Archiv der Kategorie: Fahrzeuge für Exoten

Sonstige Retro-Modelle – Retrowelle auf japanisch III

Auch Fuji Heavy Industries hatte 1995 mit dem Subaru Vivio Bistro ein Retro-Modell im Angebot:
Subaru Vivio Bistro

Subaru Vivio Bistro Heck
Subaru rechnete mit einem Markt für 3.500 Exemplare ihres so modifizierten Sondermodells. Jedoch stieß der Kleine mit dem großen Chrommaul auf solche Begeisterung, dass innerhalb von nur sieben Monaten 62.000 Vivio Bistro an den Mann/die Frau gebracht werden konnten. Angetrieben wird der Vivio Bistro durch einen 658 ccm-Motor. Dessen Leistung variiert je nach Layout (8V bis DOHC 16V-Turbolader) von 38 kW (53PS) bis 47 kW (64PS) im Bistro SS 4WD. Bei einem Leergewicht zwischen 650 kg und 700 kg eine unscheinbare Krawallbüchse. In Japan bekommt man sie mittlerweile sehr billig. Ab ca. 1.000 € gibts schon eine breite Auswahl. Da sie jedoch nie so einen Kultstatus wie der Nissan Pao oder Figaro erlangten, fanden kaum Exemplare ihren Weg raus aus Japan, so dass man selbst in England sich auf eine lange Suche einstellen muss.

Sollten euch Pao und Co. zu popelig sein und ihr eher nach Exklusivität streben, so gibt es mit der K.K. Mitsuoka Jidōsh einen Hersteller, der sich ausschließlich auf schwülstige Boutique-Autos im Stil britischer Autos der 50-60er spezialisiert hat.
Im Portfolio finden sich solche Perlen wie der Mitsuoka Galue I-III:

oder der Mitsuoka Viewt:

Perlen!
Die Basis bilden hierbei immer verschiedene Nissan- bzw. Toyota-Modelle, welche nur kosmetisch verändert werden. Das lässt die Chance einer Zulassung in Deutschland zumindest möglich erscheinen.
James May, unangefochtener Experte für schwülstigen britischen Pomp, hat den Galue auch schon mal getestet:
http://www.youtube.com/watch?v=qvI3JHoKZOo
Verkauft werden die Mitsuoka-Fahrzeuge nur in Japan und den USA, jedoch finden sich auch in England einige Grau-Importe, die mittlerweile für 3-8.000€ (Mitsuoka Viewt) den Besitzer wechseln.

Nissan Retro-Modelle – Retrowelle auf japanisch II

Wem von euch die Toyota-Retromodelle zu teuer sind, für den findet sich vielleicht was bei Nissan.
Schon Ende der 80er/Anfang der 90er-Jahre erkannte man dort nämlich den Retro-Trend und präsentierte auf der ’87er Tokio Motorshow den Nissan Pao:

Designmäßig sollte der Pao sich an Gutbrod Superior, Citroën 2CV und Austin Mini anlehnen.
Hierzu wurden u.a. außen liegende Scharniere, horizontal nach oben klappende Fenster und eine horizontal geteilte Heckklappe in das Design integriert:
Nissan Pao Heckansicht
Der Pao war wahlweise mit einem großen Stoff-Faltdach erhältlich. Auch ein Automatikgetriebe stand zur Auswahl. Als Farben gab es Terracotta, Elfenbein (eher ein Goldton), Olivgrau und Wasserblau.
Angetrieben wird der Pao durch einen Motor mit 988 cm³ und 52 PS (38 kW).
Bis 1991 produzierte Nissan 10.000 Stück, wovon einige auch als Grauimporte den Weg nach England fanden.
Technisch basiert der Pao auf dem Micra (K10), was die Teileversorgung zumindest bei der Mechanik erträglich gestaltet und eine Zulassung in Deutschland auch wesentlich vereinfachen sollte.
Meiner Recherche nach sollten sich auf der Insel gute Exemplare für rund 6-7.000 Euro finden lassen.

Angestachelt durch den Erfolg des Paos und anderer Retromodelle legte Nissan 1989 nach und präsentierte den Figaro:
Nissan Figaro Front
Als Antrieb dient diesmal ein Turbogeladener Vierzylinder mit 987 cm³, welcher 76 PS (56 kW) ausspuckt. Das Design soll eine Reminiszenz an den Datsun Sports/Fairlady sein.
Nissan Figaro Back
Der Figaro basiert ebenso wie der Pao auf dem Micra (K10). Als besonderes Feature wartet der Figaro mit einem großen Faltdach auf, dass sich elektrisch in den hinten angeschlagenen Kofferraum zusammenfalten lässt:
Nissan Figaro open
Auch im Innenraum versuchte Nissan klassische Elemente zu verbauen:
Nissan Figaro interior
Angelehnt an die Jahreszeiten standen nur vier Farben zur Auswahl: ein Minzgrün namens Emerald Green, das pastellblaue Pale Aqua für den Sommer, Topaz Mist für den Herbst und Lapis Grey für den Winter.
Bis zur Produktionseinstellung 1991 wurden 20.000 Exemplare hergestellt, von denen recht viele den Weg nach England und sogar Deutschland fanden. Da der Figaro jedoch offiziell nur für den japanischen Markt produziert wurde, sind alle Fahrzeuge Rechtslenker.

Damit auch der Heimwerker nicht auf sein Retro-Mobil verzichten muss, präsentierte Nissan zeitgleich mit dem Figaro den S-Cargo:


Die Designvorlage bildete hierbei die Kasten-Version der Ente.
Auch beim S-Cargo bildet der Micra die technische Basis. Zwischen 1989 und 1992 wurden von der Pike Factory für Nissan ca. 12.000 Stück produziert.
Aufgrund seiner eigentümlichen Form wurde der S-Cargo häufig als Werbeträger eingesetzt und fand so seinen Weg auch nach England. Ein einzelnes Exemplar habe ich auch schon in Deutschland gesehen.

Toyota Retro-Modelle – Retrowelle auf japanisch I

Wenn der Begriff „Retro-Design“ fällt, denkt der geneigte Autonerd natürlich sofort an Chrysler PT Cruiser, Plymouth Prowler und VW New Beetle. Zu Lebzeiten gruselig, aber meine Kinder werden sie sicherlich als liebenswürdig verschroben sammeln.
Kaum in Europa bekannt ist jedoch, dass es auch in Japan eine Retro-Welle gab.
Dabei herausgekommen sind nicht minder wunderliche Kreationen, welche aber aufgrund ihres Seltenheitswerts in meinen Augen schon jetzt begehrenswert sind.
Den Anfang machte 1996 bei Toyota der „Classic“:


Der Classic wurde anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Toyoda [sic!] AA diesem nachempfunden. Der AA war der erste von Toyota gefertigte PKW.
Die Basis bildet das hinterradgetriebene Fahrgestell des Toyota Hilux und einen Motor mit 2,0 l Hubraum, der 96 bhp (71 kW) leistete und ein Drehmoment von 160 Nm entwickelt. Der Innenraum entstammt zeitgenössischen Toyota Modellen, wurde jedoch mit Holz und Leder auf Retro getrimmt:

Man beachte die herrlich lieblosen Plastikschalter.
Vom Classic wurden lediglich 100 Stück produziert, welche für umgerechnet ca. 75.000$ verkauft wurden.
Entsprechend rar sind diese Fahrzeuge selbst in Japan. Ob es jemals einer davon geschafft hat Japan zu verlassen, ist mir nicht bekannt.

Zwischen 2000 und 2005 legte Toyota dann anlässlich des 100-millionsten verkauften Fahrzeugs das Mittelklassemodell „Origin“ auf:


Der Wagen sollte eine Remineszens an den Toyopet [sic!] Crown RS darstellen. Als Antrieb diente ein 3l-Reihen-Sechszylinder. Der Origin wurde in unbekannter Stückzahl gebaut und für ca. 80.000$ verkauft. Wir erinnern uns: Mittelklasse….
Man beachte die gegenläufig öffnenden Türen und die geneigte C-Säule:

In wie weit hiervon einzelne Exemplare die Insel verlassen haben, ist ebenfalls unbekannt. Gerüchte sprechen von Grauimporten Richtung Hong-Kong.

Ente nach russischer Art

Nachdem es so scheint, als würden die technischen Probleme hier im Blog noch ein wenig andauern, gibts erstmal ne Runde Dosenkost.

Wenn ich mit Landfahrzeuge sammeln fertig bin, habe ich schon das nächste Objekt der Begierde entdeckt: Ekranoplane

Diese Hybriden zwischen Boot und Flugzeug sind Überbleibsel aus Zeiten des kalten Krieges. Diese sogenannten Bodeneffektfahrezuge nutzen eine „Walze“ aus Luft, welche in niedriger Flughöhe unter jedem Flugobjekt entsteht, um zusätzlichen Auftrieb zu bekommen. So können sie wesentlich größere Massen bewegen, als vergleichbare Flugzeuge und sind um ein vielfaches schneller als Wasserfahrzeuge. Mit ihnen sollten große Truppenkontingente schnell über das kaspische Meer oder die Ostsee transportiert und Überraschungsangriffe auf feindliche Flottenverbände „gefahren“ werden. Ihre niedrige Flughöhe machte sie für damalige Radaranlagen nahezu unsichtbar und ohne Tiefgang im Wasser waren sie auch mittels Sonar nicht zu erfassen.
Nach dem zerstörten „Kaspischen Seemonster“ bilden die Fahrzeuge der „Lun“-Klasse mit einem maximalen Gesamtgewicht von 380t die Spitze der Nahrungskette der Bodeneffektfahrzeuge.
Von dieser russischen Seite stammen die folgenden beeindruckenden Bilder (Man achte auf die Größenverhältnisse!):


Wir sind uns glaube ich einig, dass das Teil pervers ist, oder? Weitere beeindruckende Bilder findet ihr auf der oben genannten Seite.
Damit können die anderen Schnösel einpacken, wenn man in Monaco in den Hafen ein läuft!
Bewegte Bilder von den Dingern im Einsatz findet ihr in der HistoryUndercover-Dokumentation über das sowjetische Ekranoplan-Programm auf YouTube:
Teil 1:

Teil 2:

Teil 3:

Frohe Weihnachten

Hallo Leute!

Es tut mir leid, dass seit geraumer Zeit hier so eine Totenstille herrscht.
Leider meint das niedersächsische Landesjustizprüfungsamt, dass es eine spitzen Idee ist, die Klausuren fürs Assessorexamen (2. Staatsexamen) am 2.1.2012 beginnen zu lassen…
In dementsprechend arger Rotation befinde ich mich momentan.
Weihnachten und Silvester fallen dieses Jahr aus bzw. werden mit einem kurzen aufblicken von meinen Lehrbüchern gewürdigt.
Die Klausurenphase endet am 13.01..
Danach werden wir uns wieder lesen, sofern ihr mir bis dahin die Treue haltet.

Bis dahin verbleibe ich mit ganz herzlichen Weihnachtsgrüßen und wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Honda Gorilla Weihnachtsgruß 2011/12
Auf dass eure Wünsche in Erfüllung gehen, keine Schraube abreißt, kein Rost sich durchfrisst, ihr immer genug Öldruck und eine handbreit Benzin unterm Tankgeber habt!

Allzeit freie Fahrt
Adrian

P.S.: 2012 wird Honda-Gorilla-Jahr.
P.P.S.: Ich muss dringend mal wieder essen gehen! Mir gehen die Fahrzeuge für die Weihnachtsgrüße aus….