Rust2Rome – Tag 5

Tag 5 : Hoek van Holland - Laon

Als wir morgens durch die Borddurchsage geweckt wurden, versuchten wir uns direkt wieder in das Schiffs-Wifi einzuloggen, jedoch war auch diesmal kein rankommen.
Als wir schon zusammen packten, um zum Auto zu gehen, entdeckte ich auf einem Lageplan, dass es auch feste „Internetstationen“ geben sollte.
Ich ließ Tobias schnell weiter packen und machte mich im Laufschritt auf die Suche. Als ich sie gefunden hatte, lieferte mir Tante Google verschiedene Foreneinträge mit ähnlichen Problemen (allesamt nichtssagend), die Toyota-OBD-I-Fehleranalyse, welche wir auch schon beim RAV4 verwendet hatten und eine Liste von Toyota-Werkstätten rings um Hoek van Holland.
Da mit unseren bescheidenen Bordmitteln keine Lösung in Sicht war, beschlossen wir, bei einer Toyota-Werkstatt vorbei zu fahren und dort eine Heilung zu beantragen.
Kaum von der Fähre runter, begleitete uns der Rallye-Tross zur nächsten Werkstatt. Wir hatten Toyota Digo in Delft ausgewählt, da sie am nächsten lag und den größten Eindruck machte.
Toyota Digo Delft
Nach ewiger Wartezeit bequemte man sich dort den Fehlerspeicher erneut auszulesen. Das brachte jedoch auch wieder keine Erkenntnisse, da auch hier kein Fehlercode hinterlegt war.
Als die Verständigung zu schwierig wurde (niemand sprach dort englisch oder deutsch) zauberten sie einen deutschen Mechaniker aus der Tasche. Mit dem gingen wir noch ein paar Hypothesen durch. Sein Verdacht lief auf die Lambdasonde hinaus. Er meinte, die Symptome würden dazu passen.
Allerdings hatten sie solch eine Sonde weder im Lager, noch hatten sie die Möglichkeit unsere Sonde zu testen.
Im Endeffekt konnten sie uns weder helfen oder einen dezidierten Hinweis geben, woran es liegen könnte. Das hinderte sie jedoch nicht daran, dafür lässig 40€ Euro zu kassieren…
Wir fuhren dann unverrichteter Dinge dem inzwischen weiter gefahrenen Tross hinterher. Bei uns war lediglich Mango geblieben.
Mango in Holland
Wie zu erwarten war, ging die Motorkontrollleuchte noch ein paar mal an, während wir durch Holland und Belgien fuhren.
Mittags trafen wir die Anderen in Dinant wieder. Sie hatten dort die lokale Festung samt Kirche besichtigt, während Tobias und ich ein wenig zu Mittag aßen.
Dinant
Anschließend brachen wir wieder zusammen auf:
http://youtu.be/dPz7n0H2–A
Zu Beginn des Videos seht ihr Lee, wie er aus dem Seitenfenster seines (alltags!!) BMWs hängt, um seine GoPro-Kamera einzuschalten. Ich hatte mir im Vorfeld eine eigene Halterung gebastelt (Bericht folgt). Leider musste ich zu diesem Zeitpunkt noch ein bisschen mit der Montageposition experimentieren, so dass das Video in der Nachbearbeitung gedreht werden musste.
Da unser Sera nach kurzer Zeit anfing Zicken zu machen (langsam bekamen wir Routine), konnten wir das Tempo der Anderen nicht halten und fielen immer weiter zurück, bis wir schließlich wieder mit Mango alleine unterwegs waren.
Abends trafen wir den Tross dann an einem riesigen Einkaufszentrum und verloren dort Mango aus den Augen, während wir im benachbarten Autoparts-Laden mit Händen und Füßen nach Zündkerzen und Luftfilter fragten.
Natürlich gabs dort nichts von beidem. So konnten wir unseren Kummer nur mit frischem Baguette und Camembert lindern. „Wenn schon unterwegs, dann auch lokal ernähren“, so unsere Devise.
Da unser „Reichs-TomTom“ (ca. 12 Jahre alt) nicht genügend Kapazität hatte, um die großen Datenmengen der aktuellen Karten zu verarbeiten, hatten wir nur eine abgespeckte Version dabei (Großer Fehler!). Leider mussten wir feststellen, dass selbst das lokale Pendant zur Kreisstraße in diesem Kartenmaterial-light nicht enthalten war. Dementsprechend führte uns das TomTom auf der ihm bekannte nächstgelegene Straße zu einem selbst erzeugten Waypoint (ein System haben wir die ganze Reise über nicht erkannt) und vermeldete stolz mitten in der Pampa: „Sie haben ihr Ziel erreicht!“. Ein Campingplatz war jedoch kilometerweit nicht zu sehen….
Nach ein wenig raten und wenden, trafen wir in einem Dorf ein junges Pärchen. Die sprachen natürlich auch kein englisch, konnten aber mit dem Namen des Campingplatzes etwas anfangen. Kurzerhand stiegen sie in ihr eigenes Auto und gaben uns zu verstehen, ihnen zu folgen. Nach weiteren vier Kilometern, auf denen wir laut TomTom nur über grüne Wiesen fuhren, erreichten wir den Campingplatz.
Zum Dank schenkten wir den Beiden ein paar Rust2Rome-Armbänder.
Der Campingplatz selbst war recht schön. Die Betreiber haben anscheinend eine Western-Macke, so dass der ganze Campingplatz im Westernstil erbaut war. Inklusive Saloon, Tipis und Planwagen. Tobias und ich genossen es, zum ersten Mal das Ziel vor Einbruch der Dunkelheit erreicht zu haben und genossen uns Abendbrot im Sonnenuntergang.
Abendbrot in Frankreich (Cowboycamping)

Abendbrot in Frankreich (Cowboycamping) 2

Cowboycamping 2

Cowboycamping
Über das dortige freie (!) Wifi fahndeten wir später weiter nach einer Lösung für unser Motorsteuerungsproblem, wurden jedoch nicht fündig.

6 Gedanken zu „Rust2Rome – Tag 5“

    1. Danke 🙂
      Für die lieblichen Landschaftsaufnahmen war eigentlich mein Bruder zuständig. Dessen Spiegelreflex ist da doch ne andere Hausnummer, als meine Taschenknipse. Leider lassen dessen Bilder noch auf sich warten, so dass ich die wohl erst nach Abschluss der Artikelserie nachliefern kann.

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