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Container-Ingo V

Zum Jahresende konnte ich auch noch die letzten 5% des Sommerprojektes 2019 vollenden sowie das angesammelte Brennholz aus den Säulen und verschiedenen Stapeln einschichten. Fertig sieht das Gartenhaus nun so aus:

Wie ihr seht, muss ich noch den Wasserhahn einkürzen und mittels Wandscheibe montieren. Ein wenig Erdarbeiten fehlen auch noch.

Insbesondere auf der Rückseite muss ich das Gelände noch anfüllen, um einen schöneren Übergang zum Gemüsegarten hin zu bekommen. Auf der Rückseite habe ich ein Fach mit einem abnehmbaren Gitter (Baustahlmatte) und einer untergelegten Roste versehen. In das Fach kommt mein Krüppelholz, das sich ansonsten nicht ordentlich einstapeln lässt. Da das Gitter nicht ganz bis zum Boden geht, kann man unten immer das trockene Holz entnehmen, während man oben frisches nach legt.

Im Ergebnis bin ich sehr zufrieden mit dem Projekt. Nicht nur der Container bietet hervorragend Platz als Gartenhaus, sondern durch die Verkleidung mit Brennholz ist das Ganze auch hübsch verpackt und gleichzeitig sehr praktisch. Insgesamt umfasst mein Holzvorrat jetzt ~10 RM. Bei 2,5 RM Jahresverbrauch gibt das ausreichend Trockenzeit für den Nachschub.

Ein deutlicher optischer Fortschritt zu vorher:

Wenn ich Kritik äußern müsste, würde ich sagen, dass das Dach einen Tick zu groß ist und daher unproportional wirkt. Da die Platten jedoch neu 1500€ kosten sollten und ich jetzt 300€ bezahlt habe, kann ich damit ziemlich gut leben.

Abschließend verweise ich auf „DER MANN UND DAS HOLZ“ von Lars Mytting:

„Im waldreichen amerikanischen Bundesstaat Maine war es im 19. Jahrhundert üblich, dass junge Frauen potentielle Ehemänner anhand ihrer Holzstapel aussuchten. Ein amerikanisches Wochenblatt kombinierte die Eigenschaften von Stapel und Mann wie folgt:

Gerader, solider Stapel:
Aufrechter, solider Mann.

Niedriger Stapel:
Vorsichtiger Mann, möglicherweise schüchtern oder schwach.

Hoher Stapel:
Große Ambititonen. Achtung, Einsturzgefahr.

Ungewöhnliche Form:
Freidenker,offenherzig. Auf Schwächen achten.

Protziger, gut sichtbarer Stapel:
Extroveniert,möglicherweise angeberisch.

Viel Holz:
Vorausdenkend, treu

Wenig Holz:
Ein Leben von der Hand in den Mund

Grobe Scheite:
Will alles auf einmal, neigt zum Überfeuern, ist waghalsig.

Pedantischer Stapel:
Perfektionist. Möglicherweise introvertiert.

Eingestürzter Stapel:
Schwacher Wille, entscheidungsschwach.

Halbfertiger Stapel, Scheite auf dem Boden:
Unstet, faul, versoffen.

Haufen direkt auf dem Boden:
Greenhorn, faul, versoffen oder alles zugleich.

Frisches und trockenes Holz durcheinander:
Vorsicht vielleicht aus verschiedenen Holzstapeln zusammengestohlen.

Dicke und dünne Scheite nebeneinander:
Gewissenhaft, vorausschauend (denkt an Anfeuerholz)

Grobe, krumme Scheite aus hartnäckigem Holz:
Ausdauernd, willensstark. Oder von Kummer bedrückt.

Kein Holzstapel:
Kein Ehemann“

Ich bin also ein aufrechter Freidenker mit großen Ambitionen und Hang zu angeberischem vorausdenken. Gut, wer sollte sowas auch sonst bloggen…

Container-Ingo IV

Den Schauplatz rings um unseren Schnellbaucontainer hatten wir ja beim letzten Mal verlassen, als ich die erste Seitenwand der „Brennholzverkleidung“ errichtet hatte. Natürlich habe ich da mittlerweile weiter gearbeitet und das Sommerprojekt 2019 zumindest zu 95% abgeschlossen. Die zweite Seitenwand wurde symetrisch zur ersten errichtet. Davon erspare ich euch mal Bilder. Ein wenig mehr Planung erforderte die Rückseite, da diese nicht am Container verschraubt werden kann. Hier dienen die Trägerbohlen, auf denen später das Brennholz liegt auch als Verbinder zwischen den Balken:

Als wichtigstes Werkzeug dieses Bauabschnitts hat sich ein kompakter Winkeltrieb für den Akku-Schrauber erwiesen:

Nur so ließen sich die hinteren Trägerbohlen an Ort und Stelle verschrauben. Natürlich hatte ich mir in der Zwischenzeit schon Gedanken zur Eindeckung gemacht. Ziel war es, das Gartenhaus möglichst passend in das Ensemble aus Wohnhaus und Werkstatt einzupassen. Das Wohnhaus hat antrazitfarbene Dachziegel. Die sind mir für einen Schuppen aber zu teuer und auch zu schwer. Die Lösung war damit Trapezblech in Ziegeloptik. Passenderweise fand ich bei ebay-Kleinanzeigen einen Posten gebrauchter Bleche:

Zu einem Bruchteil des Neupreises bekam ich 4,70m lange Pfannenprofilbleche von Laukien. Gut, 4m hätten gereicht, aber da will ich nicht kleinlich sein. Außerdem musste ich den Dachstuhl nach den schon verhandenen Schraublöchern in den Blechen bauen. Ungewohnt, aber auch zu managen. Die Dachsparren habe ich aus halbierten Baubohlen gebaut:

Die Sparren sind 40mm stark und 100mm hoch. Damit hielt einer, frei tragend, 70 kg in der Mitte. Da das gesamte Blechdach nur 70 kg wiegt, sollte das mit 6 Sparren selbst zusätzlich mit der Lattung und einer möglichen Schneelast (Als ob wir noch jemals wieder Schnee bekommen würden…) ausreichen. Jede Verbindung bekam 5 Holzbauschrauben in 8x80mm. Leider habe ich diese Schrauben zu spät entdeckt. Sie wären auch für die Trägerbohlen deutlich besser gewesen, als meine normalen Spax-Schrauben. Damit die Sparren ordentlich auf den Pfetten aufliegen, brauchen sie Kerven (Ein Satz der nur mit Kennerblick gesagt werden darf!). Für sowas gibt es normgerechte Berechnungen und spezielle Fräsen. Ich liebe bei solchen Themen immer das „Bauexpertenforum„. Ich kenne kein anderes Forum, in dem so ein rauer Wind weht. Respekt an jeden, der sich traut, da eine Frage zu stellen! Alles was ich aus deren epischen Diskussionen mitgenommen habe ist: Sieh zu, dass die Auflagefläche möglichst groß ist und dass du die Sparren möglichst wenig schwächst.

Also ran ans Werk und selber tüfteln. Um dazu nicht direkt am lebenden Objekt experimentieren zu müssen, habe ich ein Brett parallel am Sparren befestigt:

Darauf habe ich dann die zukünftige Kerve markiert und mit der Stichsäge ausgesägt. Dann kam das Brett wieder an die identische Stelle, aber diesmal mit etwas Überstand, um zu prüfen, ob der Ausschnitt schon passt. Nach ein paar Anpassungen passte es dann gut:

Diese Schablone kam dann bündig auf die Sparren, so dass ich die Kerve dort anzeichnen konnte:

Für die unteren Kerven habe ich das genauso gehandhabt. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Anschließend kamen die Sparren drauf und wurden mit Dachlatten eingedeckt. Da ich auf eine Unterspannbahn verzichte (das Dach ist ja frei stehend und damit sehr gut hinterlüftet), brauchte ich auch keine Konterlattung:

Nun konnten nach und nach die Dachbleche aufgeschraubt werden:

Klettert man zum aufschrauben auf den Dachplatten rum, drücken sich unweigerlich leichte Dellen („Knackfrosch„) in das Blech. Die bekommt man aber recht einfach wieder raus, indem man mit der Faust seitlich auf die Welle schlägt:

Fertig sieht das Ganze nun so aus:

Auf dem letzten Bild seht ihr, dass das Dach am unteren Ende weniger Gefälle hat. Das resultiert daraus, dass ich dort der Montageanleitung von Laukien gefolgt bin und die letzte Dachlatte hochkant montiert habe. Da wäre es besser gewesen, der Intuition zu folgen und sie identisch zu den anderen Latten zu montieren. Ich hoffe, dass die noch zu montierenden Ortgangbleche das später verdecken. Nun konnten alle tatkräftig bei der Befüllung mithelfen: