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Auf der Suche nach dem dritten Gang VII

Nach ewig langer Zeit hab ich mich mal wieder an Lolas Motor begeben.
Es stand ja noch eine nähere Untersuchung der Wippe und ihrer wankelmütigen Mutter an.
Ab war sie recht schnell:

Allerdings wollte ich die Einheit ja komplett zerlegen. Also mal die andere Seite aufgeschraubt:

Nicht sehr erhellend. Ich hab die Welle partout nicht auseinander nehmen können. Da konnte ich nix ausfädeln. Also Planänderung und einfach die Mutter wieder schön fest ziehen und das Sicherungsblech so umlegen, dass es die Mutter fest umschließt:

Die Mutter sitzt zwar jetzt schön fest, aber das Axialspiel ist immer noch da. So richtig hat das also nix geändert. Bin echt mit meinem Latein am Ende.
Ich werd die Tage mal Christoph anrufen, den ich damals beim Garagendonnerstag bei Paul kennengelernt habe. Dessen Kumpel soll ja nen Simson-Motoren-Gott sein. Mal sehen, was nen Profi zu der Misere sagt.

Winterschlaf II

Eh ich nun im Stress der letzten Vorbereitungen für Afrika vergesse, Lola fit für den Winter zu machen und dann wie im letzten Jahr erst bei Schneetreiben dazu komme, habe ich das schöne Wetter genutzt und nochmal eine Runde mit ihr gedreht.
Dabei hat sie mal wieder bewiesen, was für eine Diva sie doch ist und dass meine Mutter damals mit der Namenswahl völlig richtig lag. Kaum hatte ich sie von ihren Rollbrettern gehoben und den Benzinhahn geöffnet, pinkelte sie mir fröhlich Benzin vor die Füße….
Bis ich das gemerkt hatte, hatte sich natürlich schon ein schöner Benzin-See unter dem Vergaser gebildet:

Gut, dass ich den Motor noch nicht angelassen hatte. Also trocken legen und Ursache suchen. Das Benzin kam in einem kräftigen Strahl aus dem Überlauf der Vorratswanne. Damit konnte es also nur ein hängender oder falsch eingestellter Schwimmer sein oder ein kaputtes Nadelventil. Den Schwimmer hatte ich eigentlich erst vor kurzem eingestellt. Half aber alles nix. Also Vergaser ausgebaut und auseinander genommen:

Als erstes testen ob das Ventil anständig schließt: Schwimmer hängt runter = Pusteluft geht durch; Schwimmer wird hoch gehalten = Dicke Backen bekommen keine Luft durch. Nadelventil war also ok. Danach wieder den Messschieber ausgepackt und nochmal nachgemessen. Auch die Werte stimmen. Komisch. Also Achse aus dem Schwimmer gezogen, alles mal auseinander genommen und dann wieder zusammen gebaut.
Danach habe ich mal testweise die Benzinleitung an den Vergaser angeschlossen. Er hielt dicht. Problem behoben. Ich vermute, es war wirkliche in hängender Schwimmer.
Nun konnte es als endlich los gehen.
Ich bin mit Lola ca. 10 km gefahren und hab dazu noch fünf Minuten im Stau gestanden. Das sollte gereicht haben, um den Motor mal wieder auf Betriebstemperatur zu bringen und auch das Getriebeöl zu erwärmen. Nach ein paar Runden hier in der Siedlung habe ich mich mal wieder am 3. Gang versucht. Magischerweise ging er anstandslos rein und hielt auch. Auch nach der nächsten Kreuzung ging er wieder rein. Ich witterte Morgenluft! Lola erreichte auf den folgenden Kilometern ein paar mal ihre Höchstgeschwindigkeit und es war zum ersten mal seit langem wieder eine Freude mit ihr unterwegs zu sein.
Das merkte die alte Diva auch und fing prompt das Zicken wieder an. Erst ging der Dritte nicht mehr rein und dann ließ auch der Zweite sich sehr bitten. Ich bin dann im zweiten Gang nach hause gekrochen. *Schwupps* Willkommen zurück auf dem Boden der Tatsachen…
In der Garage angekommen, hab ich den Vergaser leer laufen lassen und den Reifen nen Schlag mehr Luft gegeben.
Die Tage fülle ich noch den Tank auf. Die Batterie wanderte in meinen Keller ans Erhaltungsladegerät:

Lola kam wieder auf ihre Rollbretter und zurück in die Ecke der Garage:

Das war nun also die Duo-Saison 2009…..
Da hatte ich, ehrlich gesagt, mehr erwartet.
Lolas Tacho zeigt nun 19944 km:

Damit haben Lola und ich nur 212 km in 2009 zurück gelegt. Das sind gerade mal halb so viel wie 2008. Und 2008 war schon kein Kracher-Jahr. Das nach 600 km der regenerierte Motor/Getriebe schon das Zicken anfängt hatte ich am allerwenigsten erwartet! Da besteht akuter Handlungsbedarf!
2010 muss Lola fit für den Alltagsbetrieb sein. Sie muss dann Sir Edward im städtischen Nahverkehr unterstützen bzw. diesen übernehmen. Ich bin nun ja auch kein armer Student mehr, sondern mittelloser Arbeitsloser. Kostenloser OPNV is damit nun auch nicht mehr. Da gibts nen klaren Aufgabenbereich für Lola.
Wie schon 2008 ist auch 2009 meine Beziehung zu Lola kriselig. Naja, eine meiner Frauen muss wohl kompliziert sein, wenn schon die beste Freundin von allen so unkompliziert alle meine Marotten mit macht.
Mal sehen, was 2010 bringt. Wäre ja gelacht, wenn da nicht auch was großes sein würde!

Skateboards für Lola

Auch für Lola hab ich mal wieder was gebastelt. Nachdem es nun in der Garage dank des Rallye-Eis etwas eng zu geht, habe ich das aktuelle Praktiker-Angebot wahrgenommen und mir dort für 5,99€ pro Stück drei Rollbretter geholt:

Schon als ich Lolas Felgen aufgearbeitet habe, habe ich festgestellt, wie praktisch meine Eigenbau-Transportrollen waren.
Die neuen Bretter haben nun den Vorteil, dass sie vier drehbare Rollen haben und bis 200Kg pro Stück belastbar sind. So kann ich Lola einfach auf sie drauf stellen und sie dann seitwärts in die Ecke der Garage schieben, ohne Angst haben zu müssen, irgendwo anzuecken.
Theoretisch könnte ich auch Sir Edward oder den Bug auf die Bretter stellen. Die wiegen ja auch jeweils weniger als 600 kg (und an keinem Rad mehr als 200 Kg).
Die Rollbretter sind aus Pressplatten und nicht gegen Umwelteinflüsse geschützt. Da sie aber bei mir die erhöhte Luftfeuchtigkeit in der Garage überleben müssen, habe ich sie noch etwas getunt. Erstmal mussten dazu die Aufkleber ab:

Die Biester klebten aber so hartnäckig, dass alles knibbeln nichts geholfen hat und ich zu größerem Kaliber greifen musste. Die Nylon-Bürste hat sie aber zuverlässig runter gerupft. Wenn auch mit etwas Holz. Schön ist anders, aber das ist an dieser Stelle auch egal.
Der nächste Schritt war der Lackauftrag. Hier geht eigentlich jeder Rest, sofern er wasserabweisend ist. Vaddern hatte noch eine angefangene Dose Parkett-Lack im Regal:

Der ist auch noch hoch abriebfest und auch etwas resistenter gegen Stöße. Kann nicht schaden.
Oben kamen zwei Schichten drauf, die Unterseite und die Ränder müssen sich mit einer begnügen.
Sobald der Lack trocken ist, schraube ich noch jeweils zwei Leisten an die kurzen Enden, auf Höhe der Rollen, so dass das darauf stehende Fahrzeug nicht von dem Brett rollen kann, bzw. es hoch klappt.