Schlagwort-Archive: Alternative

Bedford CA – Die englische Bulldogge

Wie unser aller Freund Karl-Heinz Grabowski schon meinte, besteht in manchen Lebenslagen auch mal Bedarf an einem Kleinbus.
Warum dann dort nicht nach fremden Ufern streben?
Wie wäre es zum Beispiel mit dem äußerst liebenswerten Bedford CA?
Bedford CA CrewCab
Ausgefallenes Design, Bauerntechnik aus dem Vauxhallkasten, lange Bauzeit (1952–1969), reichlich Aufbautenvarianten, Schnäppchen im Vergleich zum T1 und auf dem Kontinent gänzlich unbekannt.
Außerdem wartet er mit ein paar schön schrulligen Details auf.
Ungewohnt sind die Lenksäulenschaltung, dass per Fußschalter betätigte Fernlicht/Abblendlicht, der Blinkerschalter auf dem Armaturenbrett (beides wie beim Bond Bug [inkl. identischer Schalter]) und ein Anlasser, welcher per Hebel in Gang gesetzt wird, welcher unter der Handbremse auf dem Fahrzeugboden zu finden ist.
Durch die Kugelumlauflenkung mit ihren vielen Umlenkpunkten, ist ein präzises Steuern sehr schwer. Es geht eher darum Kurven grob zu peilen und dann einen Annäherungskurs zu setzen.
Um die Kosten für teure Halbleiterelemente zu sparen verwendete Bedford ein aufwändiges und schon damals antiquiertes System, um die Kühlwassertemperatur zu messen. Sie wurde mechanisch gemessen, und zwar durch ein Kapillarröhrchen, das mit einer Kapsel mit leicht flüchtiger Flüssigkeit verbunden war. Die Kapsel war im Gehäuse der Wasserpumpe eingebaut. Temperaturveränderungen des Kühlwassers führten zum Verdampfen oder Kondensieren der Messflüssigkeit und veränderten so den Druck auf ein mechanisches Hebelwerk im Anzeigeinstrument, das wiederum den Zeiger bewegte. Über die Genauigkeit und Zuverlässigkeit dieses Systems muss ich wohl wenig sagen, oder?!
Eine der augenfälligsten Besonderheiten sind die vorderen Türen. Der CA hatte (Sonderaufbauten natürlich ausgenommen), im Gegensatz zu den sonstigen Lieferwagen seiner Zeit, Schiebetüren:
Bedford CA Workbus
Auf dem Bild sieht man übrigens auch schön den Anlasserhebel unter der Handbremse.
Befeuert werden die Bedford CAs von einem 1.508 cm³-Motor mit 52 oder 54,8 BHP (je nach Verdichtung). Ein Herkules im Vergleich zum T1 mit identischem Leergewicht! Motor und Getriebe stammen aus dem Vauxhall Victor Serie F. Als Höchstgeschwindigkeit sollen 100 km/h drin gewesen sein.
Besonderer Beliebtheit bei Sammlern erfreuen sich die Dormobile-Wohnmobil-Versionen (mit aufstellbarem Dach und kleiner Küchenecke):

und die Umbauten als Eiswagen:

Die Preise liegen zwischen 1.000 und 12.000 €, wenn man ein Exemplar von der Insel holt.
Technische Unterlagen und Bilder einer leckeren Restaurierung findet ihr hier.

Rust2Rome

Tobias und ich haben uns überlegt, dass wir auch dieses Jahr wieder eine Langstreckenrallye fahren wollen.
Allerdings haben wir beide leider nicht so viel Zeit wie für die Rally Dresden – Banjul damals.
Wir suchten daher eine Veranstaltung im Bereich von 7-14 Tagen. In Deutschland fanden wir nichts passendes, so dass wir uns ein wenig bei unseren Nachbarn umsahen. Tobias stöberte recht schnell die Rallye „Rust2Rome“ auf.

Hier der Trailer zur 2009er-Ausgabe:

In neun Tagen führt die Rallye von Edinburgh über knapp 5000 km nach Rom.
Das ganze läuft nach dem Checkpoint-System und mittels vorgegebener Route. Diese ist auch die Besonderheit der Rallye. Der Organisator Marko verspricht die schönsten Straßen süd-west Europas aneinander gereiht zu haben. Unter anderem auch Straßen, die den Nerds unter euch aus Italian Job, Casino Royale oder Ronin bekannt sein dürften (einschlägige Filmszenen siehe Links).
Dementsprechend verwinkelt ist auch die Routenführung.
Als klassische „Banger rallye“ sollen die Fahrzeuge der Teilnehmer nicht 500 GBP in der Anschaffung übersteigen.
Allerdings ist es nach Markos Aussage wichtiger, dass man ein Fahrzeug wählt, dass einem Spaß macht, als eines, dass alle 50 km zusammen bricht.
Tobias und ich überlegen daher, die Gelegenheit am Schopfe zu packen und mal wieder ein Auto für den dauerhaften Besitz zu kaufen.
Rüber fliegen, kaufen und mit kleinem Abstecher über Rom nach hause fahren… so der grobe Plan.
Nur mit dem Auto sind wir uns noch nicht sicher.
Ein Reliant Scimitar GTE SE6A steht im Raum:

Oder ein Triumph GT6:

Mal sehen, was uns noch so in den Sinn kommt.
Das Startgeld beläuft sich (bei zwei Personen) auf umgerechnet ca. 420 €, wobei dort schon die Fähre über den Kanal, eine Hotelübernachtung in Rom, Funkausrüstung, Navigationsunterlagen und sonstiger Kleinkrams mit drin sind. Bei mehr Teilnehmern pro Team wird es billiger.
Start ist am Sonntag den 01.Juli 2012.

Hat jemand von euch Lust an dem Trip mit einem zweiten Team teilzunehmen?
Es sind noch Plätze frei und Ausländer sind ausdrücklich willkommen.

Zwei Wochen Kanaren sind auch nicht billiger, aber die Fotos davon will nachher keiner sehen!
Ein Urlaub für echte Petrolheads!
Und wer will kann nachher die Karre hier verscheuern und versuchen, damit die Reise gegen zu finanzieren.

Die sympathische Einstellung der Teilnehmer wird auch in diesem Video aus Markos Videochannel deutlich:

Skateboards für Lola

Auch für Lola hab ich mal wieder was gebastelt. Nachdem es nun in der Garage dank des Rallye-Eis etwas eng zu geht, habe ich das aktuelle Praktiker-Angebot wahrgenommen und mir dort für 5,99€ pro Stück drei Rollbretter geholt:

Schon als ich Lolas Felgen aufgearbeitet habe, habe ich festgestellt, wie praktisch meine Eigenbau-Transportrollen waren.
Die neuen Bretter haben nun den Vorteil, dass sie vier drehbare Rollen haben und bis 200Kg pro Stück belastbar sind. So kann ich Lola einfach auf sie drauf stellen und sie dann seitwärts in die Ecke der Garage schieben, ohne Angst haben zu müssen, irgendwo anzuecken.
Theoretisch könnte ich auch Sir Edward oder den Bug auf die Bretter stellen. Die wiegen ja auch jeweils weniger als 600 kg (und an keinem Rad mehr als 200 Kg).
Die Rollbretter sind aus Pressplatten und nicht gegen Umwelteinflüsse geschützt. Da sie aber bei mir die erhöhte Luftfeuchtigkeit in der Garage überleben müssen, habe ich sie noch etwas getunt. Erstmal mussten dazu die Aufkleber ab:

Die Biester klebten aber so hartnäckig, dass alles knibbeln nichts geholfen hat und ich zu größerem Kaliber greifen musste. Die Nylon-Bürste hat sie aber zuverlässig runter gerupft. Wenn auch mit etwas Holz. Schön ist anders, aber das ist an dieser Stelle auch egal.
Der nächste Schritt war der Lackauftrag. Hier geht eigentlich jeder Rest, sofern er wasserabweisend ist. Vaddern hatte noch eine angefangene Dose Parkett-Lack im Regal:

Der ist auch noch hoch abriebfest und auch etwas resistenter gegen Stöße. Kann nicht schaden.
Oben kamen zwei Schichten drauf, die Unterseite und die Ränder müssen sich mit einer begnügen.
Sobald der Lack trocken ist, schraube ich noch jeweils zwei Leisten an die kurzen Enden, auf Höhe der Rollen, so dass das darauf stehende Fahrzeug nicht von dem Brett rollen kann, bzw. es hoch klappt.