Warm ums Herz II

Zurück in Deutschland habe ich das Motorwärmer-Geraffel erstmal zusammen gesteckt und einen Probelauf gemacht:

Fazit läuft alles einwandfrei.
Dann ging es daran die Einbauvoraussetzungen zu klären.
Anschluss in der Stoßstange und Steckdose für den Innenraum war schnell geklärt. Da findet sich ein Plätzchen.
Blieb nur die Frage, wohin mit dem Tauchsieder?
Im Polo 9N wird er so eingebaut, dass die Heizwendel in den Motorblock ragt und direkt dort das Wasser erhitzt. Das ist beim Gerontengolf aber so nicht möglich. Die einzige Position, die ich fand, wäre längs im Kühlwasser:

Doof. Nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Durchmesser, sondern auch weil so die Gefahr besteht, dass die heiße Glühwendel das Gummi berührt.
Also habe ich mich mal nach Alternativen umgesehen. Natürlich gibt es von Defa auch direkt was für den 2.0 FSI Motor des Gerontengolfs. Allerdings ist das nur ein Ölwannenwärmer, welcher außen an die Ölwanne geschraubt wird. Selbst Defa räumt ein, dass er nicht mit der Heizleistung eines klassischen Kühlmittelwärmers vergleichbar ist. Da muss ich mir also noch was überlegen.
In der Zwischenzeit habe ich schon mal die restliche Verkabelung eingebaut.
Knackpunkt war hier die Kabeldurchführung in den Innenraum. Der Anschlussstecker des von Panzerrohr umgebenen Kabels ist daumendick. Beim schwedischen Polo hatten sie hierzu einfach ein Loch in die Stirnwand gebohrt. Sowas macht man aber nur, wenn man Eisenhelme mit Hörnern trägt.
Da der Gerontengolf ja Automatik hat, fand sich hinter der Batterie anstelle des Kupplungspedals ein schön großer Gummistopfen:

Auf der Innenseite kommt man da auch entsprechend gut ran. Sogar die Dämmung ist schon entsprechend perforiert:

Damit stand fest, dass das ganze Geraffel auf die Fahrerseite kommt und ich konnte (wieder) die vordere linke Radhausschale entfernen um einen Blick hinter den Stoßfänger zu werfen:

Auch da ist reichlich Platz für Steckbuchse, Kabel und Y-Abzweig.
Die Steckbuchse benötigt ein 23mm-Loch. Ich hatte glücklicherweise von meinen zahlreichen Einparkhilfe-Einbauten noch einen 22,5mm-Lochbohrer, so dass ich da direkt loslegen konnte:

Das Loch habe ich dann mit einer kleinen Schlüssel-Rundfeile aufgeweitet und für die kleine Nase oben eine Aussparung hergestellt:

Sitzt perfekt:

Der nächste Halt war der Erdungsanschluss und die Steckdose im Innenraum.

Rüsselsheimer Rohrbombe VII

Zwei Jahren waren um, daher ging es mit dem Combo wieder zum TÜV für AU/HU & GAP.
Der neue Prüfer war sichtlich angetan, dass ich um die Fallstricke einer CNG-Begutachtung wusste und schon die Abdeckungen der Tanks entfernt hatte.
Wir spielten dann noch ein bisschen Schwachstellenquartett („Hatter …?“, „Hab ich schon repariert/ersetzt.“) und ruck-zuck konnte ich den Combo mit neuer Plakette und „ohne erkennbare Mängel“ wieder mit nach Hause nehmen. Sehr schön. Wir sehen uns 2022 wieder.
Natürlich habe ich die Chance genutzt und wieder die Flaschen auf Korrosion untersucht:

Hier nochmal die hinteren beiden Flaschen genauer:

Ich habe die Flaschen abgestützt um auch unter die Haltebänder (von hieraus geht der Rost bekanntermaßen aus) gucken zu können:

Wie alle Jahre zuvor zeigen sich die Flaschen hier jedoch glücklicherweise makellos:

In bekannter und bewährter Manier habe ich anschließend die Haltebänder mit frischem Fett beaufschlagt, so dass es beim anziehen herausquoll:

Bei der anschließenden sinnlichen Fettmassage der Flaschen habe ich die Haltebänder mit diesem herausgequollenen Fett wieder „abgedichtet“.
Ich habe mittlerweile keinerlei Bedenken, dass die Flaschen so behandelt bis zu ihrem behördlichen Lebensende 2034 durchhalten.
Die alten Flaschen haben sie zumindest bald schon eingeholt. Die hielten gerade mal 6 Jahre und 115.000 km. Im Oktober wird der Combo 12 Jahre alt und hat frisch die 200.000 km überschritten: