Wie schön öfters gesagt, ist die beste aller Freundinnen momentan auf der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer. Da gabs neulich nen Abschlussball auf dem wir das Tanzbein geschwungen haben. Sowas tun wir gerne.
Wenn man aber schon mal da ist, kann man auch gleich zwei Sehenswürdigkeiten der Region abgrasen: Das Technikmuseum Speyer und das mit ihm kooperierende Technikmuseum Sinsheim.
Das hat mich zwar zwei Striche auf der „Liebesbeweis-Liste“ gekostet, aber wann hat man schon mal die Gelegenheit, als Kind des Nordens?!
Da die Homepage vollmundig verspricht, dass man als technikbegeisterter Mensch nen ganzen Tag pro Besuch einplanen soll, haben wir am ersten Tag das Museum in Speyer aufgesucht:
Am zweiten Tag war dann Sinsheim dran:
Ich könnte jetzt natürlich die ganzen Fotos, die ich gemacht habe hier auflisten. Ich denke aber, dass muss ich dem uninteressierten Blogleser nicht zumuten.
Wenn ihr die gesamten ca. 200 Bilder euch angucken wollt, so besucht einfach das Zooomr-Set das zenphoto-Album, dass ich extra dafür angelegt habe.
Die Kritikpunkte will ich gleich zu anfangs abhaken:
Ich habe mir ehrlich gesagt etwas anderes unter einem „Technikmuseum“ vorgestellt…. Die Informationen zu den gezeigten Exponaten sind dürftig bis verschwindend und zum Teil auch schlicht und einfach falsch. Ein gutes Beispiel dafür, ist dieses einzige Informationsschild zum grandiosen Vector W8 Twin Turbo:
Ich denke, da hätten man schon ein paar Worte mehr zu verlieren können. Ganz zu schweigen von einer anderen Präsentation des Wagens, bei der man einen Blick in das grandiose Cockpit hätte werfen können! Womit wir auch schon bei meinem nächsten Kritikpunkt sind:
Beide Museen haben auf mich den Eindruck gemacht, als hätte ein Riese seine Kiste mit Spielzeug ausgekippt und dann grob mit der Hand verteilt… Zum Beispiel fand sich diese tolle, immer zivil genutzte, Moto Guzzi Ercole mitten in der Militärfahrzeuge-Ausstellung:
Und auch sonst war wenig System in der Anordnung der Exponate zu erkennen. Teilweise schienen die Ausstellungsstücke einfach nur nach Farben gruppiert worden zu sein. Es machte den Eindruck, als wären die Exponate gerade dort hingestellt worden, wo gerade Platz war. Schade.
Mein letzter Kritikpunkt fasst eigentlich alle obigen zusammen: Ich fand, es wurde viel zu wenig auf technische Besonderheiten in den „Technikmuseen“ hingewiesen! Zum Beispiel ist das Rotationskolbenmotorprinzip nur mit einem Ro 80 und einem Wankelmotor-Schnittmodell auf einer abgelegenen „Sackgassen-Empore“ vertreten:
Das finde ich für so ein revolutionäres Konzept schon traurig.
Ich hätte mir gewünscht, dass technische Konzepte und Besonderheiten mehr im Vordergrund stehen, als Schumis Ferrari oder der vierte oder fünfte Mercedes 300 SL „Flügeltürer“.
Dementsprechend haben wir für keines der Museen den ganzen eingeplanten Tag gebraucht. In Speyer waren wir nach ca. drei Stunden durch und Sinsheim hat ungefähr vier Stunden gedauert.
Kommen wir nun zu den positiven Aspekten:
Es war großartig! Wenn man sich selbst ein wenig mit Technik auskennt, findet man so viele tolle Exponate, wie in kaum einem anderen Museum. Sowohl Sinsheim als auch Speyer sind voller Pretiosen, von denen man maximal gelesen oder vage gehört hat. Man kommt sehr nahe an die Exponate ran und kann einen guten Eindruck von ihnen bekommen. Auch das man einige der Ausstellungsstücke per Knopfdruck in Bewegung setzen kann, ist sehr nett und veranschaulicht so machen technischen Zusammenhang.
Der Eintritt war mit 13€ bzw. 12€ (Es gibt 1€ Ermäßigung, wenn man ein Ticket des Partnermuseums vorzeigt. Juhu!) fair.
Und ganz persönlich hat mich gefreut, dass der Anteil an dreirädrigen Fahrzeugen erfreulich hoch war.
Doch dazu werde ich wohl nochmal ein separates Fazit ziehen. Es gab viel Input. Die beste Freundin von allen zittert schon 😉
Wenn ich abschließend noch einen Tipp geben darf: Fahrt im Sommer, bei Sonnenschein hin. Das riesige Freigelände macht im Winter wirklich keinen Spaß. Es war sau kalt!