Nachdem die Bodenplatte fertig und die Schalungssteine umgeschichtet waren, bin ich erstmal zur Drainage übergegangen.
Die Meinungen der beteiligten Profis gingen auseinander ob so etwas nötig sei. Da ich aber eh die Baugrube rings um die Außenmauern anfüllen muss, kann ich da auch gleich vorsorgen und so einen Schlauch mit rein schmeißen. Ist weder Hexenwerk noch finanzieller Ruin.
Ohne Außenmauern lässt sich der Drainagekies wesentlich einfach einbringen, daher bin ich da von der traditionellen Bauweise (Erst Außenmauern dann Kies) abgewichen.
An erster Stelle stand erstmal die Planung. Rings um die Halle müssen drei Leitungen in unterschiedlichen Tiefen (alle Angaben in cm ab OK Bodenplatte) und mit unterschiedlichem Gefällen laufen:
Gelb ist die Drainage, blau Oberflächenwasser und orange das Abwasser vom Lokus.
Zum Aufbau der Drainage habe ich mich bestmöglich an die entsprechende DIN gehalten, welche ganz gut hier dargestellt wird.
Danach habe ich das Gefälle grob vorgebuddelt, so dass später ca. 15 cm Kies unter dem Drainagerohr sind und ich damit nur noch kleinere Unebenheiten des Gefälles ausgleichen muss.
Danach kam Filtervlies in den Graben:
An der Baugrubenwand hält es vorübergehend mittels Zeltheringen und reicht ein paar Zentimeter an der Bodenplatte hoch. Anhand der Pflöcke konnte ich die spätere Höhe der Drainagerohre bestimmen.
Anschließend hat die Bärchenbrigade 9t Kies geschippt und sorgsam verteilt:
Ist sehr angenehm sowas von der sauberen Bodenplatte schaufeln zu können. Auch das Schubkarre-schieben ist so viel leichter, als wenn man es nachträglich durch den schmalen Graben zwischen Außenwand und Baugrubenwand bugsieren muss.
Nachdem die Zielhöhe erreicht war, habe ich das Stangenrohr verlegt und das Gefälle überprüft:
In die diagonal gegenüberliegenden Ecken kamen noch Revisionsschächte.
Einmal die simple Variante:
und einmal ein spezieller Schacht aus KG-Material mit 160er Anschlüssen:
In diesem Schacht laufen später die Drainagerohre und die Oberflächenentwässerung zusammen. Natürlich wird er dafür noch in Sand gebettet.
Nachdem alles verlegt und angeschlossen war, konnte der Kies auf das Drainagerohr kommen.
Wenn man alleine arbeitet, hat man das Problem, dass das Rohr beim Schubkarre-auskippen „aufschwimmt“ und damit weder Gefälle noch Abstände passen.
Blöd.
Abhilfe schaffen temporär platzierte Betonschalungssteine:
Die haben an der Unterseite eine halbrunde 100er-Aussparung und passen somit haargenau auf die Rohre. Abstände ausmessen, Stein aufstecken, mit Kies umfüllen.
Hat man die Räume zwischen den Steinen gefüllt, zieht man die Steine einfach nach oben ab und füllt noch den nun frei gewordenen Bereich. Sehr angenehm so zu arbeiten.
Ich habe den Kies so weit angefüllt, dass er ein paar Zentimeter unterhalb der Oberkante der Bodenplatte steht.
So kann ich später mit dem Schwarzanstrich einen einheitlichen Übergang bis hinunter zum Kies pinseln.
Als nächstes kommt der Sand für die Abwasserleitung und zum hinterfüllen des Drainagekieses. Wenn die verlegt ist, kann ich auch endlich den Vorplatz schottern und muss nicht mehr länger im Matsch spielen. Muss ich nur noch jemanden finden, der mir für längere Zeit einen Minibagger überlässt….