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Kupferwurm XIX – Darmspülung

Beim Bug geht es mit großen Schritten vorwärts!
Dank der stabilen Wetterlage habe ich ihn sogar an die frische Luft gerollt und den Kühlkreislauf durchgespült:
Bond Bug wittert Frühlingsluft
Sieht schon recht traurig aus, wie er da mit leeren Scheinwerferhöhlen, ausgeräumtem Innenraum und raushängenden Kabeln in der Frühlingssonne steht.
Egal. Die Talsohle ist durchschritten. Es geht nur noch aufwärts.
Der Spülvorgang war wenig spektakulär. Alle Motoröffnungen, die wasserscheu sind (Vergaserstutzen, Verteileröffnung) hab ich mit Lappen gefüllt und Tüten drüber gezogen. Danach den Gartenschlauch auf Maximaldruck gebracht und in alle Kühlwasseröffnungen (Wasserpumpenöffnung, Thermostatgehäuse, Heizungsstutzen) gehalten:
Block spülen
Leider ließ sich die Kühlwasserablassschraube an der linken hinteren Seite des Motors nicht öffnen, so dass ich dort nicht mit einem Draht drin rum porkeln konnte. Das hat damals beim Rialto einiges an Bodensatz gelöst.
Egal. Hab mein Bestes versucht. Muss reichen.
Nun konnte die Wasserpumpe endgültig verschraubt werden.
Anschließend haben Vaddern und ich noch einen Halter für die neue Lima angefertigt:
neuen Lima-Halter basteln
Zwei massive Stahlstifte in Verbindung mit einem Flacheisen und einem kräftigen Schraubstock ergeben einen schicken Halter mit passender Kröpfung:
neuer Lima-Halter
Der wird natürlich vor dem finalen Einbau noch lackiert.
Den NOS-Kühler habe ich mit Pappe „gepanzert“ bis alle Arbeiten in seiner Umgebung abgeschlossen sind:
NOS-Kühler mit Pappe geschützt
Sollte ich mit einem Schraubenschlüssel abrutschen und mit die filigranen Kühlfinnen zerdeppern, wäre das doch eher ärgerlich.
Anschließend konnte auch der wieder in den Bug und der neue Plastik-Lüfter konnte provisorisch Platz nehmen:
NOS-Kühler eingesetzt
Ist platzmäßig eng, aber geht.
Für alle nachfolgenden Bond-Bug-Restauratoren sei gesagt, dass es nur möglich ist den Plastik-Lüfter zu (de-)montieren, wenn man vorher den Kühler ausbaut! Zwischen Lüfter und Kühler ist ansonsten nicht genug Platz um eine Nuss auf die versenkten Bolzen des Lüfters zu bugsieren.

321-Zündung IV

Ich hab mich heute unter den gestrengen Augen der besten Krankenschwester von allen weggestohlen. Der Schraubereientzug war einfach zu stark…

Als erstes habe ich den Motor mit einem Schraubenschlüssel an der Riemenscheibe auf den oberen Totpunkt („OT“) des ersten Zylinders gedreht. Das geht übrigens viel einfacher, wenn man die Zündkerzen raus schraubt.
Dieses Bild veranschaulicht gut Drehrichtung und Markierungen:

Und hier im richtigen Leben (Allerdings auf 10° vor OT!):
Riemenscheibe 10 Grad vor OT
Danach habe ich die Zündkabel nummeriert und die Verteilerkappe entfernt:
Zündreihenfolge markiert
Um später den Verteilerfinger der 123 besser ausrichten zu können, habe ich die Stellung des Alten noch am Zylinderdeckel markiert:
Verteilerfinger Richtung Zylinder 1
Danach kam die Stunde der Wahrheit. Lösen der Halteklammer:
Lucas 45D4 Demontage
Und raus ziehen des alten Verteilers:
Lucas 45D4 ausgebaut
Hier der Blick ins Innenleben des Motorblocks auf den Antrieb des Rotors:
Verteiler Antrieb
Endlich Platz um ein wenig sauber zu machen (Achtung, das nix in das Verteiler-Loch fällt!):
Verteiler ausgebaut
Anschließend ein grober Sichtvergleich Alt vs. Neu:
123-Ignition vs. Lucas 45D4
Sieht am Schaft schon mal sehr gut aus.
Also rein gesteckt! Bis zum Gummi-Dichtungsring ging es ganz gut. Danach wollte der Verteiler keinen Millimeter mehr weiter:
123-Ignition Dichtring
Erst ein wenig Motoröl und meine gesamten Kräfte (welche momentan eher limitiert sind) schafften es, dass er tiefer rein ging.
Leider führte das direkt zum nächsten Problem! Tiefer als so geht er nicht rein:
123-Ignition stößt an
Der Körper der 123ignition ist oberhalb des Schaftes dicker als der Lucas 45D4-Verteiler. Die 123 stößt an diese „Stufe“ im Motorblock. Zum Zylinderkopf ist genug Platz. Nur diese kleine Stufe ist nen halben Millimeter im Weg. Verdammte Kacke! Es hätte so schön sein können!
In dieser Stellung kann ich den Verteiler weder fest schrauben, noch greift der Antrieb des Rotors.
Was mache ich nun?
Entweder ich feile die Stufe vom Motorblock soweit weg, dass der Verteiler passt oder ich lasse mir den Körper der 123ignition abdrehen, damit er dünner wird.
Beides nicht geil….. irgendwelche Vorschläge?
Ich schreibe morgen früh mal an 123ignition und frage, wie viel „Fleisch“ der Körper an dieser Stelle hat.