Neben der Schrauberei am Bug gab es noch einen Neuzugang bei uns willkommen zu heißen.
Nein, diesmal waren wir weder essen und es gibt auch kein Rätsel.
Ist also nix fahrbares…
Allerdings trotzdem ein Oldtimer.
Tobias hat sich einen Kompressor für die Halle georged.
Das es nix aus dem Baumarkt wird, konnte ich mir vorher schon denken.
Als Vaddern und ich jedoch zum abholen mitkommen sollten, staunten wir nicht schlecht.
Ein Trümmer von epischen Ausmaßen!
Wir haben kurz versucht, ihn zu zweit per Tragegurt an einem Ende anzuheben. Keine Chance!
Glücklicherweise hatte der Verkäufer einen Gabelstapler:
Damit war der Kompressor schnell aufgeladen. Eine handliche Ladung Scheine rüber geschoben, verzurrt und ab dafür.
Alle glücklich, alle froh.
Abladen? Aaaacccchhhhh……how hard can it be?!
In der Halle angekommen, haben wir uns erstmal ein wenig am Kopf gekratzt.
Wie soll das Teil da runter kommen?:
Anbinden und vollgas?
Taiwanesische Masseträgheit?
Glücklicherweise borgte Tobias Hallennachbar Eckie uns seinen Werkstattkran:
Es waren trotzdem noch fünf Leute nötig um das Kratur vom Hänger zu bekommen, aber so war es wenigstens „durchführbar“.
Nicht dass es trotzdem zu großen Diskussionen und leicht gestressten „Nein!“,“Doch!“,“Hier!“,“Neee!“,“Ja!“-Dialogen führte…
Nach einigem Hin und Her, stand er aber schlussendlich doch wohlbehalten an seinem zukünftigen Platz:
Nun hatte auch ich erstmalig Gelegenheit ihn eingehend zu beäugen.
Im Kaufpreis inklu. waren auch ein Wasserabscheider, ein Druckregelventil und ein Öler.
Man beachte übrigens auch das herrlich ungeschützt laufende Lüfter-/Riemenrad!
Abdeckung? PAH!
Prädestiniert, damit man da seine Futtfingerchen rein hält.
Macht man nämlich gerne bei uns in der Familie!
Aber das ist eine andere Geschichte….
Der Arbeitsschutzbeauftragte wird insistieren, dass vor der Inbetriebnahme da was gebastelt wird.
Bevor aber nach Herzenslus(f)t Druck gegeben werden kann, muss Tobias erstmal dem Kompressor einen gründlichen Service angedeihen lassen.
Neben eine umfassenden Reinigung, schien der Zweizylinder auch ne Runde Öl vertragen zu können.
Mal sehen, ob wir irgendwo noch ein Service-Handbuch aufgetrieben bekommen.
Kommen wir nun zu den nackten Fakten.
Der Elektromotor wurde in der Vergangenheit mal getauscht.
Nun verrichtet ein Brown Boveri SWK 7i-4 Motor seinen Dienst:
Bei 380V liefert er 4 KW.
Wenn ich mich recht entsinne braucht der Motor einen 16 Ampere-Anschluss.
Tobias hat in der Halle aber nur 32 Ampere.
Aber auch da gibt’s ja günstige Lösungen.
Der Elektromotor versorgt per Riemenantrieb einen Zwei-Zylinder von Boge aus dem heimischen Bielefeld:
Das Modell LKA7 hat eine Ansaugleistung von 441 l/min bei 500 U/min und max. 10,5 atü (11,5 bar) und wurde früher sicherlich dazu verwendet um U-Boot-Motoren zu starten.
Ich muss Tobias mal fragen, ob er Boge schon angeschrieben hat um nach der Historie des Kompressors zu fragen.
Vielleicht haben die ja auch noch ein Handbuch liegen.
Beim Probelauf überraschte der Kompressor mit erträglicher Lautstärke. Allerdings läuft er so langsam, dass es schon eine ganze Zeit dauert, bis sich Druck im Tank aufbaut.
Das Typenschild des Drucktanks ist leider sehr verwittert:
Baujahr 1969 (Ich vermute, der Verdichter ist ebenso alt) und 250 Liter Fassungsvolumen lassen sich leicht ausmachen.
15 atü Maximaldruck ergeben reichlich Sicherheitsabstand zur Maximalleistung des Verdichters.
Der Hersteller lässt sich auf dem Foto leider nicht mehr entziffern.
Ich bin gespannt, wie Tobias mit ihm zurecht kommt.