Warm ums Herz IV

Nachdem die Zuleitungen im Auto verlegt waren und der Innenraum schon muckelig warm wurde, fehlte noch der eigentliche Motorwärmer.
Wie schon berichtet, sieht Defa eigentlich für den 2.0l FSI Motor einen Ölwannenwärmer vor. Das die Dinger aber Mist sind, räumt sogar Defa selber ein.
Also Alternativen suchen. In diesem Shop habe ich Bilder von allen Motorwärmern der 400er-Serie durchgesehen und alle herausgesucht, die eine kurze Heizwendel und zwei gleichgroße Schlauchstutzen haben. Dabei kamen folgende Modelle in die nähere Auswahl:
411471
411457
411412
411463
411465
411439
411440
411446
411455
411456
411445
Leider fanden sich aber partout keine Maßangaben, was insbesondere für die Stutzengröße wichtig ist. Der untere Kühlerschlauch beim Golf Plus hat 26mm Innendurchmesser, so dass man da etwas entsprechendes finden muss.
Ich habe dann Defa direkt und den Shop mit meinem Problem angeschrieben und um Maße gebeten.
Von beiden bekam ich umgehend und ausführlich Antwort (Danke!). Sie lieferten zwar die gewünschten Maße rieten aber einstimmig von einer solchen Lösung ab, da die Gefahr der Überhitzung bestehen würde. Stattdessen rieten mir beide zu einem Heizelement aus der SafeStart 420 – 423 Serie. Diese Elemente sind extra für solche Bastellösungen gedacht und haben ein integriertes Thermostat, welches das Heizelement bei 80°C Wassertemperatur abschaltet. Es gibt den Motorwärmer in dieser Ausführung mit Flanschdurchmessern von 26 bis 41,5 mm. Das passte also auch. Darüber hinaus ist dieser Universalwärmer auch noch billiger, als die fahrzeugspezifischen.
Alles Argumente, die mich überzeugten, so dass ich mir die Variante 411423 (26mm Durchmesser) bestellt habe.

Der Einbau war dann auch eher straight forward.
Am aufsteigenden Teil des Schlauchs habe ich markiert, wie viel gerader Schlauch nach unten noch benötigt wird, damit er ordentlich auf dem unteren Stutzen sitzt (mittlerer Strich):

Danach habe ich mit einer aufgelegten Wasserwaage geschaut, wie viel Luft ich noch zur später montierten Unterbodenverkleidung habe:

Nach ein bisschen rechnen stand fest, dass es passen dürfte, wenn ich den Schlauch an der Markierung trenne und dann noch ca. 2 cm vom oberen Teil abschneide:

Zum Test wurde alles lose zusammen gesteckt und die Verkleidung provisorisch montiert:

Passt haarscharf.
Nun ging es an die Ausrichtung des Motorwärmers. Einerseits durfte er keine Baugruppe berühren um Vibrationsschäden zu vermeiden und andererseits sollte zumindest der Plastikdeckel möglichst weit vom heißen Motorblock entfernt sein. Außerdem durfte der Motorwärmer den Zugang zum Ölfiltergehäuse nicht behindern. Da galt es einen Kompromiss zu finden.
Der sieht jetzt folgendermaßen aus:

Von der anderen Seite:

Anschließend habe ich das Kühlwasser wieder aufgefüllt und den Motor ohne untere Abdeckung laufen lassen um zu gucken, ob meine Konstruktion dicht ist. War sie natürlich nicht. Aber zum Glück nix, was sich nicht mit ein paar zusätzlichen Umdrehungen an den Schlauchschellen abstellen ließ.
Abschließend noch die Zuleitung mit Kabelbindern sichern und alles wieder zusammenbauen.
Defa empfiehlt den Motorwärmer nicht direkt auszuprobieren, da sich im Gehäuse noch Luftblasen befinden können, welche den Heizstab durchbrennen lassen würden.
Dementsprechend habe ich die Beste von allen erst ein paar Tage mit dem Gerontengolf durch die Lande juckeln lassen.
Das gab mir auch die Gelegenheit, die notwendige Infrastruktur häuslicherseits herzustellen. Dazu aber mehr im nächsten Artikel der Serie.

Den Riemen enger schnallen II

Dank der Hinweise im Blog und Erwin bin ich mittlerweile schlauer, was die korrekte Vorspannung des Zahnriemenspanners beim 2.0l FSI von VW angeht.
Für die Nachwelt habe ich das Prozedere mal anhand des alten Zahnriemenspanners nachgestellt. Die Fotos habe ich so gedreht, wie die Einbaulage der Spannrolle wäre.
Laut Erwin soll man im ersten Schritt den neuen Spanner mit aufgelegtem Zahnriemen so weit vorspannen, dass die Aussparung rechts neben dem korrespondierenden Pin (olivgrün) der Rolle steht:

So wäre der Zahnriemen leicht überdehnt und könne sich optimal setzen.
Danach soll man ihn wieder entspannen und dann so spannen, dass Aussparung und Pin sich gegenüber stehen:

Da man die Beiden aber in eingebautem Zustand nur schwer erkennen kann, habe ich mal geguckt, wo das entsprechende Fähnchen jetzt an der Oberseite stehen muss:

Steht es ganz rechts am Rand des Halteblechs ist die Spannung korrekt.
Danach soll man den Motor einmal durch drehen und gucken, ob Aussparung und Pin sich immer noch gegenüber stehen. Fertig.

Bedeutet also, dass ich mit meinem „Zeiger in der Mitte“ den Zahnriemen nicht vollständig (eher Richtung „3/4“) gespannt habe.
Das werde ich erstmal so hinnehmen. Ohne Not rupfe ich da nicht wieder alles auseinander.

Baufortschritt I


Seit dem letzten kurzen Sneak-Peak-Bild ist der Sommer samt Corona durchs Land gezogen.
Was in der Zwischenzeit am „Genesungswerk“ erledigt wurde, will ich mal ein bisschen dokumentieren.
Um das Geld für eine große Betonpumpe zu sparen, kam die (unbewehrte) Frostschürze abschnittsweise. Als erstes habe ich mit einem Minibagger ein „U“ ausgehoben.
So konnten die Betonlaster direkt in die Baugrube fahren und ihre Ladung ausgießen:

In den frischen Beton habe ich noch ein wenig zerschnittene Baustahlmatte gesteckt, um wenigstens etwas Verbindung für die anstehende zweite Runde zu haben.
Nachdem nämlich der Innenbereich grob mit Schotter verfüllt und verdichtet war, habe ich mit Hilfe von Vaddern und Tobias ein „U“ aus OSB-Platten auf das bestehende Beton-U gestellt:

Damit mir die Schalung nicht auf ging, haben wir aus Leerrohr und Gewindestangen Abstandshalter gebaut:

So war es sehr einfach die Platten auf 40 cm Abstand zu halten:

Da wo der in die Erdschalung gefüllte Beton nicht ganz eben war, half Bauschaum sehr zuverlässig beim abdichten:

Zwar ging die Arbeit zu dritt flott von der Hand, aber bis wir alles gestellt hatten, verging doch ein ganzes Wochenende:

Als der Bagger weg war, konnten dann wieder die Betonmischer direkt in die Baugrube rollen:
Dadurch, dass die Schalung höher als das finale Niveau war, konnte ich sehr einfach den Beton unter Wasser setzen, bis er ausgehärtet war:

Nach etwas über einer Woche habe ich die Frostschürzen dann ausgeschalt:

Der Akkuschrauber mit Langnuss war hierbei Gold wert:

Die Adhäsion zwischen den OSB-Platten und dem Beton war beim ausschalen problemlos. Schwieriger waren die Stellen, bei denen der Schotter direkt an der Schalung anstand. Hier führte aber der Kuhfuß in Verbindung mit einem aufgeschraubten Brettchen zum Erfolg:

Als Löcher verbleiben nur die Leerrohre im Beton:

Die habe ich später einfach mit einem Spritzer Bauschaum wasserdicht verschlossen.
Damit war die Frostschürze mit 80 cm Höhe an drei Seiten schon mal hergestellt:

Für die Querverbindung vorne habe ich wieder einen Minibagger besorgt:

Schon ein mulmiges Gefühl mit sowas auf einer OSB-Behelfsbrücke zu arbeiten. Hat aber perfekt geklappt.
Durch die Schotterfüllung konnte ich vorne größtenteils mit einer Erdschalung arbeiten:

Als auch dieser Abschnitt ausgehärtet war, wurde der Schotter noch final verfüllt, abgezogen und verdichtet. So ist der aktuelle Stand:

Ich hoffe, dass wir in der nächsten Woche mit der Bodenplatte weiter machen können.
Ich konnte zwar einiges abhaken, aber ob ich das Jahresziel („erdberührende Wände stehen“) noch erreiche, ist fraglich.

sudo apt get upgrade Golf

Der Gerontengolf verrichtet (wie erwartet) klaglos seinen Dienst. Allerdings gab es ein paar Nicklichkeiten, welche doch störten. Insbesondere nervte es, dass man das Abblendlicht immer manuell an und aus machen musste (inkl. penetrantem Erinnerungston). Wenn man jahrelang Volvo gefahren ist, wo das automatisch geschieht, ist das eine echte Umgewöhnung.
Die Wunschliste umfasste:

Daneben gab es noch einen von mir aus Dummheit produzierten Airbagfehler, welcher der Löschung bedurfte.
Über eine der vielen VAG-Pro/VCDS-Userlisten im Netz bin ich über Tony gestolpert, welcher im Raum Magdeburg solche Programmierarbeit für eine Spende in die Schrauberkasse anbietet.
Einen freundlichen Mailverkehr später haben wir uns bei ihm getroffen und er hat für schlanke 30 Euro meine Wunschliste abgearbeitet:

Inklusive ausprobieren (die Komfortöffnung der Heckklappe war nicht ganz trivial) dauerte der Spaß eine knappe Stunde.
Nun funktioniert aber alles wie gewünscht und die Beste von allen freut sich über den gewohnten Komfort beim Licht.
Vielen Dank Tony!

Warm ums Herz III

Nachdem der Strom in der Stoßstange war, musste er ja noch seinen Weg in den Innenraum finden.
Der Abzweig Richtung Motor kam erstmal mit einem Kabelbinder und per Klebeband abgedichtet zur Seite:

Da bin ich mittlerweile einer Lösung auf der Spur, brauche aber noch ein paar Maße.
Unterwegs gen Innenraum habe ich noch für den Erdungsanschluss ein schönes Plätzchen gefunden.
Direkt unterhalb des Bogens vom Massekabel findet sich ein ungenutzter Massepunkt, an den man super mit der Ringöse des Steckers kommt:

So wird der ganze Wagen geerdet, sobald man den Stecker in die Steckdose einsteckt. Andernfalls würde man im Falle eines Defekts ggf. die gesamte Karosserie unter 230V setzen. „Ungerne“.
Da ich die Innenraumsteckdose jedoch nicht wie die Wikinger einfach in den Fußraum spaxen wollte, musste ich das Kabel um ca. 30 cm verlängern.
Dazu habe ich es mittels Einsensäge kurz vor dem Stecker gekappt:

Anschließend habe ich ein passend dimensioniertes flexibles 3-adriges Kabel angelötet und üppig isoliert:

Das Panzerkabel läuft jetzt zwischen der Batterie und dem Sicherungskasten durch den Stopfen vom Kupplungspedal:

Innen kommt es aus der entsprechend gelochten Dämmung und wechselt dann hinter der Fußraumverkleidung auf das verlängerte weiße Kabel:

Für die Innenraumsteckdose habe ich das große Ablagefach in der Mittelkonsole auserkoren:

Damit sie dort so schön dezent Platz findet, musste erstmal die Mittelkonsole raus.
Das geht beim Automatik aber nur, wenn man den Wählhebel in die hinterste Position bringt. Dank elektronischer Gangsperre und ausgebauter Batterie nicht ganz leicht.
Zum Glück gibt es aber eine Notentriegelung. Vor dem Ganghebel findet sich unter der Verkleidung ein kleiner gelber Schieber, den man reindrücken muss.

Anschließend kann man auch ohne Strom den Ganghebel bewegen.
In das Fach habe ich anschließend oben ein Loch gebohrt, so dass der starre Anschlussstecker dort versteckt hineinragen kann und lediglich die Steckdose sichtbar ist:

Nicht nur die Steckdosen spaxen die Wikinger normalerwise in den Fußraum, sondern auch die Heizlüfter. Das war natürlich auch keine Option.
Dementsprechend habe ich ihm ein maßgeschneidertes Podest gebastelt, geschliffen und grundiert:

Damit sitzt er nun im Winter fest in der großen Ablage oben auf dem Armaturenbrett:

Auch hier gab es natürlich anschließend einen Testlauf:

Im Innenraum wird es schon mal muckelig warm.
Bleibt noch der Motor….