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20 Shades of Grey

Die Beste von Allen kann den gesamten VGA-Raum nähen. Gefühlt zumindest, wenn ich mir ihre Sammlung an Garnrollen so besehe.
Bisher purzelten diese Garnrollen jedweder Provenienz munter in einer Kiste durcheinander. Ein Zustand der mit Einzug des neuen Nähzimmers natürlich nicht so bleiben konnte. Der Auftrag war schlicht und klar: Ein Ordnugssystem für Garnrollen unterschiedlichster Größen muss her!
Gut, dass in den „Alex“-Schubladentürmen noch ausrechend Platz ist.
Wie so oft hilft auch hier das Internet bei der Inspiration. Die Ordnungsfee hat sowas schon mal mit Heißkleber und abgebrochenen Hölzchen geklöppelt.
Nach dem Versprechen, das auch etwas hübscher hinzubekommen, erhielt ich die Freigabe der notwendigen Projektmittel.
Für eine Alex-Schublade bedeutet das eine 9mm-Spanplatte in 52,2 x 29,5 cm (bei mir zweigeteilt, da Reste aus dem Holzfundus), 4mm Rundholz sowie etwas weiße Wandfarbe.
Als erstes versieht man die Spanplatte mit ausreichend 4mm-Löchern bis zu einer Tiefe von 39 cm. Das ist nämlich der Bereich, den man bei geöffneter Schublade noch bequem erreicht (siehe Bild am Ende). Das sieht dann so aus:

Als nächstes sägt man von dem 4mm-Rundholz immer 5cm-Stücke ab. Ich habe es erst mit der Feinsäge versucht, was aber schnell zu Langeweile führte.
Abhilfe schaffte eine Sägelehre aus Restholz in Verbindung mit dem Multimaster:

Nun streicht man die gebohrte Platte mit weißer Farbe und Fusselrolle für eine schön strukturierte Oberfläche. Während die Farbe trocknet, schleift man die abgesägten Hölzchen leicht rund. Die ersten Hundert (Wie gesagt: VGA-Farbraum) habe ich meditativ von Hand geschliffen und mir eine Blase geholt. Den Rest hat dann der Schleifbock innerhalb von 15 Minuten ohne große Anstrengung erledigt…
Ist die Farbe trocken, geht man nochmal mit einem 3,5mm-Bohrer durch die Löcher und befreit sie grob von überschüssiger Farbe.
Danach ist es Zeit für den Hammer:

Während ich die Prozedur für Brett zwei wiederholte, hat die Beste von Allen schon mal mit dem einsortieren begonnen:

Einen Gin später, war das Brett fertig bestückt und die Beste zufrieden:

Das tapfere Schneiderlein I

Die Beste Ehefrau von Allen wünschte sich ein Nähzimmer. So richtig mit Zuschneidetisch, Platz für Materialien und zwei Arbeitsplätzen für ihre Overlock- und Nähmaschine.
Platz ist im Dachgeschoss vorhanden, also ran ans Werk. Natürlich kann man da sehr schöne Spezialmöbel für kaufen. Aber dann ergibt das ja keinen Blogartikel. Daher habe ich gezielt Links zu Eigenbauten lanciert und so den Bedarf in die gewünschte Richtung gelenkt. Am Ende ist es nun eine Mischung aus verschiedenen IKEA-Hacks geworden, die ich ja auch sonst gerne verwende. Als Inspirationsquelle diente diese Zusammenfassung.
Teil 1 wollen wir mal mit dem sehr simplen Nähmaschinentisch beginnen. Ausgangsforderung war, dass später zwei Arbeitsplätze mit genügend Raum neben der jeweiligen Nähmaschine vorhanden sind, um dort die Nähprojekte auszubreiten. Außerdem bestand der Wunsch nach Schubladen um Garnrollen, -konen und Zubehör staubgeschützt unterbringen zu können.
Das IKEA Baukastensystem liefert mit dem „Alex“ Schubladenelement und der „Linnmon“ Tischplatte (200 x 60 cm) hierzu die ideale Basis:

Wie ihr seht, bin ich von dem vorgesehenen Konzept (Schubladentürme links und rechts an den Seiten) abgewichen und habe die Türme so angeordnet, dass immer rechts davon ein Arbeitsbereich ist. So hat man die Fläche über den Schubladenelementen um den Stoff neben der Maschine auszubreiten und kann direkt vor der Maschine sitzen.
Auf dem Tisch seht ihr auch zwei Kabelkanäle liegen. Die sind jeweils 35mm hoch, so dass einer sehr gut an die Rückseite der Linnmon-Platte passt, um später die Kabel von Maschinen, Fußpedal, Lampe, etc. aufzunehmen.
Natürlich biegt sich die rechts überstehende Tischplatte in dieser Anordnung durch. Man sollte sie also entweder mit einem Winkel an der Wand befestigen oder, wie ich, noch ein 70cm „Adils“ Bein spendieren:

Damit das Bein unter die Tischplatte passt, müsst ihr den Teller zur Höhenverstellung entfernen.
So sieht der Nähmaschinentisch fertig aus:

Auf dem Bild seht ihr auch die beiden Steckdosen, die ich noch nachträglich gesetzt habe:

Dabei die Mahnung an alle trockenbauenden Heimwerker:
Es hat einen Sinn, dass die Verlegung von Elektrokabeln in Trockenbauwänden in Wellrohr erfolgen soll!
Verzichtet man nämlich auf dieses Panzerrohr, drückt die Glaswolle die Kabel so fest an die Gipsplatten, dass man sie zwangsläufig mit der Lochsäge erwischt:

Bei der zusätzlichen Steckdose in der massiven Außenwand war das deutlich problemloser:

Damit war dieser Teil abgeschlossen und ich konnte an den etwas aufwändigeren Zuschneidetisch gehen (Teil II).