Heute Nachmittag war ich bei Özlem. Özlem hat einen Friseursalo(o)n bei mir direkt um die Ecke. Weiterhin hat Özlem nur drei Preise: Frauenhaarschnitt 15€, Männerhaarschnitt 8€, Barthaarschnitt 5€. Özlem hat somit ganz klar zwei Vorteile gegenüber meinem alten Friseur in der Innenstadt, welcher 12€ für meine paar Haare haben wollte. Ich bin ja auch anspruchslos. Meine Haare sind zum Kopf-wärmen da und zu sonst nix. Männer haben Haare, Frauen Frisuren… Doch zurück zum Thema: Özlems Friseursalon ist ein Musterbeispiel orientalischer Lebensart: Rauchschwangere Luft zum Stücke rausschneiden, im Hintergrund trällert eine Dame vom Band unverständliche und immer gleich klingende Balladen aus der fernen Heimat, alle 3 Minuten kommt jemand am Schaufenster vorbei, der gegrüßt werden muss und die Inneneinrichtung könnte auch in einem mauretanischen Puff oder einer türkischen Sauna stehen. Was mich allerdings darüberhinaus dazu bewegen wird, Stammgast bei Özlem zu werden, ist sein virtuoser Umgang mit archaischen Folterinstrumenten. Özlem hantiert gerne mit großen Rasiermessern, mit denen er den Nacken, die Ohren und die Schläfen frei schneidet und einzelne überstehende Haare absäbelt. Ich würde einen mittleren Geldbetrag wetten, dass Özlems Urururur-Großvater mit diesen Messern die ungläubigen Kreuzritter von den Mauern Jerusalems vertrieben hat…. Lieber allerdings als mit tödlich scharfen Messern hantiert Ozlem mit Feuer (muss auch in den Genen liegen). Er tunkt hierzu einen überdimensionalen Kuhtipp Q-tip in hochprozentigen Alkohol, zündet ihn dann an und steckt ihn, eh mann sich versieht, dem Opfer Kunden ins Ohr. Mich umweht jetzt seit 3 Stunden der zarte Hauch verbrannter Ohrhaare. Lecker. Allerdings sind sie jetzt auch garantiert Haarfrei! Hurra.
was hab ich gelacht beim lesen, sehr geil. männer haben haare, frauen haben frisuren – wie war.