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Dem Alman sein Parkstreifen

Nach ewiger Wartezeit bekamen wir vor kurzem Glasfaser ins Haus gelegt. Das Ganze war aufgrund der Bodenverhältnisse ein mittleres Drama in unzähligen Akten. Konnte uns aber glücklicherweise egal sein, da der Erstanschluss laut Vertrag kostenfrei erfolgen muss. Glück gehabt.
Ebenfalls glücklicherweise konnte ich den Glasfaserhugo bei der Erstbegehung davon überzeugen, dass wir den Hausübergabepunkt im Technikraum haben wollen und nicht irgendwo im Haus, wo man ggf. von draußen leichter dran kommt (dann aber irgendwie mit einem Kabel quer durchs Haus muss). Deshalb hatte ich auch das für die Wallboxen geschaffene Loch in der Garage und in der Mauer zum Technikraum noch nicht verschlossen.
Das war also alles protokolliert als die Arbeiterbrigade hier aufkreuzte und fluchte, dass sie sich quer durch die Gegend inkl. 80 cm Frostschürze buddeln sollten. Aber wie es schon bei der Geschichte mit der Fee heißt: „Wunsch ist Wunsch.“ Da mussten sie durch. Unter anderem buddelten sie sich auch durch die Garage und nahmen dabei meinen liebevoll gepflasterten Parkstreifen wieder auf:

Natürlich sah der Parkstreifen hinterher so aus:

*Seufz*
Während die Jungs an anderer Stelle weiter buddelten, holte ich also wieder meine Schraubenzieher aus der Schublade und popelte die Steine zurück in die richtige Reihenfolge. Die Arbeiter ignorierten mein Treiben geflissentlich und werden sich einfach ihren Teil gedacht haben. „Almans ey, kannste dir nicht ausdenken…“
Als ich damit fertig war, habe ich das Leerrohr des Netzwerkkabels zur SmartWB aufgeschnitten und das orangene Glasfaserkabel eingeführt:

Die übrige Kabelreserve habe ich gebündelt und in Sand gebettet mit Pflastersteinen zugedeckt:

Wer weiß, wann man da nochmal ein bisschen mehr Länge gebrauchen kann.

Ihr erinnert euch an den reparierten Kamelbus?
War natürlich kein Problem, dass ich mir den wieder ausborgen wollte…
Ich sage es ja immer wieder: Seid lieb zu Anderen und sie sind lieb zu euch.
Leider hatte der Kamelbus nach seiner Reparatur einen harten Arbeitseinsatz, bei dem seine Gummimatte abriss.
Beim verdichten von Schotter ist das kein Problem, aber bei Pflastersteinen führt rütteln ohne Schutzmatte zu hässlichen Abplatzern. Muss ja nicht sein.
Im Fundus fand sich noch eine alte Fußmatte im passenden Maß und die Wühlkiste hatte sogar noch drei Bolzen samt Unterlegscheiben:

Das ließ sich alles problemlos montieren:

Funktionierte auch vorzüglich. Allerdings büßt die Rüttelplatte durch die dämpfende Matte doch einiges an Vehemenz ein. Nach ein wenig Feinjustage mit dem Gummimottek ist die Pflasterfläche nach knapp acht Monaten erstmals wieder komplett geschlossen:

Den verbliebenen kleinen Schlitz in der Wand zwischen Durchführung zum Technikraum und Garagenboden verspachtele ich, sobald die Leitung final angeschlossen ist

Saftwürfel VI

Nach etwas über 6 Jahren hat die Rasenmäherbatterie im Rialto aufgegeben:

Sie erreichte noch knapp 12,5 V Ruhestrom. Sobald man den Zündschlüssel drehte, brach die Spannung auf unter 6 V ein. Damit war dem Anlasser nur noch ein müdes Leiern zu entlocken. Immerhin hat sie damit etwas länger gehalten als die ursprüngliche 200€-Numax-Batterie.
Also den Pfad der Rasenmäherbatterien weiter beschritten.
Leider fanden sich unter der ursprünglichen Bezeichnung 12N244GP kaum Angebote. Ich habe mich daher für eine Y60-N30-A 53034-Batterie entschieden:

Die hat nicht nur 6 Ah mehr, sondern ist auch etwas niedriger als die 12N244GP. Preislich macht es kaum einen unterschied. Auch die neue Batterie liegt bei knapp 40 € inkl. Versand.
Ich hätte die Batterie natürlich gerne im lokalen Kleingerätebedarf erworben. Da fand sich aber nach einem ganzen Tag Geschäfte-abklappern nix und bestellen konnte die auch niemand.
Die 7,50€ Pfand muss man sich dementsprechend (wie bei allen Versand-Batterien) in die Haare schmieren. Hat da jemand ne Lösung?

Leider dürfen die Versender seit dem 01.02.2021 auch keine Battriesäure mehr an Verbraucher abgeben. Terrorismus und so. Da auch für die Gewerblichen der Umgang mit Batteriesäure deutlich komplizierter geworden ist, hat z.B. Tante Louise Säurebatterien gänzlich aus dem Angebot genommen. Da muss man also auch eine Quelle haben, wenn man die Batterie online ordert.
Egal. Alles organisiert und eingebaut:

Vom Formfaktor her passt die Batterie gut in die Aussparung.
Leider sind die Anschlüsse an der Batterie aber anders, als bei der Alten.
So passten weder mein Halter für den Ausgleichsbehälter noch mein Batterietrennschalter.
Da ich also eh basteln musste, habe ich auch gleich das Kabel zum zentralen Massepunkt gegen eines mit einer Ringöse getauscht:

Beim Pluspol musste ich zur Feile greifen, damit der Poladapter passte:

Nachdem ich den Pol schmaler gefeilt hatte, konnte ich den Trennschalter samt Poladapter verwenden:

Nur die Fahrzeugseitige Polklemme passte jetzt nicht mehr (anderer Durchmesser), so dass ich die Verschraubung direkt herstellen musste.
Da es so aussieht, als würde ich dauerhaft auf Rasenmäher/Motorradbatterien wechseln, werde ich mich mal darum kümmern, auch das Pluskabel gegen eines mit einer Ringöse zu tauschen.
Bis dahin schnurrt der Rialto aber wieder. Mit etwas Anpassungsarbeit passen sogar die Polabdeckungen:

Planschrank

Tobias ist seit längerer Zeit auf der Suche nach einer kostengünstigen Aufbewahrungsmöglichkeit für sein Werkzeug.
Ich persönlich bin ja ein Fan von Küchenunterschränken, er eher von Werkzeugwagen. Letztere sind aber bekanntermaßen unbezahlbar.
Sein Lösungsansatz heißt Planschrank. Sind regelmäßig auch nicht billig, aber zumindest ist der Interessentenkreis geringer als bei echten Werkzeugschränken.
Im Original werden/wurden diese Schränke verwendet, um bei Architekten und Ingenieuren große Zeichnungen und Pläne ungeknickt zu verstauen.
Vor einiger Zeit fand er einen solchen Schrank bei ebayKleinanzeigen in der Umgebung von Magdeburg und schickte mir den Link strategisch geschickt kurz vor seinem Geburtstag.
Gut, bei 10 € Kaufpreis kann man wenig falsch machen. Selbst wenn er so aussieht:

Drei Schichten Farbe:

reichlich Dellen:

und auch Rost zeugten von einem bewegten Leben:

Selbst einige der Schubladen waren verbogen:

Wenigstens passt selbst mit einer 15mm-OSB-Platte noch eine Lage Werkzeug gut in die Schubladen:

Bei der ersten Reinigung fanden sich Überbleibsel seiner Vergangenheit:

Wahrscheinlich wurde in diesem Planschrank die jährliche Plan-Plansollübererfüllung abgelegt.
Damit der Junge nicht ganz so ein trauriges Wrack bekommt, habe ich mal die CSD-Scheibe kreisen lassen:

Teilweise ließ sich der Lack aber auch einfach mit dem Spachtel abkratzen:

Die Beste Wirkung erzielte jedoch die Zopfbürste auf der Flex:

Erfreulich war, dass sich auch die Farbe von den Griffen entfernen ließ:

In einem Anflug von Experimentierfreudigkeit habe ich mal Hammerschlagfarbe von Alpina getestet:

Ich hegte die Hoffnung, dass die Hammerschlagoptik einige der Blessuren kaschieren würde.
Leider war die Lackierung aber ein herber Reinfall.
Als erstes testete ich die vom Hersteller empfohlene „kurzflorige Rolle“ zum Lackauftrag. Das sah aber so aus, als hätte ich eine der Nachbarskatzen zum Rollen verwendet. Alles voller Fussel und ohne Ende scheckig. Also nächster Versuch, wie beim Schraubstock, mit dem Pinsel.
Dabei wird der Lack leider auch total fleckig. An senkrechten Flächen hat man die Wahl zwischen Läufern und einem ausbleiben des Hammerschlag-Effekts aufgrund zu geringer Lackstärke. Am Ende war ich so frustriert, dass ich zur Schaumstoffrolle gegriffen habe. Das sieht jetzt zwar auch beschissen aus, aber wenigstens ist die Lackschicht gleichmäßig deckend:

Hätte ich mal auf meine innere Stimme gehört und Brantho-Korrux 3-in-1 verwendet. Das wird mit der Schaumstoffrolle zwar auch eine leicht raue Oberfläche, aber wenigstens gleichmäßig und schön matt.
Egal. Ich habe Glück, es ist ja ein Geschenk, so dass ich mir das Elend nicht dauernd angucken muss.
Wenigstens rostet nun der Planschrank nicht mehr weiter und wenn Tobias in Rente geht, kann er ihn ja wieder abschleifen und dann ordentlich lackieren.

Tab Gruppen unter Firefox 57

Die Trauer war groß, als ich hörte, dass mit der Umstellung auf Firefox 57 meine geliebte und extensiv genutzte Erweiterung „Tabgruppen“ von „Quicksaver“ nicht mehr funktioniert:

Was sollte nun aus meinen gesammelten 250+ Tabs werden?
Glücklicherweise gibt es genügend Verzweifelte, dass da jemand was neues strickt.
Mein aktueller Favorit ist „Sync Tab Groups“ von „Morikko“:

Aktuell gibt es noch einige Bugs, aber der Ansatz ist vielversprechend.

Um meine Tabs für den Umzug zu sichern, habe ich die hier beschriebene Technik angewandt. Der Export als Lesezeichen mit Untergruppen geht recht fix.
So hat man auch eine Fall-back-Lösung, sollte das neue Add-on nicht planmäßig laufen.

Sollte es für einen Export schon zu spät sein, gibts hier eine Anleitung, wie man die Tabs wieder retten kann.

Niemand hat die Absicht,…

… eine Mauer zu errichten.
Normalerweise kann man keine 10 Minuten was rings ums Haus werkeln, ohne dass jemand vorbeispaziert und einen fragt, was man denn da schönes macht.
Nur wenn man einmal die Chance hat zu sagen: „Ich habe die Absicht eine Mauer zu errichten.“, dann kommt natürlich keine Sau vorbei….
Doch beginnen wir von vorne.
Wir haben ein Hanggrundstück. Der Höhenunterschied zwischen Haus und Grundstücksgrenze betrug knappe 2 Meter.
Kann man so lassen. Muss man aber nicht.
Da ich die Chance hatte, günstig an knapp 500 m³ Mutterboden samt Baggern, Kipplastern und Bedienpersonal zu kommen, ist das Gefälle jetzt Geschichte.
Allerdings bedarf nun die untere Grundstücksgrenze der Befestigung, damit mir der schöne Mutterboden nicht auf Wanderschaft geht.
Erste Überlegungen gingen Richtung L-Steine. Nachdem ich jedoch ein paar Preise eingeholt und mich über die baulichen Voraussetzungen informiert hatte, waren die Dinger recht bald raus. Die brauchen ein massives Fundament und einen Bagger/Kran zum positionieren.
Da wir die Stützmauer von unserem Grundstück aus nicht sehen, durfte es auch ruhig etwas hässliches sein. Also Pflanzsteine. Die sind preislich moderat und gut selber zu handhaben. Allerdings wollte ich gerne die rechteckige Variante, damit man an der Kante noch gut mit dem Rasenmäher entlang fahren kann. Was störte, war dass alle Hersteller zur Böschungsabstützung treppenförmige Anordnungen wollten. Das wäre aber verschwendete Grundstücksfläche und eine 1A-Kötertreppe für die Grundstücksscheißer des ganzen Dorfs. Also auch raus.
Mein Cousin brachte mich dann auf die Idee Beton-Schalsteine zu verwenden. Die sind spottbillig, nur mittel hässlich und halten dank Nut und Feder später auch super zusammen.
Bei einer Mauerhöhe von 100cm kommen als Fundament 20 cm Schotter und 10 cm Beton zum Einsatz. Die Steine haben das Maß 50 x 30 x 25 cm.
Als erstes wurde entlang der Maurerschnur ausgeschachtet:
Vaddern beim buddeln
Und zwar bis Oberkante Schräubchen:
Schräubchen in der Grube
Anschließend haben wir an der höchsten Stelle des Geländes eine „Brücke“ gesetzt:
fertig ausgeschachtet
So konnten wir auf einem provisorischen 30cm-Schotterbett den ersten Stein waage- und lotrecht setzen und bestimmen, ob die „Fundamentgrube“ über die gesamte Strecke tiefgenug ausgehoben war.
Dieser Stein diente als Referenzpunkt für waagerechte Pfosten:
Höhe in der Mitte
Eine über diese Pfosten streichende Maurerschnur diente dann zur Tiefenbestimmung für das Schotterbett:
Schotter eingefüllt
Verdichtet haben wir den Schotter mit der DDR-Version einer Rüttelplatte:
DDR-Rüttelplatte
Diese stammte, ebenso wie die Betonmischmaschine, von meinem überaus hilfsbereiten Nachbarn. Der Betonmischer ist ebenfalls ein historisches Schätzchen:
Betonmischer
Treu wie die Urban.
Erster Stein war anschließend der Eckstein zur späteren Grundstückseinfahrt:
erster Stein
Während wir so vor uns hin wurschtelten kam besagter Nachbar um die Ecke und meinte, wenn wir noch Eisen zur Verstärkung bräuchten, er hätte da noch ein paar Reste. Die könnten wir gerne haben:
Stahlbewehrung
Keine Ahnung, von welchem Brückenbauprojekt diese geschweißten Käfige noch übrig waren, aber mir tut schon jetzt derjenige Leid, der die Mauer irgendwann mal abreißen darf. Alle zwei Meter haben wir vertikale Eisen mit verbaut und auch das Fundament enthält durchgängig Matten. Das sollte wohl halten.
Die gelben Drainagerohre dienen übrigens später der Entwässerung. Von den späteren 4 Stein-Reihen sollen nur zwei (bei den „Säulen“ alle zwei Meter, drei) Reihen mit Beton gefüllt werden. In die oberen zwei (bzw. eine) Reihen kommt Erde, die dann bepflanzt wird. Damit die Pflänzelein aber keine nassen Füße bekommen, sollen die Rohre helfen.
Der Zwischenstand sieht aktuell so aus:
Zwischenstand
Sollte das jemand nach machen, so kann ich nur darauf hinweisen, dass die Schalsteine extrem empfindlich sind, was die Ecken betrifft! Passen Nut und Feder nicht haargenau zusammen, platzt einem die Ecke ab. Insbesondere bei (Gummi-)hammerschläge zum setzen, muss man auf ein Verkanten der Steine achten. Außerdem sind die Steine nicht 100%ig maßhaltig. Also später nicht wundern, wenn die Fugen nicht alle gleich eng sind.