Hand-breiter Spalt, durch den die Luft am Kühler vorbei, Richtung Motor entweichen kann.
Der Kühlluftspoiler soll zukünftig die gesamte Breite der Öffnung überspannen (einschließlich der „Stufe“ im Wärmetauschergehäuse) und die Luft direkt auf die Lamellen des Kühlers dirigieren. Hier mal im Papp-Modell:
Pappmodell Frontansicht
Dabei soll dann auch der bisher in den Kühlluftstrom ragende Gebläsemotor abgedeckt werden:
Pappmodell im Profil
Durch den Spoiler verengt sich zwar der Querschnitt innerhalb der Öffnung, aber das dürfte ja nur die Geschwindigkeit der ohnehin eingepressten Luft erhöhen, oder?
Im Ursprungsentwurf wollte ich den Spoiler ja bis zum Kühler führen:
Optimierung v.1.0
Das hat sich allerdings durch die Position des Lüftermotors als schwierig bzw. nur durch eine Stufe im Spoiler als realisierbar herausgestellt.
Auf Vadderns anraten habe ich den Plan daher so modifiziert, dass der Spoiler nun nur noch bis knapp über den Lüftermotor hinaus geht und dort dann einfach endet. Das sollte hoffentlich ausreichen, um der eingepressten Kühlluft eine Richtung vor zu geben, so dass sie die letzten ca. 10 cm bis zum Kühlnetz ohne Hilfe strömen kann.
Ob das alles sinnvoll ist, weiß ich noch nicht.
Im Zweifel fliegt es halt wieder raus.

Kupferwurm XIX – Darmspülung

Beim Bug geht es mit großen Schritten vorwärts!
Dank der stabilen Wetterlage habe ich ihn sogar an die frische Luft gerollt und den Kühlkreislauf durchgespült:
Bond Bug wittert Frühlingsluft
Sieht schon recht traurig aus, wie er da mit leeren Scheinwerferhöhlen, ausgeräumtem Innenraum und raushängenden Kabeln in der Frühlingssonne steht.
Egal. Die Talsohle ist durchschritten. Es geht nur noch aufwärts.
Der Spülvorgang war wenig spektakulär. Alle Motoröffnungen, die wasserscheu sind (Vergaserstutzen, Verteileröffnung) hab ich mit Lappen gefüllt und Tüten drüber gezogen. Danach den Gartenschlauch auf Maximaldruck gebracht und in alle Kühlwasseröffnungen (Wasserpumpenöffnung, Thermostatgehäuse, Heizungsstutzen) gehalten:
Block spülen
Leider ließ sich die Kühlwasserablassschraube an der linken hinteren Seite des Motors nicht öffnen, so dass ich dort nicht mit einem Draht drin rum porkeln konnte. Das hat damals beim Rialto einiges an Bodensatz gelöst.
Egal. Hab mein Bestes versucht. Muss reichen.
Nun konnte die Wasserpumpe endgültig verschraubt werden.
Anschließend haben Vaddern und ich noch einen Halter für die neue Lima angefertigt:
neuen Lima-Halter basteln
Zwei massive Stahlstifte in Verbindung mit einem Flacheisen und einem kräftigen Schraubstock ergeben einen schicken Halter mit passender Kröpfung:
neuer Lima-Halter
Der wird natürlich vor dem finalen Einbau noch lackiert.
Den NOS-Kühler habe ich mit Pappe „gepanzert“ bis alle Arbeiten in seiner Umgebung abgeschlossen sind:
NOS-Kühler mit Pappe geschützt
Sollte ich mit einem Schraubenschlüssel abrutschen und mit die filigranen Kühlfinnen zerdeppern, wäre das doch eher ärgerlich.
Anschließend konnte auch der wieder in den Bug und der neue Plastik-Lüfter konnte provisorisch Platz nehmen:
NOS-Kühler eingesetzt
Ist platzmäßig eng, aber geht.
Für alle nachfolgenden Bond-Bug-Restauratoren sei gesagt, dass es nur möglich ist den Plastik-Lüfter zu (de-)montieren, wenn man vorher den Kühler ausbaut! Zwischen Lüfter und Kühler ist ansonsten nicht genug Platz um eine Nuss auf die versenkten Bolzen des Lüfters zu bugsieren.