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Untenrum feucht

Auch am Genesungswerk ging es zwischenzeitig natürlich weiter.
Bevor ich mit dem stellen der Schalungssteine starten konnte, wollte ich einen Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit aufbringen.
Verschiedene Menschen meinten zwar, das dies nicht nötig sei (WU-Beton, Kunststoffbahn unter der Bodenplatte), aber die DIN schreibt es vor. Außerdem sind sowohl die Kosten als auch der Aufwand sehr übersichtlich, insbesondere wenn man bedenkt, wie hoch die Kosten einer nachträglichen Sanierung wären.
Da aus der Bodenplatte ja die Anschlusseisen für die Wände ragen, habe ich statt der zulässigen besandeten Teerpappe R500 eine flüssige Abdichtung gewählt.
Leider war ich zu doof für eine ordnungsgemäße Anwendung. Ich vermute, die Beschichtung ist trotz steter Bewässerung zu schnell getrocknet, so dass sie sich hinterher großflächig einfach wieder vom Untergrund löste:

Ich habe dann mit dem Hochdruckreiniger alles weg gepustet, was nicht ordentlich hielt.
Also zurück auf Anfang und doch die R500-Teerpappe nehmen. Ist zwar nerviger, aber geht auch.
Etwaige Unebenheiten in der Bodenplatte habe ich mit Betonspachtel ausgeglichen:

Während der aushärtete, habe ich aus einer meiner Moniereisenabdeckungen einen Abroller für die Teerpappe gebaut:

Mit einem geopferten Forstnerbohrer konnte ich dann die ausgemessenen Bohrungen für die Moniereisen machen:

So konnte ich die Teerpappe Stück für Stück über die Eisen fädeln und mich langsam vorwärts arbeiten:

Die entstandenen Löcher in der Teerpappe habe ich dann mit kleinen Flicken nochmals zusätzlich abgedichtet:

Ich gebe es zu: Alles nicht geil.
Allerdings immer noch besser als einfach nichts zu machen und einfach das Beste zu hoffen.

Aufs Dach gestiegen

Eigentlicher Grund meiner Heimreise war die Dachsanierung unseres Gartenhauses.
Die alten Dachrinnen waren V-förmig angeordnete Bretter, die mit Dachpappe ausgelegt waren. Hier im Hintergrund zu erahnen:
Ensemble mit Gartenhaus
Rustikale Optik, aber nach 20+ Jahren hatte das Regenwasser einen Weg unter die Dachpappe gefunden und die Deckbretter und Sparren angegriffen.
Also alles runtergerissen:
Dach abgedeckt
Wir haben die Chance auch genutzt und den Dachstuhl ein wenig geändert.
Der Dachüberstand auf der Räucherhausseite wird verlängert und bekommt auch eine andere Regenrinne:
Sparren alt vs. neu
Auf dem Bild erkennt man ganz gut, dass der alte Sparren im Vordergrund am Ende abgeschrägt war, um das „V“ der Dachrinne aufzunehmen.
Unter diesem Dachüberstand ist nämlich neben dem Holzstapel ein Sitzplatz, auf dem man herrlich Bier trinken und dem Räucherofen bei der Arbeit zusehen kann.
Allerdings wurde man da bisher bei Regen immer nass, da der Überstand nicht lang genug war, um auch die Füße mit abzudecken. Untragbarer Zustand!
Dank Vadderns Vorbereitung, ging die Arbeit flott von der Hand, so dass am Samstagabend schon die neuen Sparren samt (ebenfalls etwas verlängerter) Deckbretter drauf waren:
neue Deckbretter drauf
Der Überstand ist nun wesentlich breiter und sollte für trockene Füße sorgen:
Verbreitertes Vordach
Später kommen da noch Einbauspots unter den Überstand, damit man dort auch im dunklen sein Bier findet.
Durch die Dachrinne wird der Überstand später sogar nochmal ein wenig breiter.
Am Sonntag haben wir dann die erste Lage Schweißbahnen aufgebracht. Wir haben uns für Schweißbahnen aus dem Dachdeckerbedarf (Icopal Sicotec & BauderPYE PV 200 S5 EN) entschieden. Zwischen diesen und dem Krams, den man im Baumarkt bekommt, liegen Welten! Und das noch nicht mal preislich. Das Geheimnis ist neben der wesentlich durchdachteren Verarbeitung mit integrierter Klebekante (kein verschweißen nötig!) und Überlappungsmarkierungen, der hohe Kautschukanteil. Die Baumarktpappe kann man mit bloßen Händen zerreißen. Bei der Dachdeckerpappe haben wir das selbst zu zweit nicht geschafft.
Leider habe ich vergessen, von den Arbeiten ein Foto zu machen. Lediglich als ein sinnflutartiger Regenschauer runter kam, hab ich zur Kamera gegriffen:
erster Vordachtest
Der Überstand funktioniert übrigens vorzüglich.
Glücklicherweise hatten wir zu diesem Zeitpunkt gerade das Dach provisorisch für die Nacht fertig gemacht:
Unwetter
Als der Regen sich verzogen hatte, haben wir noch ein wenig zusammengesessen und Makrelen geräuchert:
Abschlussräuchern
Das ist jedes Mal ein kleiner Urlaub für mich.
Vaddern hat in den folgenden Tagen die beschieferte Deckschicht aufgebracht und die gegenüber liegende Seite erneuert. Fehlt noch die Dachrinne und ein wenig Feinschliff.