Fragen kostet nichts

Ein Nebeneffekt des Daseins als Jurist ist, dass die gesamte Verwandt-, Bekannt- und Nachbarschaft jede noch so kleine Gelegenheit nutzt, um „nur mal schnell“ eine juristische Frage zu stellen, auf die sie dann sofort eine umfassende, aber leicht verständliche Antwort, im Sinne von „Ja“ oder „Nein“ bekommen möchten.
Manchmal ist das lästig, häufig harmlos und in manchen Fällen sogar sehr unterhaltsam.
Zu Letzterem zählt ein Anruf, den die Beste und ich vor ein paar Tagen erhielten.
Eine gute Freundin hatte sich für ein drei monatiges Praktikum (!) bei einem großen internationalen Sprachdienstleister mit Hauptsitz in Deutschland beworben und bekam mit einem Antwortschreiben einen Personalfragebogen mitgeschickt.
Sie rief uns nun an, weil einige der Fragen ihr komisch vor kamen.
Freundlicherweise hat sie mir nach unserem Telefonat einen Scan des Fragebogens per E-Mail geschickt, so dass ich euch an meiner Freude teilhaben lassen kann.
Der Einfachheit halber habe ich mal alle unzulässigen Fragen rot eingekringelt:
Personalfragebogen
Natürlich finden sich da so Klassiger wie die Frage nach der Schwangerschaft. Aber auch kreative Fragen wie z.B.:
„Für weibliche Bewerber: Eigener Haushalt _______“
oder „Geordnete Vermögensverhältnisse ja/nein______“
Wir haben am Boden gelegen vor lachen.
Insgesamt ist der Fragebogen (welcher noch über weitere Seiten geht) ein buntes Potpourri nahezu aller verbotener Fragen an einen Bewerber. Ein echtes Aushängeschild für die Firma, so wie deren Geschäftsführer und seinen Stellvertreter, welche selbstredend beide Volljuristen sind.
Aber wie gesagt: Fragen kostet ja nichts…. besonders bei einem Praktikum.

Ein Gedanke zu „Fragen kostet nichts“

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