Der ursprüngliche Plan für das Genesungswerk sah vor, dort einen Holzofen zu installieren. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass das neben den nicht unerheblichen Kosten auch bautechnisch sehr aufwändig wäre. Also testen wir mal eine Schmalspuralternative:
Diese China-Dieselstandheizungen benutzen alle möglichen Leute um ihre Werkstätten zu beheizen (sucht mal wahllos bei YouTube). Die China-Dieselheizer sind wohl (nach auslaufen der Patente) Nachbauten der Webasto Airtop 2000. Damit sollte sich zumindest der 38m²(80m³)-Werkraum auch bei Minusgraden auf eine erträgliche Arbeitstemperatur bringen lassen. Was ich mit dem großen Werkstattbereich mache, weiß ich noch nicht, aber notfalls bleibe ich einfach auf dem warmen Sofa, wenn es mir in der Halle zu kalt ist. Ist ja zum Glück nur Hobby.
Um aber mal zu testen, wie so ein Chinakracher funktioniert, will ich ihn diesen Winter erstmal nutzen, um die Garage zu heizen. Da warten auch 3-4 Schrauberprojekte.
Der Zusammenbau und Betrieb dieser Hasen wird wo anders in ausreichend epischen Breiten besungen. Daher will ich hier nur auf Dinge eingehen, die (bei mir) vom Standart abweichen.
Nimmt man das Gehäuse ab, wird deutlich, dass dies einfach nur eine Kfz-Standheizung mit einem Tank huckepack ist:
Alles sehr simpel aufgebaut.
Damit einher kommt der Nachteil, dass alle Zu- und Ableitungen sehr eng nebeneinander am Boden sind:
Frischluft- und Abgasstutzen haben übrigens nahezu identische Durchmesser. Damit ihr da nix verwechselt sind Pfeile aufgedruckt:
Allen obigen Berichten gemein ist, dass die Abgasleitung immer so schepp nach unten zur Seite raus geführt wird:
Um auch hier ein wenig zu testen, habe ich den geraden Anschlussstutzen des Flexrohres gekürzt, das Ganze in den mitgelieferten Hitzeschutzschlauch gesteckt und gerade nach hinten durch die eigentlich für die Ansaugung vorgesehene Öffnung im Gehäuse nach draußen geführt:
Mal sehen, wie lange die Dieselleitung das mit macht. Ich habe da ein Auge drauf.
Danach habe ich die Heizung weiter zerlegt:
Ist alles nur gesteckt. Sowohl der Verlauf der Kabel, als auch der Schläuche lässt sich deutlich optimieren.
Auch die Brennkammer selbst habe ich kurz betrachtet, um den festen Sitz der Glühkerze zu prüfen:
Danach bin ich einer weiteren Empfehlung gefolgt und habe einen kleinen Spritfilter installiert:
Bei der Gelegenheit habe ich auch mit einem Klebeband an einem Schraubendreher die im Lieferumfang enthaltenen Krümel aus dem Tank gefischt:
Danach alles wieder zusammengebaut und einen Testlauf ohne Gehäuse gestartet, um zu sehen, ob alles dicht ist:
Vor dem ersten Start soll man die Pumpe und Leitungen entlüften. Die nötigen Tastenkombinationen unterscheiden sich von Display zu Display:
Die Anleitung (ein chinesischer Übersetzungsklassiker) zeigt zwar das richtige Display, aber die falsche Tastenkombination (Unter „3.“). Ich habe dann einfach die Kombinationen, die unter den anderen Displays (die Anleitung ist eine für alle) gelistet waren, durchprobiert. Es war dann „beide Pfeiltasten gleichzeitig lange gedrückt halten“. Das sollte man auch bei abgenommenem Gehäuse machen, damit man sieht, wenn der Diesel die Brennkammer erreicht.
Der Testlauf verlief gut, bis auf dass ich mir die Kunststoffschwelle der Tür ankokelte.
Die Heizung musste also höher. Das passte gut zu meiner Prämisse, alles auf Rollen zu schrauben, was nicht von alleine auf Bäume findet:
Der Luftfilter wird mittels Kabelbinder und Klebepad seitlich am Gehäuse gehalten.
Damit mir der Auspuff nicht das Brett ankokelt, bekam es noch einen Hitzeschild aus Alu-Riffelblech:
Soweit, so auch bei anderen Menschen zu finden.
Was jedoch in meinen Augen zu wenig behandelt wird, ist die Abgasführung nach draußen.
Die wämsen alle einfach immer leidenschaftlich ein Loch in ihre Wände und stecken da den Auspuff durch oder flexen Löcher in ihre Garagentore.
Was ist aber, wenn man das nicht kann (Mietobjekt) oder nicht will (gedämmte Fassade, temporäre Lösung)?
Dann ist meine „mobile Tür“ vielleicht eine gangbare, kostengünstige Lösung:
Ich habe vier Hartschaumplatten mit Stufenfalz so zugeschnitten, dass sie mit ein wenig seitlichem Spiel auf dem Außenrahmen der Tür aufliegen (Achtung, die niedrige Falz muss nach draußen zeigen) . Innen habe ich ein Brett so zugeschnitten, dass es auf der Innenseite des Rahmens bzw. der Schwelle aufliegt.
Über Gewindestangen mit Flügelschrauben und großen Unterlegscheiben (damit sich der PU-Schaum nicht eindrückt) werden dann Platten und Brett gegeneinander verspannt:
Unten gibt es dann noch ein kleines Mäuseloch für den Auspuff:
So sieht das Ganze von außen aus:
Die wenigen Zentimeter Abstand zwischen PU-Schaum und Auspuffrohr reichen, damit dieser kaum mehr als handwarm wird.
Für den Aufbau brauche ich ca. 3 Minuten; hält die Wärme schön im Raum und die Abgase draußen:
Natürlich ist der obligate CO-Messer schon geordert.
Aktuell betreibe ich die Standheizung mit der alten Batterie aus dem Gerontengolf, die permanent an einem Erhaltungsladegerät hängt. Sollte das irgendwann nicht mehr als Stromquelle genügen, habe ich schon ein altes PC-Netzteil liegen, dass ich dann umbaue. Solltet ihr noch weitere detaillierte Informationen zu diesen Geräten suchen, so kann ich diese Seite sehr empfehlen! Ansonsten gucke ich gerade nach einer Quelle für Heizöl-Kleinmengen. Damit laufen die Hasen natürlich auch problemlos.