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Weihnachtswunsch

Am 22.12. konnte ich mir noch schnell einen Weihnachtswunsch erfüllen:
7 m³ Beton. Gerührt, nicht geschüttelt.

Betonpumpe

Eigentlich sollte das Ganze schon am 17. stattfinden, aber da ist die Pumpe ohne Ankündigung einfach nicht aufgetaucht. Bauboom. Don’t ask. Fühlt sich aber auch niemand der Verantwortlichen zu einer Entschuldigung verpflichtet.
Egal.
Mein Betonbauer (Wenigstens auf den ist Verlass.) hatte seine kleinste Rüttelflasche mitgebracht. Also zumindest das, was er (der normalerweise Brücken und Wasserbauwerke orchestriert) dafür hielt:

große Rüttelflasche

Ich äußerte ganz vorsichtige Zweifel ob der nötigen Filigranität, welche jedoch mit dem Verweis auf den virtuosen Umgang mit dem Elefantenvibrator ausgeräumt wurden.
Nachdem sich der erste Endstein mittels der „kleinen“ Rüttelflasche auf Wanderschaft begeben hatte:

Endstein verschoben

…waren wir uns einig, für den Rest des Bauwerks meine „Mini-Rüttelflasche“ zu verwenden:

Rüttelflasche klein

Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, dass er normalerweise wirklich nicht mit so was filigranem wie Schalsteinen arbeiten muss. Das war auch für Ihn ein Erstlingswerk. Meine Rüttelflasche von „Yato“ hat 35mm Durchmesser und einen 3m langen Schlauch (1200Watt, 5000 U/min). Durch den kleinen Durchmesser passt sie sehr gut zwischen die eingelegten Eisen in den Schalsteinen. Laut des Profis hat sie den Beton ordentlich verdichtet und ist für solch filigrane Bauwerke durchaus zu empfehlen. Im Weiteren sind uns weder Steine geplatzt, noch auf Wanderschaft gegangen. Also klare Empfehlung.

Nachdem der Beton in den Steinen war, haben die Beste Ehefrau von Allen und ich noch bis tief in die Dunkelheit hinein knapp 300 150cm lange Eisen in den frischen Beton gesteckt:

Eisen gesteckt

Das wird später der Anschluss für die noch folgenden Lagen Schalsteine. Die Musterstatik des Herstellers sagt eigentlich, dass 4 x 8mm-Eisen pro laufendem Meter Mauer ausreichen. Der Statiker hielt 6 Eisen für ausreichend. Jetzt sind es 8 Stück. Man muss ja auch an seinem Vermächtnis an die Nachwelt arbeiten:

Anschluss nächste Reihe

Am nächsten Tag bin ich mit einem Spaten rings um die Mauern gelaufen und habe alle Betonnasen entfernt, welche die Rüttelflasche durch die Fugen gedrückt hatte:

Betonnasen

Das geht ebenfalls sehr gut und ist bei dem noch halb frischen Beton schön einfach. Erleichtert das spätere verputzen der Wand.
Jetzt kann der Beton die Feiertage über schön aushärten und ich kann im neuen Jahr direkt mit den nächsten Reihen weiter machen.

Tag danach

Glücklicherweise war ich dieses Jahr augenscheinlich sehr artig, so dass auch mein zweiter Weihnachtswunsch in Erfüllung ging:
Am 24. haben wir hier 9°C und Nieselregen. Kacke für den Schneemann, aber ideale Bedingungen für den Beton. Und auch die weiteren Aussichten versprechen gleichbleibend betongraues Wetter. Nice.

In diesem Sinne: Genießt die Weihnachtstage im Kreise eurer Lieben und seid nett. Dann gibt es nächstes Jahr vielleicht euer Wunschwetter.

Baufortschritt II

Auch am Genesungswerk ging es in der Zwischenzeit weiter.
Die Frostschürzen waren ja fertig und die Fläche dazwischen geschottert und verdichtet.
Dementsprechend konnte es mit der Bodenplatte weiter gehen.
Am Anfang stand eine Lieferung Baustahlmatten:

Nachdem die Schalbretter rings um standen und eine Folie ausgelegt war kamen die Drunterleisten:

Darauf dann eine Lage Q335-Matten und dann S-Schlangen als Abstandshalter:

Obenauf wieder eine Lage Q335:

Während abschließend noch die 16mm-Anschlusseisen für die Wände gerödelt wurden, kam schon die Betonpumpe:

Nun ging alles rucki-zucki. Hier mal die Anschlusseisen der Wände im Detail:

Aus einer quaddeligen Masse wurde eine schön glatte Oberfläche:

Am Nachmittag sah es dann so aus:

Hier der Blick aus der anderen Richtung:

Nachdem der Beton zwei Tage ausgehärtet war, war es Zeit für eine erste Begehung:

Die Anschlusseisen für die Wände sind echt gewaltig:

Glücklicherweise ist das Wetter aktuell ideal zum betonieren. Temperaturen um die 9 Grad bei bewölktem Himmel und gelegentlichem Nieselregen.
So kann er in Ruhe aushärten. In den nächsten Tagen werde ich ihn dann nach und nach aus seiner Schalung befreien und damit anfangen schon mal den Grundriss 1:1 einzuzeichnen. Auf die Anschlusseisen setzte ich auch noch Abdeckungen.
Danach will ich an die Drainage gehen, solange ich noch gut an die Außenseiten der Bodenplatte komme.

Niemand hat die Absicht,… II

Menschen fragten, wie es eigentlich mit unserem antiimperialistischen Schutzwall weitergegangen ist.
Daher hier nun ein Update.
Wir haben bei drei von vier Steinreihen immer abwechselnd Drainage, Betonsäule, Drainage gesetzt:
Betondach
In Steinreihe Nummer 3 haben wir die Säule nicht mehr bis zur vollen Höhe ausgegossen, sondern ein Dach geformt, so dass das Sickerwasser nach links und rechts Richtung Drainage abgeführt wird. Hierbei hilft es, dass die Zwischenwände der Steine bogenförmig ausgeführt sind, so dass das Wasser hier auch in Querrichtung ab laufen kann.
Die Drainagerohre selber habe ich mit Lappen aus Unkrautflies verschlossen, damit sie mir nicht direkt mit Erde voll krümeln:
Drainage fertig
Danach habe ich die Hohlräume rings um die Rohre mit gesammelten Steinchen verfüllt. So konnte ich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen:
1. Der Gemüse-Garten-Mutterboden wurde Stein-freier, was die Möhren freut,
2. Ich konnte schubkarrenweise Steinchen entsorgen,
3. Die Steinchen fungieren prima als zusätzliche Drainage.

Reihe Nummer 4 sowie den unverfüllten Rest von Reihe 3 haben wir dann mit Mutterboden befüllt. Fertig sieht das Ganze so aus:
Mauer hinterfüllt
Natürlich sackt die Erde nach jedem kräftigen Regenschauer immer ein wenig ab, aber das wird sich im Laufe der Zeit geben. Ich denke, dass wir im nächsten Frühjahr da noch einmal großangelegte Erdarbeiten ausführen müssen um den abgesackten Teil aufzufüllen.
In der Zwischenzeit haben wir schon Bodendecker in die oberste Steinreihe gepflanzt. Die können sich dann schön die Mauer runter schlängeln und diese dann ein wenig verdecken.
Oben drauf kommt dann noch ein Staketenzaun mit einer Brombeer-Hecke.
Da wo der Speiß-Kübel auf dem Bild steht, wachsen aktuell schon unsere 22 Tomatenpflanzen.

Als Zwischenfazit kann ich sagen, dass ich jederzeit wieder eine Stützmauer aus Betonschalungssteinen bauen würde.
Die Verarbeitung ist denkbar einfach und das Preis-Leistungsverhältnis ist kaum zu schlagen.
Wie sich die Mauer im Laufe der Zeit machen wird, werdet ihr natürlich hier lesen.

Was ich dem geneigten Nachmacher ans Herz legen möchte ist:
Achtet auf die Qualität der gelieferten Steine!
Ich selbst wollte es nicht glauben, dass es bei sowas einfachem wie Betonsteinen große Unterschiede geben kann, aber ich wurde eines Besseren belehrt. Wenn ihr mit Steinen arbeiten müsst, die jeweils 4-6mm Abweichung in den Maßen haben, macht das Mauern keinen Spaß! Das ist dann eher wie Tetris und so sieht dann nachher auch eure Mauer aus.
Die Steine von Hornbach (ich brauche 8 Stück zur Ergänzung) stammten aus einem lokalen Betonwerk und sind wirklich grässlich verarbeitet. Die Steine vom lokalen Baustoffhändler (Quelle unbekannt) waren kaum teurer und waren von wesentlich besserer Qualität. Ich würde daher beim nächsten Mal beim Anbieter nachfragen, welche Toleranzen garantiert werden. Der Anbieter mit den geringsten Abweichungen gewinnt. Alles Andere frisst nur Zeit und Nerven.

Darüber hinaus war der Einkauf bei Hornbach auch aus anderen Gründen ein großes Ärgernis:
Die 8 Steine hatten 3 Wochen Lieferzeit (Das Betonwerk ist 11 km entfernt). Nach 3 Wochen erhielt ich den freundlichen Brief: „Herzlichen Glückwunsch, Ihre Ware ist abholbereit im Markt.“
Also hingefahren und nicht schlecht gestaunt, dass von den 8 Steinen einer auf der Palette schon mittig gebrochen und einer ein Endstein war. Also 6 Stück eingepackt und 2 reklamiert.
3 Wochen später erhielt ich erneut einen Brief:
„Herzlichen Glückwunsch, Ihre Ware ist abholbereit im Markt.“
Also hingefahren und nicht schlecht gestaunt, dass von den 2 Steinen wieder einer ein Endstein war. Also einen eingepackt und einen reklamiert.
3 Wochen später erhielt ich erneut einen Brief:
„Herzlichen Glückwunsch, Ihre Ware ist abholbereit im Markt.“
Also hingefahren und nicht schlecht gestaunt, dass der letzte Stein WIEDER ein Endstein war…..
Ich hoffe, ich muss nicht sagen, dass ich etwas ungehalten war.
Keine Frage: Fehler passieren und für die Trantütigkeit der Zulieferer kann Hornbach nur bedingt etwas.
Was mich jedoch wirklich geärgert hat, ist, dass es anscheinend niemand für nötig befunden hat, die Ware auf Richtigkeit zu überprüfen, bevor man den Kunden in den Markt zitiert!
Als man mich dann zum vierten mal auf 3 Wochen vertrösten wollte, reichte eine hochgezogene Augenbraue, damit man mir einen Abholschein direkt fürs Werk ausstellte und versprach mich dort anzukündigen.
Natürlich ging das auch (beinahe) noch schief:
Die Wegbeschreibung, die die Dame am Reklamationstresen mir ausgedruckt hatte, führte mich in ein Wohngebiet, da sie den falschen Ort eingegeben hatte und als ich dann per Google-Suche die richtige Adresse gefunden hatte, wusste dort niemand, dass ich komme um EINEN Stein abzuholen.
Nach farbenfroher Erläuterung meiner Geschichte war man jedoch so nett, mir auch ohne Bestätigung einen Stein auszuhändigen.

Was diese Odyssee für mein Verhältnis zu Hornbach bedeutet, wird die Antwort auf meine entsprechende Mail an den Hornbach-Support ergeben.
Dies jedoch nur am Rande.

Niemand hat die Absicht,…

… eine Mauer zu errichten.
Normalerweise kann man keine 10 Minuten was rings ums Haus werkeln, ohne dass jemand vorbeispaziert und einen fragt, was man denn da schönes macht.
Nur wenn man einmal die Chance hat zu sagen: „Ich habe die Absicht eine Mauer zu errichten.“, dann kommt natürlich keine Sau vorbei….
Doch beginnen wir von vorne.
Wir haben ein Hanggrundstück. Der Höhenunterschied zwischen Haus und Grundstücksgrenze betrug knappe 2 Meter.
Kann man so lassen. Muss man aber nicht.
Da ich die Chance hatte, günstig an knapp 500 m³ Mutterboden samt Baggern, Kipplastern und Bedienpersonal zu kommen, ist das Gefälle jetzt Geschichte.
Allerdings bedarf nun die untere Grundstücksgrenze der Befestigung, damit mir der schöne Mutterboden nicht auf Wanderschaft geht.
Erste Überlegungen gingen Richtung L-Steine. Nachdem ich jedoch ein paar Preise eingeholt und mich über die baulichen Voraussetzungen informiert hatte, waren die Dinger recht bald raus. Die brauchen ein massives Fundament und einen Bagger/Kran zum positionieren.
Da wir die Stützmauer von unserem Grundstück aus nicht sehen, durfte es auch ruhig etwas hässliches sein. Also Pflanzsteine. Die sind preislich moderat und gut selber zu handhaben. Allerdings wollte ich gerne die rechteckige Variante, damit man an der Kante noch gut mit dem Rasenmäher entlang fahren kann. Was störte, war dass alle Hersteller zur Böschungsabstützung treppenförmige Anordnungen wollten. Das wäre aber verschwendete Grundstücksfläche und eine 1A-Kötertreppe für die Grundstücksscheißer des ganzen Dorfs. Also auch raus.
Mein Cousin brachte mich dann auf die Idee Beton-Schalsteine zu verwenden. Die sind spottbillig, nur mittel hässlich und halten dank Nut und Feder später auch super zusammen.
Bei einer Mauerhöhe von 100cm kommen als Fundament 20 cm Schotter und 10 cm Beton zum Einsatz. Die Steine haben das Maß 50 x 30 x 25 cm.
Als erstes wurde entlang der Maurerschnur ausgeschachtet:
Vaddern beim buddeln
Und zwar bis Oberkante Schräubchen:
Schräubchen in der Grube
Anschließend haben wir an der höchsten Stelle des Geländes eine „Brücke“ gesetzt:
fertig ausgeschachtet
So konnten wir auf einem provisorischen 30cm-Schotterbett den ersten Stein waage- und lotrecht setzen und bestimmen, ob die „Fundamentgrube“ über die gesamte Strecke tiefgenug ausgehoben war.
Dieser Stein diente als Referenzpunkt für waagerechte Pfosten:
Höhe in der Mitte
Eine über diese Pfosten streichende Maurerschnur diente dann zur Tiefenbestimmung für das Schotterbett:
Schotter eingefüllt
Verdichtet haben wir den Schotter mit der DDR-Version einer Rüttelplatte:
DDR-Rüttelplatte
Diese stammte, ebenso wie die Betonmischmaschine, von meinem überaus hilfsbereiten Nachbarn. Der Betonmischer ist ebenfalls ein historisches Schätzchen:
Betonmischer
Treu wie die Urban.
Erster Stein war anschließend der Eckstein zur späteren Grundstückseinfahrt:
erster Stein
Während wir so vor uns hin wurschtelten kam besagter Nachbar um die Ecke und meinte, wenn wir noch Eisen zur Verstärkung bräuchten, er hätte da noch ein paar Reste. Die könnten wir gerne haben:
Stahlbewehrung
Keine Ahnung, von welchem Brückenbauprojekt diese geschweißten Käfige noch übrig waren, aber mir tut schon jetzt derjenige Leid, der die Mauer irgendwann mal abreißen darf. Alle zwei Meter haben wir vertikale Eisen mit verbaut und auch das Fundament enthält durchgängig Matten. Das sollte wohl halten.
Die gelben Drainagerohre dienen übrigens später der Entwässerung. Von den späteren 4 Stein-Reihen sollen nur zwei (bei den „Säulen“ alle zwei Meter, drei) Reihen mit Beton gefüllt werden. In die oberen zwei (bzw. eine) Reihen kommt Erde, die dann bepflanzt wird. Damit die Pflänzelein aber keine nassen Füße bekommen, sollen die Rohre helfen.
Der Zwischenstand sieht aktuell so aus:
Zwischenstand
Sollte das jemand nach machen, so kann ich nur darauf hinweisen, dass die Schalsteine extrem empfindlich sind, was die Ecken betrifft! Passen Nut und Feder nicht haargenau zusammen, platzt einem die Ecke ab. Insbesondere bei (Gummi-)hammerschläge zum setzen, muss man auf ein Verkanten der Steine achten. Außerdem sind die Steine nicht 100%ig maßhaltig. Also später nicht wundern, wenn die Fugen nicht alle gleich eng sind.