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Let the rope be free II

Nachdem die Seilwinde samt Adapterplatte für die Seitwärtsbewegung des zukünftigen Hallenkranes vorbereitet war, habe ich mich der Laufkatze zugewandt:

Laufkatzenpuzzle

Diese muss ich auch modifizieren, da sie normalerweise händisch seitwärts bewegt wird und dementsprechend keine Aufnahme für ein seitliches Zugseil hat.
Üblicherweise gibt es nur die Aufnahme für die senkrechte Winde (die „blaue 8“ auf dem obigen Bild).
Um die Kraft der seitlich ziehenden Winde zu verdoppeln und die Geschwindigkeit zu halbieren, will ich eine Umlenkrolle mit einer zusätzlichen „Schleppzunge“ an der Laufkatze befestigen. Die Schleppzunge entsteht aus einer 6mm-Stahlplatte mit einem 14er-Loch für den Bolzen der Umlenkrolle und einem 30er-Loch für den Mittelbolzen der Laufkatze.
Erneuter Einsatz für die Magnetbohrmaschine:

Schleppzunge bohren

Passt schon mal:

Schleppzunge an Umlenkrolle anpassen

Der größte Kronenbohrer den ich für die Magnetbohrmaschine habe, ist leider nur ein 27er. Den Rest musste ich da mit einem Stufenbohrer rein eiern:

30er-Loch bohren

Damit mir die Eisenplatte dabei nicht um die Ohren fliegt, habe ich sie auf einem Holzstück verschraubt, welches (über einen angeschraubten Holzklotz) im Maschinenschraubstock eingespannt war. Es war mühsam, aber am Ende passte es:

Schleppzunge Laufkatzenbolzen

Zeit für einen Testaufbau an einem abgeschnittenen Stück Träger:

Laufkatze Testmontage 2

Grundsätzlich ok, aber die Schleppzunge muss schlanker, damit sie genügend Bewegungsraum hat.
Das ließ sich gut von den bestehenden Teilen übertragen:

Schleppzunge anzeichnen

Top-Tipp ist übrigens eine halbe Europalette mit einer Opferplatte drauf, die man draußen für Flex-Arbeiten nehmen kann:

Schleppzunge ausschneiden

Auch hier habe ich die Platte wieder verschraubt, damit sie mir nicht weg fliegt.
Den Feinschliff besorgte dann noch der Bockschleifer:

Schleppzunge schleifen

Das sieht schon mal gut aus:

Schleppzunge Testfit 2

Zwischen blauem „Hängeohr“ und Schleppzunge habe ich jetzt eine schmale Unterlegscheibe mit reichlich Fett gepackt, um hier die Reibung zwischen beiden Bauteilen möglichst gering zu halten.
Auch am Test-Stahlträger montiert, ergab das einen schlanken Fuß:

Schleppzunge Testfit

Jetzt noch Lack drauf und schon geht es an der größten Baustelle, dem Kettenzug weiter….

No pool? No Problem!

Vor kurzem beschrieb ich ja, dass ich den neuen Regenwasserbehälter im Gewächshaus mit Spanngurten in Form halte, damit er mir nicht wieder reißt, wie der Alte. Dies stieß auf einhellige Ablehnung in den Kommentaren.
Aus aktuellem Anlass kann ich jedoch vermelden, dass selbst mit 300 Litern bzw. zwei planschenden Personen das Regenfass von drei Spanngurten ausreichend gestützt wird:
Machbarkeitsstudie v.1.1
Dicke Backen? Ja.
Platzen? Nein.
Spanngurte ausreichend? Check!
Die 19 Meter 28mm-Kupferrohr in der alten Waschmaschinentrommel bringen die 300 Liter bei mittlerer Flamme in 1,5h auf 37°C. Transport per Thermosiphon funktioniert einwandfrei.
Ist extremst entspannend:
Sonnenuntergang
Als Spoiler sei verraten, dass dies lediglich eine Machbarkeitsstudie für ein weiteres Projekt ist.

„Smoker!!” V

Da der Sommer so langsam seine Fühler ausstreckt, haben Vaddern und ich ein wenig beim Räucherofen-Projekt weiter gemacht.
Wir hatten ja noch das Problem, dass der gusseiserne Dekorabschluss nicht an der Oberkante des verkleinerten Brennraums halten wollte.
Leider haben wir auch keinen Schmied in der Umgebung gefunden, der sich da mit einem Schweißgerät dran traute. Alle befürchten, dass die Teile dann reißen könnten und damit das filigrane Dekor hinüber wäre.
Also mussten wir uns nach Alternativen umsehen.
Wenn schweißen nicht geht, ist „kleben“ die nächste Alternative.
Beschäftigt man sich einige Zeit mit dem Thema, so findet man verschiedene, meist epoxy-basierende, Produkte, die alle versprechen Gussteile dauerhaft verbinden zu können.
Da die Teile bei uns später relativ heiß werden, haben wir uns mal für „J-B Weld“ entschieden.
Das Zeug soll eine dauerhafte Maximaltemperatur von 300°C ab können.
Der Plan war, die Teile mittels zweier Metallstreifen, welche auf der Rückseite aufgeklebt werden zu verbinden.
Dazu haben wir zuerst die Stellen auf der Rückseite des Dekors angeraut und streng nach den Herstellervorgaben behandelt:
Dekorabschluss fixiert Rückansicht
Damit der Dekorabschluss später auch möglichst genau passt, haben wir ihn mittels zweier Holzleisten und Klemmzwingen fixiert:
Dekorabschluss fixiert
Dann habe ich reichlich J-B Weld angemixt:
JB-Weld angerührt
Anschließend dick mittels Spatel aufgestrichen und die (ebenfalls angerauten) Metallstreifen leicht in die Masse gedrückt:
eingeklebte Verstärkung
Das ganze haben wir dann bei Zimmertemperatur in Ruhe abbinden lassen. Mal sehen, ob und wie lange es hält.
Eigentlich muss es nur sich selbst halten. Das Dekor wird ja nicht belastet.
Sollte der Versuch in die Hose gehen, haben wir zumindest nix verloren. Dann kratzen wir den Rest des Klebers ab und müssen weiter nach jemandem suchen, der sich da mit ner Gusselektrode dran traut…
Während der Kleber Zeit zum abbinden hatte, haben wir per eBay-Kleinanzeigen Füllerde besorgt:
Füllerde
Wir müssen ja später den Brennraum zum „Hügelgrab“ umfunktionieren.
Auch dabei gab es eine Lektion für uns:
Wenn es Erde zu verschenken gibt, fragt am Telefon vorher immer, ob es sich um Aushub eines Neubaus oder um Erde von einem Altbau-Grundstück handelt!
Ihr glaubt nicht, was die Leute früher für Müll um ihre Häuser verscharrt haben…

Überraschungsei III

Ich bin heute mal ein wenig dazu gekommen auf meiner Ersatzrad-Werkzeugkiste weiter rum zu überlegen. Danke für eure Tipps! Ich will mal versuchen, ob ich ohne zusätzliche Styropor-Form auskomme.
Mir schwebt folgendes Vorgehen vor:

  1. Zugriffsöffnung in die schon geschlossene Seite schneiden
  2. Großes Stück Glasfasermatte mit Harz tränken
  3. Fertigen „Ring“ mit der noch zu schließenden Seite auf die Matte legen
  4. Rings um alles schön andrücken und in Form bringen
  5. Durch die ausgeschnittene Zugriffsöffnung von innen weiter Glasfaserstücke zur Verstärkung einfügen

So spare ich mir die zusätzliche Form und bekomme dennoch eine glatte Rückseite. Oder hab ich irgendwas übersehen?
Die Zugriffsöffnung wollte ich nach dem Klodeckel-Prinzip machen:

Zum testen und anzeichnen habe ich daher heute mal das halb fertige „Rad“ in die Hülle gepackt:
GFK-Ersatzrad
Sieht auch von vorne ganz schick aus:
GFK-Ersatzrad Rückseite
Anschließend habe ich das Rad mit der noch offenen Seite nach innen in die Hülle gepackt, um die Größe der Klappe anzeichnen zu können:
GFK-Ersatzrad
So sah das ganze dann angezeichnet und wieder ausgepackt aus:
GFK-Ersatzrad
Genau wie beim Klodeckel, befestige ich dann später ein Scharnier an der abgeflachten Seite und auf die andere Seite kommt ein Riegel. So kann ich die Werkzeugkiste öffnen ohne sie aus der Hülle nehmen zu müssen.
Ich hab von zuhause nen Dremel samt Trennscheiben gemopst. Damit kann man bestimmt am besten da nen Loch rein säbeln. Atemschutzmaske liegt natürlich auch parat.
Leider lassen es die Außentemperaturen momentan nicht zu, dass ich draußen weiter laminiere. Den Keller wollte ich den Nachbarn nicht nochmal zumuten. Bevor ich die Klappe ausschneide würde ich da gerne noch eine weitere Lage zur Verstärkung aufbringen.

Skateboards für Lola

Auch für Lola hab ich mal wieder was gebastelt. Nachdem es nun in der Garage dank des Rallye-Eis etwas eng zu geht, habe ich das aktuelle Praktiker-Angebot wahrgenommen und mir dort für 5,99€ pro Stück drei Rollbretter geholt:

Schon als ich Lolas Felgen aufgearbeitet habe, habe ich festgestellt, wie praktisch meine Eigenbau-Transportrollen waren.
Die neuen Bretter haben nun den Vorteil, dass sie vier drehbare Rollen haben und bis 200Kg pro Stück belastbar sind. So kann ich Lola einfach auf sie drauf stellen und sie dann seitwärts in die Ecke der Garage schieben, ohne Angst haben zu müssen, irgendwo anzuecken.
Theoretisch könnte ich auch Sir Edward oder den Bug auf die Bretter stellen. Die wiegen ja auch jeweils weniger als 600 kg (und an keinem Rad mehr als 200 Kg).
Die Rollbretter sind aus Pressplatten und nicht gegen Umwelteinflüsse geschützt. Da sie aber bei mir die erhöhte Luftfeuchtigkeit in der Garage überleben müssen, habe ich sie noch etwas getunt. Erstmal mussten dazu die Aufkleber ab:

Die Biester klebten aber so hartnäckig, dass alles knibbeln nichts geholfen hat und ich zu größerem Kaliber greifen musste. Die Nylon-Bürste hat sie aber zuverlässig runter gerupft. Wenn auch mit etwas Holz. Schön ist anders, aber das ist an dieser Stelle auch egal.
Der nächste Schritt war der Lackauftrag. Hier geht eigentlich jeder Rest, sofern er wasserabweisend ist. Vaddern hatte noch eine angefangene Dose Parkett-Lack im Regal:

Der ist auch noch hoch abriebfest und auch etwas resistenter gegen Stöße. Kann nicht schaden.
Oben kamen zwei Schichten drauf, die Unterseite und die Ränder müssen sich mit einer begnügen.
Sobald der Lack trocken ist, schraube ich noch jeweils zwei Leisten an die kurzen Enden, auf Höhe der Rollen, so dass das darauf stehende Fahrzeug nicht von dem Brett rollen kann, bzw. es hoch klappt.