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Kunststoff schweißen

Im Sinne einer frühkindlichen Prägung dürfen die kleinen Schräubchen in unseren Alltagsautos spielen, wenn diese auf dem Hof stehen.
Natürlich ist danach regelmäßig alles im Innenraum verstellt und der Innenspiegel mit Klebefingern voll, aber das ist der Preis.
Zum Preis gehört es auch, dass mal etwas zu Bruch geht.
So zum Beispiel die (zugegebenermaßen extrem filigrane) Brodit-Handyhalterung im Gerontengolf:

Im Combo habe ich damit ja exzelente Erfahrungen gemacht, aber die für den Golf Plus ist einfach Mist.
Da die Dinger aber nicht gerade billig sind, habe ich ein erstes Experiment auf dem Feld des Kunststoffschweißens gewagt.
Tobias hat damit sehr erfolgreich seinen (beim Vorbesitzer) verunfallten BMW Z4 wieder zusammen geklebt. Nur mit einem Lötkolben und ein paar Kabelbindern als Füllmaterial. Kann also nicht so schwer sein.

Leider ist das Verfahren bei notwendigerweise filigranen und maßgenauen Teilen eher nicht geeignet. Die Bruchstelle bleibt der Schwachpunkt
Dementsprechend hielt die Reparatur auch nicht lange:

Für die nächste Runde versuchte ich ein feines Drahtgewebe als Verstärkung in die Oberfläche mit einzuschweißen:

Das klappte so leidlich, aber mittlerweile war die nötige Passform so weit dahingeschmolzen, dass sich die Halterung nur unter Gewalt wieder in das Armaturenbrett des Gerontengolfs integrieren ließ. Dabei machte es dann leise *knack* und sie war wieder gebrochen:

Damit verwarf ich die Angelegenheit und ging das Problem neu an.
Die Halterung des Innenraumheizers oben mittig auf dem Armaturenbrett hat sich im letzten Winter sehr bewährt. Warum das Konzept nicht einfach auf den Handyhalter übertragen?
Voila:

Es kann manchmal so einfach sein….

Alles Plastik… oder was?

Verdammt. Habe ich doch glatt das zweite „Alles Plastik… oder was? GFK-Treffen“ vom Schuppen Eins in Bremen verpasst!

Vom 13. bis 15. September traf sich da alles was Rang und Epoxyd hat: Scimitar, TVR, Matra, Ginetta, Trabant, Wiesmann, Lotus, Alpine, VW Buggy´s, etc.

Den Hinweis bekam ich von einem Bekannten mit einem Melkus RS 1000. Leider habe ich noch keine Fotos von der diesjährigen Ausgabe online gefunden. Aber von letzten Jahr finden sich hier einige schöne Bilder.

Ich setze das Treffen mal auf meine Liste für 2020.

Nachtrag: Laut Veranstalter findet das Treffen auch 2020 am 2. Septemberwochenende statt.

Tag 1 : Zuhause – Hohberg

Tag 1 : Zuhause – Hohberg – 534 km

Eines der Mottos meiner Lieblingssendung „Top Gear“ ist „ambitious but rubbish„.
Dieser Satz sollte auch auf der Rallye häufig von uns bemüht werden, wenn wir mal wieder selbst etwas verbockt hatten. Schon der Start war ein Musterbeispiel:
Der offizielle Start sollte am 6.11. in Dresden mit einem Fotoshooting am Elbufer stattfinden. Am 5. haben Tobias und Antje erst die Vorräte gekauft und eingepackt. Ich lag in der Zwischenzeit noch bis Abends unter Cobra I und habe den zweiten Wüstenschlitten montiert. Die noch zu bauenden Dachgepäckträger warteten ebenfalls noch auf uns.
Es zeichnete sich daher ab, dass wir die Autos die Nacht durch hätten packen müssen, wenn wir am nächsten Tag um 14:30 Uhr in Dresden sein wollen würden. Nach einigen Diskussionen mussten wir einsehen, dass es keine gute Idee war, unausgeschlafen auf solch eine Rallye zu gehen. Zumal unser Pensum für die nächsten Tage schon so sehr happig werden sollte. Unser Roadbook verzeichnete über 3000 km in den nächsten 5 Tagen. Also beschlossen wir den Start in Dresden zu knicken und den Tross erst in Hohberg wieder einzuholen.
Auch mit dem zusätzlichen Tag waren die letzten Stunden vor unserem Aufbruch sehr stressig und wir wurden gerade so fertig um am Morgen des 7.11. um 10:30 Uhr Richtung Paderborn aufzubrechen. Zeit Abschied zu nehmen:

Außerdem Zeit für das erste wichtige Foto dieser Reise: Den Tachostand von Cobra I bei Abfahrt:

Wir wollten in Paderborn noch einen 5l-Wasserkanister aus Tobias Keller holen und die lokalen Waschanlagen nach großen 25l-Waschmittelkanistern abklappern. Die 25l-Kanister sollten uns als billige Benzinkanister dienen, da echte Benzinkanister, selbst aus Plastik, unverschämt teuer sind.
Nach einigen ergebnislosen Versuchen, warf sich Antje erfolgreich an Mustafa, den Waschanlagenwart der Rolf Irmscher Tankstellen GmbH ran (Danke für die Hilfe!). Mustafa war von unserem Vorhaben hellauf begeistert und gab uns bereitwillig drei 25l-Kanister mit. Zusammen mit dem 33l-Kanister von Antjes Vater hatten wir nun 108l-Spritkapazität + Tanks. Das sollte für die Wüste reichen. Es war schwer Mustafas Schäkerei mit Antje zu beenden, damit wir endlich los kommen konnten.
Ich wollte etwas auf die Tube drücken, da ich die beste Freundin von allen in Speyer besuchen wollte. Die war dort nämlich für drei Monate auf der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer zur Fortbildung um noch schlauer zu werden und mir meine Halle zu schenken. Nach erfreulich ereignisloser Fahrt trafen wir gegen 16:30 Uhr in Speyer ein. Den Kurzbesuch nutzte jeder von uns für einen schnellen Toilettengang. Antje und Tobias überprüften dann noch Reifendruck, Ölstand und den festen Sitz unserer aus Baustahlmatten gezimmerten Dachträger. Danach begaben wir uns zurück auf die Bahn um die letzten 140 km nach Hohberg abzuspulen:

An der „Hohberg-Halle“ trafen wir zum ersten Mal auf die anderen Boliden der Gegner und wurden von unseren Mitstreitern freundlich empfangen.
Allerdings waren die Preise in der Halle sehr happig (Brötchen 2€, Bier 1,80€). Tobias und ich machten uns daher auf den Fußweg, in den nahen EDEKA um dort Dosenbier und Abendbrot zu jagen. Antje wollte in der Zwischenzeit ein paar Mitfahrer kennenlernen. Leider hatte der EDEKA kein Dosenbier, so dass wir die lokalen Spezialitäten probierten (Hieronymus Pilsener und ein Landbier mit nem dicken Mönch drauf). Zum Abendbrot kauften wir einen leckeren Marmorkuchen.
Auf dem Rückweg versuchten wir uns auch am ersten Rallye-Geocash. Scheiterten aber an der Ortsbestimmung, mangelndem Kompass und Nieselregen (wie gesagt: „ambitious but rubbish“). Später erfuhren wir, dass der erste Cash dieses Jahr garnicht existierte. Hätten wir also eh nicht gefunden.
Mit nassen Füßen kehrten wir zurück in die Halle zu Antje, die schon direkt Anschluss gefunden hatte. Nachdem wir zusammen den Marmorkuchen und die Bierchen gekillt hatten, kehrten Tobias und ich zurück zum EDEKA um das Pfand zu kassieren und die Fahrzeuge der Konkurrenz zu inspizieren:


Zu unserer Befriedigung stellten wir fest, dass wir die einzigen Teilnehmer mit Kleinwagen waren.
Wohl gesättigt und leicht angetrunken krabbelten wir im hinteren Teil der Halle in unsere Schlafsäcke. Ein fieser Schnarcher brachte uns allerdings um unseren wohlverdienten Schlaf. Gott segne Ohropax!