Man sieht es auf den Bildern nicht so deutlich, aber die Ecken und Kanten am Logan-Zack machen jedem Autoscooter alle Ehre.
Das ist für den Logan auch nicht so tragisch, aber im Zweifel ärgerlich für andere Verkehrsteilnehmer. Und teuer für einen selbst.
Also habe ich saftige 11 Euro investiert und mal wieder eine billige Einparkhilfe geordert.
Neben dem Einbau von Sitzheizungen, war der Einbau von Einparkhilfen früher hier im Blog nahezu alltäglich.
Nun also quasi back to the roots.
Wir starten mit den Basics: Wo kann ich das Pluskabel des Rücklichts anzapfen?
Das geht beim Dacia Logan ganz einfach am Stecker des rechten Rücklichts. Das beige/weiße Kabel ganz außen ist die Zuleitung:

Ein serienmäßiger Massepunkt findet sich ebenfalls direkt darunter.
Der perfekte Ort für das Steuergerät also.
Kommen wir zur Positionierung der Sensoren. Laut Hersteller sollen sie in 50 bis 60 cm Höhe montiert werden.
Welche Schwierigkeiten das bergen kann, haben wir beim Combo gelernt.
Beim Logan-Zack ist das mittig auf der Stoßstange:

Grundsätzlich gut, aber leider ist da auch die Kennzeichenmulde. Also für die beiden mittigen Sensoren darüber gehen?

Nehmen wir mal die Stoßstangenhaut ab und gucken, wo darunter etwaige Verstärkungen laufen. Die Stoßstange lässt sich gut demontieren. Fast alle Schrauben sind gut zugänglich.
Lediglich oben im Radhaus findet sich eine versteckte Schraube unter der Innenschale. Die hatte aber schon einer der Vergangenheitsgorillas einfach aus der Stoßstange herausgerissen:

An den Flanken ist die Stoßstange geclipst. Da hilft nur beherztes ziehen:

Haben wir die Stoßstange ab, sehen wir, dass über der Kennzeichenmulde auch kein Platz ist. Da verläuft die Verstärkung der Karosserie:

Außerdem sehen wir, dass wir beim beherzten durchbohren ohne Demontage wahrscheinlich das Kabel zur Kennzeichenleuchte gekappt hätten:

Das verläuft da nämlich quer rüber.
Also neues Experiment und die Sensoren kommen direkt neben den Kennzeichenhalter in die Mulde:

Hoffentlich macht ihnen die senkrechte Ausrichtung nix und hoffentlich wird der Kennzeichenhalter nicht als Hindernis erkannt (Sonst hätte ich das Kennzeichen direkt in die Stoßstange gespaxt).
Die Lochsäge schafft Tatsachen:

Die anschließende Testmontage zeigte, dass weder der Rahmen noch die fehlende Neigung ein Problem sind. Gute Entscheidung also.
Damit die Kabel in der Stoßstange sauber verlegt sind, habe ich in die Verstärkung der Kenzeichenmulde noch kleine Löcher gebohrt um Kabelbinder zu befestigen:

Sieht man später nicht von außen.
Als Durchführung in den Innenraum habe ich den ovalen Stopfen rechts genommen:

Da man die Stecker mit durchfädeln muss, muss man leider das Loch etwas größer als nötig schneiden (oder den Stopfen schlitzen). Ich habe dem Stopfen nachher noch einen schönen Klecks Silikondichtmasse spendiert.
Auf der Innenseite gibt es wieder einen ovalen Stopfen, den man zur Durchführung nutzen kann:

Auf dem Bild seht ihr auch den Massepunkt unterhalb der Knebelschraube des Rücklichtes, sowie das mittels Klebepad oben montierte Steuergerät unterhalb des Kabelbaumbogens.
Als nächstes habe ich das Steuergerät in den Kabelbaum zum Rücklicht integriert. Bei den mikroskopischen Zuleitungen ist das mit Crimpverbindern immer schwierig. Ich habe daher abisoliert, umflochten und später noch verlötet:

Natürlich gab es auch noch selbstverschweißendes Isolierklebeband.
Fehlte noch das Display samt Piepser
Das wanderte auf die Hutablage vor das dritte Bremslicht:

Die Ablage aus Hartfilz kann man gut einschneiden, das Kabel durchfädeln und danach wieder zu massieren. Panzerband auf der Rückseite verhindert, dass sich der Schnitt wieder öffnet:

Um von hier aus zum Steuergerät im Seitenteil zu kommen, nutzen wir die Durchführung zur Kofferaumbeleuchtung direkt gegenüber:

Und vom Licht aus, lässt sich das Kabel einfach zur Seite durch fädeln:

Alles einstöpseln und testen:

Läuft tadellos!
Die LED-Anzeige kann die Kamera leider nicht ordentlich einfangen.
Jetzt kann auch der Kofferraumteppich wieder an Ort und Stelle und man sieht nix von dem Einbau.

Ich sehe den nächsten Mechaniker im kongolesischen Busch schon vor mir: „Also den Rest von der Karre müssen früher Berggorillas gewartet haben, aber die Einparkhilfe, alle Achtung, die ist picobello verbaut!“


































