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Kommunistisches Maß

Für meine FreeCAD-Basteleien brauchte ich ordentliche Messwerkzeuge. Ich besaß zwar schon eine Schieblehre, aber die besteht aus geprägtem Blech und ist so rostig, dass man einige der Zahlen nur noch schwer erkennen kann. Und natürlich habe ich auch die obligate digitale Schieblehre, aus irgendeiner ALDI-Aktionswoche. Bei Letzterer ist aber natürlich immer, wenn man sie benötigt, die Batterie leer. Also habe ich mich nach ordentlicher, analoger Ware umgesehen und besann ich mich auf eine Empfehlung der Jungs von der Bart Farm:
„Wer qualitativ hochwertige Messwerkzeuge sucht, soll nach alter DDR-Ware gucken!“
Gesagt, getan:

Der untere 30 cm-Messchieber stammt aus der Sowjetunion („CCCP“) und ist so schwer, dass man ihn notfalls auch als Anker verwenden könnte. Gleichzeitig sind die Messschenkel so scharfkantig, dass ich mich schon daran geratscht habe. Der Schieber hat weder Spiel noch zeigt er sonstige Spuren von Verschleiß. Ich habe ihn einmal zerlegt, von verharztem Öl gereinigt und wieder zusammengebaut. Natürlich sind alle geschraubten Bauteile mit einer Seriennummer versehen, da sie bei der Produktion aufeinander eingestellt wurden. Kostenpunkt? 10 € plus Versand….
Die obere 15 cm-Schieblehre ist sogar NOS samt Messzertifikat von 1985 und Etui. Auch hier reichte eine Reinigung. Da die kleineren Varianten gefragter sind, musste ich tiefer in die Tasche greifen und habe 16 € plus Versand bezahlt.
Wieder zwei schöne historische Werkzeuge gerettet. Da geht mir das Herz auf und das Messen macht doppelt Spaß.
Natürlich weiß ich um das Abbesche Komparatorprinzip, aber wir bewegen uns hier im Heimwerker-Hobbybereich. Da darf man ruhig auf dem (roten) Teppich bleiben.
Wer ähnliches sucht: Klare Empfehlung!