Die Beste von Allen hat mächtig Holz vor der Hütte.
Leider war der Zustand eher mittelprächtig.
Aber fangen wir besser von vorne an:
Die Vorbesitzer unseres Hauses entschieden sich für üppige Dachüberstände, sowie für viel sichtbares Holz. Alles sehr hübsch. Leider haben sie sich offensichtlich wenig Gedanken über die Pflege des Holzes gemacht bzw. ihre handwerklichen Fähigkeiten waren nicht sonderlich ausgeprägt. Daher stand schon beim Kauf fest, dass eine der ersten Aufgaben die Konservierung des Holzes sein musste.
Dafür war es aber wichtig zu erfahren, womit das Holz ausgangs behandelt wurde.
Leider entsprach die Aussage unseren Erwartungen: „Wir haben da so ein Öl genommen….“
Weder was für ein Öl verwendet wurde, noch den Hersteller konnten sie uns benennen. *grmpfl*
Ähnlich konsequent wie diese Aussage muss auch ihre Arbeit gewesen sein. Nach gerade mal 1,5-Jahren waren schon viele der Balken ergraut bzw. hatten massive Wasserflecken.
Rein wahrscheinlichkeitsbedingt gehe ich mal davon aus, dass sie ein Leinöl-Produkt verwendet haben. Damit war alles Lasurmäßige raus. Das würde einfach abblättern.
Dementsprechend habe ich mich in Richtung Leinöl schlau gelesen und bin bei der „Farbmanufaktur Werder“ gelandet.
Nach eingehender Beratung bin ich der Empfehlung von Herrn Gammelin gefolgt und habe eine Probendose „Labsal“ bestellt, sowie etwas Balsamterpentin.
Als Vorbehandlung empfahl er die besonders stark betroffenen Balken mit Waschsoda zu reinigen:
Eine klare Empfehlung auch von mir. Der latent siffige Balken wurde wieder schön sauber und die klebrigen Ölreste verschwanden von der Oberfläche. Gibt einen schön saugfähigen Untergrund:
Nachdem der Balken wieder getrocknet war, habe ich ihm zwei Anstriche (jeweils mit einer Woche Trocknungszeit dazwischen) mit dem „Labsal“ im Mischungsverhältnis 3:1 verpasst.
„Labsal“ wurde übrigens 2007 zum viertschönsten bedrohten deutschen Wort gewählt. Nur so nebenbei.
Durchgetrocknet bekommt das Holz einen schönen warmen gelben Ton. Sieht wirklich schick aus.
Nachdem das die Beste von Allen abgenickt hatte, habe ich einen 10l-Kanister sowie 3l Verdünnung geordert.
Anschließend ging es auf einem Baugerüst zusammen mit Vaddern und kleinen Pinseln rings ums Haus:
Insbesondere die Balkenköpfe und die Bretter am Dachrand haben wir mit dem Zeug getränkt.
Hier sieht man ganz gut den Unterschied:
Der Balken in der Bildmitte, sowie die Bretter sind schon gestrichen. Am unteren Balken kann man noch grob den Wasserrand erahnen.
Den Balken ganz oben am Bildrand hatten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht behandelt. Da sieht man noch sehr schön die massiven Wasserflecken, die nach der Behandlung wesentlich weniger ins Auge fallen.
So sah der obere Balken vom Dach aus aus:
Ich wage einfach mal zu bezweifeln, dass der jemals von den Vorbesitzern behandelt wurde, so grau wie er schon war.
Auch hier gibt’s ein ganz schönes Vorher-Nachher-Bild:
Das „Labsal“ färbt schon deutlich das Holz.
Damit das Kindelein nicht ausbüxt, während ich auf dem Gerüst rum turne, habe ich im lokalen Restpostenmarkt ein „Kleinnager-Gehege“ gekauft:
Die Nachbarn gucken etwas zweifelnd, aber Schräubchen gefällt’s. Das Jugendamt hat auch noch nicht geklingelt.
Kann ich ebenfalls jedem jungen Heimwerkervater uneingeschränkt empfehlen.
Wie beständig der Holzschutz ist, kann ich natürlich noch nicht vorhersagen. Ich gehe an den geschützten Stellen von 5 Jahren und an den bewetterten Balken von mindestens 2 Jahren aus. Ihr werdet’s natürlich erfahren.
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Filter me softly
Die Vorbesitzer haben unser Haus mit ausreichend männlichen 100er-Regenrohren ausgestattet. Leider mussten wir jedoch feststellen, dass schon bei geringsten Regenfällen die Dachrinnen überlaufen.
Ein Blick von der Leiter offenbarte den Grund:
Keine Ahnung, welches Tier die geritten hat, dass sie die Rinnen mit diesen Tee-Sieben verschließen mussten.
Kein Wunder, dass die Rinnen da sofort überlaufen. Kaum ertrinkt da mal ne Ameise, schon verstopfen die Löcher.
Die Dinger flogen umgehend raus und ich habe für Ersatz gesorgt.
Gegen Laub in der Rinne gibt es viele Lösungen: Drahtgitter über der Rinne, rundes Drahtgeflecht in der Rinne, Gitterkonusse im Fallrohr, etc.
Leider funktionieren die alle nicht wirklich bzw. man muss regelmäßig auf die Leiter steigen und das Laub von den Gittern entfernen. Da hatte ich keinen Bock drauf. Wenn schon regelmäßigen Service, dann wenigstens benutzererfreundlich.
Die Lösung findet sich in Form von „Regenrohrklappen„, die es für überschaubare 18 € zum nachrüsten gibt.
Davon habe ich bei dachdecker-shop.eu ein paar geordert:
Qualitätsmäßig machen sie einen guten Eindruck. Das integrierte Sieb ist aus Edelstahl und leicht zu entnehmen (Vereisung im Winter).
So sehen sie geschlossen aus:
So geöffnet:
In geschlossenem Zustand versperrt das integrierte Sieb dem herabgespülten Laub die Weiterreise:
Eingebaut kann man so regelmäßig einfach die Klappe öffnen und das angestaute Laub bequem entnehmen:
Ein kleines Hasengitter auf dem Sieb erhöht die Filterwirkung.
Bisher funktioniert das spitzenmäßig. Mal sehen, was der Herbst bringt.
French Connection II
Im neuen Heim habe ich mir in der Garage eine kleine Bastelecke eingerichtet:
Natürlich musste ich dort auch wieder ein French Cleaves System montieren. Meine Begeisterung ist nämlich noch immer ungebrochen.
Da es im neuen Haus noch jede Menge Dinge möglichst rechtwinklig an die Wand zu werfen gibt, habe ich mir auch ein neues Spielzeug namens „Quigo“ gegönnt:
Der Hase ist selbstnivelierend und wirft ein rechtwinkliges Laserkreuz an die Wand:
Geliefert wird das Würfelchen mit einer Klemme um ihn an beliebigen, flachen Gegenständen (z.B. Tischkante, Leiter) fest zu machen und einem standard Stativ-Gewinde. Alles ganz hübsch, wenn man Dinge in maximal Bauchhöhe montieren will. Darüber hinaus muss man Kartontürme bauen oder mit Leitern durch die Gegend asseln.
Natürlich gibt es auch von Bosch das passende Stativ…. Zum Preis des Erstgebohrenen und mit ebenfalls begrenztem Auszug versteht sich.
Alles recht unbefriedigend.
Muttis jüngster ist aber nicht doof und hat im Baumarkt einfach eine billige Montagestütze für den Trockenbau besorgt.
Die Stütze kann man nun beliebig positionieren, mit einer Hand fixieren und Quigo anklemmen.
Hat sich als sehr praktikabel erwiesen.