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Alternativwärme

Wie die geneigte Leserschaft ja weiß, haben wir Solarthermie auf dem Dach. Und wenn da gerade mal nicht der Marder dran knabbert, produziert die auch schön warmes Brauchwasser. Im Sommerhalbjahr sogar mehr als wir regelmäßig verbrauchen. Das stete Plätschern des Überlaufes höhlte meinen steinernen Geduldsfaden.
Da muss sich doch noch was von nutzen lassen!
In direkter Nachbarschaft zum Brauchwasserbehälter steht die Waschmaschine. Die braucht warmes Wasser, muss es jedoch trotz sengenden Sonnenscheins mit Strom erwärmen. Da könnte man doch…. Ja, nee, kann man wohl nicht so einfach. Das Wasser wäre zu heiß für die Bibi-und-Tina-Schlüpper bei uns im Haushalt. Und die Wäsche der Kinder verträgt das auch nicht.
Aber das sind ja noch nicht alle Warmduscher in der näheren Umgebung. Eine Wand weiter steht der hier schon leider viel zu oft thematisierte Miele-Geschirrspüler.
Der kann laut Handbuch bis 75°C warmes Wasser ab und muss das bislang auch mühsam per Strom erhitzen. Den Tellern ist es auch egal, ob sie mit 30 oder 60°C warmem Wasser gespült werden. Noch einfacher wird der Umbau, da sich der Anschluss direkt neben dem Warm-Wasseranschluss der Küchenspüle befindet:

Also neuen Eckhahn besorgt und munter ausgetauscht:

Das alte Eckventil habe ich sitzen lassen und lediglich den Geräteanschluss mit einem Blindstopfen verschlossen:

Wer weiß, wozu man das nochmal braucht.
Natürlich waren die beiden Wandscheiben aber so dicht beieinander an der Wand verschraubt, dass ich das höher bauende Eckventil mit dem extra Abgang nicht eindrehen konnte:

Also musste ich auch die Wandscheibe lösen und das ganze Geraffel „fliegend“ miteinander verschrauben. Zum Glück haben es alle verpressten Verbindungen überlebt, zumal ich die ganze Geschichte drei mal machen musste, bis alles dicht war.
Schlussendlich half nur noch Dichtfaden. Damit auch später noch unterschieden werden kann, was Warm- und Kaltwasser sind, hat das kleine Schräubchen noch mit der Nagelschere aus rotem Klebeband einen Aufkleber geschnitzt:

Keine Ahnung, wie der Armortisierungshorizont für die 12,49 € für das neue Eckventil ist, aber wenigstens rauscht jetzt nicht mehr ganz so viel warmes Wasser ungenutzt in den Ausguss.

Sesam öffnet sich nicht

Als ob ich aktuell nicht schon genug an den Hacken hätte, meldete der eh schon verhaltensauffällige Geschirrspüler „Fehler Automatisches Türöffnen“:

Miele meinte dem Geschirrspüler (Modell: G 5985 SCVi XXL Type: HG03) einen motorisierten Türöffner spendieren zu müssen, welcher nach jedem Spülgang nicht nur die Tür einen Spalt weit öffnet, sondern nach jedem manuellen öffnen um ein schmutziges Glas rein zustellen, die Tür auch mit Motorkraft wieder schließt. Gerade letzteres führt in einem Mehrpersonenhaushalt zu einen beständigen Hintergrundsurren. Fragt mich nicht, warum das ein zwingendes Feature sein musste. Der Ausfall war jedenfalls vorprogrammiert.
Gut, sagt der geneigte Bastler, klemme ich halt den mistigen Motor ab und lasse mich dazu herab die Spülmaschine von Hand zu öffnen.
Ja, leider, nein. Das Steuergerät nörgelt dann, dass der Motor zu lange braucht um die Tür zu öffnen und wirft einen Fehlercode aus. Damit wird das Geschirr nicht mehr sauber.
Also reparieren.
Der Miele Kundendienst nimmt schlanke 400 € für die Reparatur. Das also schon mal auf gar keinen Fall.
Den Türöffnungsmechanismus (Ersatzteilnummer 06715063 bzw. 06715064) bekommt man auch einzeln für ~250 €. Stolzer Preis für ein bisschen Plastik.
Gräbt man etwas tiefer, stolpert man über diesen Eintrag bei microcontroller.net.
Dort war der Getriebemotor für den Öffnungsmechanismus der Übeltäter.
Also Ärmel hochkrempeln und selber machen.
Hat man die Spülmaschine aus ihrem Loch gezerrt und die obere Isolation entfernt (ist nur gesteckt) hat man den Türöffner direkt vor sich:

Unter dem Schaumstoffstreifen ist eine Metallkante, auf die er aufgesteckt und mit zwei Plastiknasen gesichert ist.
Hat man ihn dort losgefummelt, muss man noch die Kabel ausclipsen und schon kann man ihn in seine Höhle zerren und vorsichtig zerlegen:

Die Gehäusehälften sind nur geclipst, das jedoch mit Begeisterung. Mir sind lediglich zwei der Clipse abgebrochen. Ich hoffe eure Quote ist ähnlich.
Hat man den Deckel entfernt, liegt der Motor vor einem.
Auf seiner Unterseite findet sich folgende Beschriftung:
Powertronic
PL220270-2A251R
24V Herstellungsdatum
www.antriebe.com

Das ist dann auch der Schlüssel zum Erfolg.
Schreibt einfach eine höfliche Mail an die Firma Powertronic mit der Motorenbezeichnung.
Im Handumdrehen habt ihr eine nette Antwort, dass ihr einen neuen Motor samt Getriebe zum Preis von 56,61 € (inkl. Versand) bekommen könnt.
Bei Bezahlung per Paypal hatte ich den Motor schon am nächsten Tag in der Post:

Nun noch fix den Lötkolben geschwungen (achtet auf die Polarität, neben einem der Kontakte ist ein roter Punkt, da muss das rote Kabel dran):

und alles wieder zusammen bauen.
Läuft!
Danke Powertronic für den super Service!

P.S.: Die Lackierung hält immer noch perfekt.

„Miele, Miele….

sagte Tante, die wohl nix and’res kannte.“ So oder so ähnlich lautete ja der Werbespruch von Miele. Auch wir haben Miele Küchengeräte (waren beim Haus mit dabei), sind mit denen aber nicht gerade zufrieden. Neuester Kandidat auf der Unzufriedenheitsliste: Der Geschirrspüler.

Nach gerade mal 5 Jahren platzt an verschiedenen Stellen die Beschichtung des unteren Geschirrkorbs ab und es fängt darunter munter das Rosten an:

Warum lötet sowas eigentlich keiner aus Edelstahl zusammen? Kann doch nicht so schwer sein! Insbesondere wenn man seinen Premiumanspruch verteidigen will.

Hilft ja alles nix. Also ausbauen, mit dem Cutter die Beschichtung abschneiden, bis rostfreies Metall sichtbar wird und anschließend alles entrosten:

Danach noch eine Runde mit den Proxxon-Polierscheiben und der Draht war blank:

Zum Abschluss hab es drei satte Runden Brantho Korrux 3in1:

Ja, ist jetzt nicht mehr weiß, aber Hauptsache es rostet nicht. Die Farbe muss da schon einiges aushalten: Salz, hohe Temperaturen, Reinigungsmittel und ewig feucht. Da vertraue ich lieber auf Brantho. Und wenn mich jemand drauf anspricht, singe ich ihm gerne ein Loblied auf Miele.