Hier noch eine fixe Review von der 1.-Mai-Ausfahrt des Magdeburger Oldtimerstammtischs.
Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich die Teilnehmer am Elbufer. Um 9 Uhr war planmäßiger Start. Dementsprechend hab ich die Beste aus den Federn getrieben, so dass wir schon um 8:20 Uhr vor Ort waren. War natürlich viel zu früh und dementsprechend noch niemand da, so dass wir noch gemütlich am Ufer spazieren konnten. Gegen 9 Uhr war dann der Parkplatz schon wesentlich voller:
Alles dabei. Vom frühen Nachkriegs Mercedes (170 S) bis zum W124-Cabrio. Eine wirklich schön bunte Mischung:
So hatte ich mir das vorgestellt und so ist es ja auch vom Stammtisch gewollt.
Die Kunststoff-Fraktion fand sich auch fix zusammen. Zum Beispiel in Gestalt dieses Matra-Simca Bagheera X:
Die drei Sitze finde ich immer noch ein herrlich schrulliges Feature. Das Gitter an der C-Säule ist übrigens kein Außenlautsprecher, sondern der Tankverschluss unter einer Gitterklappe:
Mit zur GFK-Gemeinschaft gehört auch dieser California Speedster:
Eine liebevolle und detaillierte Replik des Porsche 356 Speedster. Selbst allerdings auch schon so alt, dass sie ein H-Kennzeichen trägt.
Die Proportionen finde ich durchaus stimmig. Da der Eigentümer zusammen mit seiner Freundin, der Besten und mir den Gesamtanteil an Menschen u31 (und auch u40) stellte, kamen wir schnell ins Gespräch. Man ist sich symphatisch und wird wohl in Zukunft öfters was zusammen unternehmen. Schon seinen Zweck erfüllt.
Während man so plauschte und auf die letzten Nachzügler wartete (wir waren nachher 16 Fahrzeuge), tuckerten zwei Bulldoggen an uns vorbei. Die machten wohl auch einen Ausflug:
Gegen halb 10 ging es dann, mit Zwischenstopps zum sammeln, los:
Die Strecke war erstmal hauptsächlich die B1 entlang Richtung Helmstedt. Was für einen Westfalen nach langweiliger, mehrspuriger Schnellstraße klingt, entpuppte sich als gewundene Landstraße durch Alleen von blühenden Kirschbäumen. Herrlich!
Die Führung übernahm, als langsamstes Fahrzeug, die Isetta. Was uns alle verblüffte, war das Tempo, dass sie vor legte! Trotz zweier ausgewachsener Personen und hügeliger Landschaft hatten wir regelmäßig 80 Sachen auf dem Tascho! Und kaum witterte sie eine Gefällestrecke gings noch zügiger vorwärts. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ihr ein solches Tempo nicht zugetraut hätte.
Erster Sight-Seeing-Punkt war die Marienquelle in Marienborn:
Ein hübscher Ort, an dem uns ein herzallerliebstes Mütterlein (geschätzte 1,50m groß) voller Inbrunst die Geschichte der Quelle erläuterte und welch große historischen Persönlichkeiten schon von ihr getrunken hätten. Bei so viel geschichtlicher Prominenz musste ich mich natürlich einreihen und habe auch vom Quellwasser gekostet:
Sehr kalt und sehr lecker! An einem heißen Sommertag sicherlich ein wortwörtlicher „Quell der Freude“.
Ein echter Ausflugstipp, also!
Im Anschluss ging es zum Mittagessen Richtung Elm. Ich habe den Stopp genutzt und heimlich die lose „Baujahresstaffelung“ des Konvois gegen eine „Nationalitätenstaffelung“ getauscht:
Hinter so einem Triumph TR4 fährt es sich doch gleich viel angenehmer. Insbesondere aufgrund des herrlich klingenden Motors.
Außerdem war der Blick in den Rückspiegel auch hübscher (wobei der Zastava Skala vorher mehr Exotenfaktor hatte):
Mittagsrast machten wir dann bei der Gaststätte Reitling im Elm:
Das Essen war gut (ich entwickle langsam eine Leidenschaft für Sauerfleisch) und auch die Gespräche sehr nett.
Gestärkt ging es dann zum letzten Besichtigungspunkt, der Stadt Königslutter am Elm.
Die nette Stadtführung begann am doppelten Rathaus (links übrigens das „Alte Rathaus“, rechts das „Neue Rathaus“:
Tja, wer nicht ausgebombt wurde, kann ein Rathaus aus dem frühen 19. Jahrhundert auch schon mal „neu“ nennen.
Die wirklich ausführliche Stadtbesichtigung endete dann mit dem prunkvollen Kaiserdom:
Den letzten Parkplätzen von Kaiser Lothar, seiner besseren Hälfte und dem Schwiegersohn Heinrich:
Sowie der ca. 900 Jahre alten Kaiser-Lothar-Linde:
Königslutter war als Ausflugsziel damit ebenfalls eine tolle Wahl.
Zwar taten uns gut die Füße weh, aber so sehen wir wenigstens mal was von unserer neuen Heimat!
Den Rückweg traten wir dann zusammen mit dem Speedster-Pärchen an und erreichten gegen 18 Uhr müde und mit leichtem Sonnenbrand wieder Magdeburg.
Mein Fazit: Eine wirklich tolle Tour, bei der sich jeder Kilometer gelohnt hat! Bei der nächsten Ausfahrt bin ich garantiert wieder mit dabei und auch die Beste hat es sehr genossen.
Wird nicht oft geburnt, im Osten, was? Schön, so eine Ausfahrt, aber ohne den Geruch von frischem Gummi vermisst man doch etwas….
Oh, es wurde geburnt! Der Herr mit dem 280 SE (W 108) führte eindrucksvoll die Überlegenheit von vier Scheibenbremsen vor, als er in voller Fahrt übersah, dass der Konvoi vor ihm zum stehen gekommen war….
Waren schön gleichmäßige Striche und die Frühlingsluft war vom Duft verbrannten Gummis erfüllt. Fast wie in Osnabrück. Nur war sein Gesichtsausdruck beim burnen irgendwie anders als eurer früher…
Lag aber wahrscheinlich nur am umgekehrten Geschwindigkeitsindex seiner Art zu burnen.
Falsch herum burnen gilt nicht!