Reichsbürger ist was für ewiggestrige.
Die Zukunft gehört den Bürgern der Piratenrepublik!
Wie schon angedeutet gab es hier zwischenzeitig ein weiteres größeres Projekt.
Schräubchen sehnte sich nach einem Sandkasten zum buddeln.
Die Beste von Allen meinte, dass man dann auch direkt noch eine Schaukel daneben setzen könnte.
Und ich meinte, dass so eine Rutsche auch nicht schlecht wäre.
Vaddern und Onkel Tobias steuerten ebenfalls Ideen bei.
Also umgesehen.
Alles zu mickrig, was man so auf dem freien Baumarkt bekommt.
Notgedrungen online geschaut und dabei über das Angebot von „Gartenpirat.de“ gestolpert. Der Laden bietet ein Modulsystem von Spielgeräten an. Von der kleinen Schaukel bis zur „Piratenrepublik„. Letztere erfüllte das Lastenheft und wurde geordert. Alleine das imprägnierte Holz und die Schrauben würde ähnliche Kosten verursachen, wenn man so ein Gerüst selber bauen würde. Ganz zu schweigen vom Zeitfaktor, welcher für Planung und zusägen drauf gehen würde.
Geliefert werden die einzeln gebündelten Module so, dass man sie beliebig kombinieren kann:
Revell-Bausatz für große Kinder.
Um zu wissen was man da vor sich hat ist jedes Paket mit einem Label versehen:
Aus dem Label geht übrigens hervor, dass hinter den Modulen „Multiplay“ steht. Glücklicherweise sind die teurer.
Angefangen haben wir (Vaddern war mal wieder so lieb mir zu helfen) mit den Türmen:
Die mitgelieferte Aufbauanleitung ist generell eher als grobe Richtlinie zu verstehen. Wer schon mal versucht hat auf einer Rasenfläche Holz rechtwinklig zu verschrauben weiß, dass dies nix wird, sollte man es so machen, wie auf Seite 8 der Anleitung beschrieben.
Eine Wasserwaage kommt in der Anleitung ebenso wenig zur Sprache wie ein Winkel. Hilft aber. Ebenso wie Querverstrebungen:
Leider wurde beim Zusammenbau auch deutlich, dass die Qualität des verwendeten Holzes teilweise doch arg zu wünschen übrig lässt:
Gerissene Balken und Bretter, ausgebrochene Äste und in sich verdrehte Bauteile, etc.. Das ist teilweise eher 3. als 2. Wahl. Durch die Modulbauweise gab es glücklicherweise einige doppelte Bauteile, so dass wir einiges aussortieren konnten. Allerdings waren auch mit den besten Bauteilen die in der Anleitung vorgegebenen Maße (z.B. „241mm“) kaum einzuhalten.
Dank reichlich Zwingen und Verstrebungen haben wir die Türme rechtwinklig zusammengebaut und Schräubchen konnte schon mal die Aussicht genießen:
Auch bei den Balkenschuhen und den Betonfundamenten sind wir vom Plan (Seite 9) abgewichen. Zum einen ist es utopisch die Kegelförmigen Betonfüße passend zu positionieren und zum anderen ist es für die Haltbarkeit der Balken nicht sonderlich förderlich, wenn dass Hirnholz dauerhaft Bodenkontakt hat. Die mitgelieferten Befestigungen sind einfache Blechstreifen, die nicht stabil genug sind um das Gerüst dauerhaft vom Boden fern zu halten.
Wir haben daher klassische U-Balkenschuhe verwendet:
Wir hatten zuvor die beiden Türme entlang einer Maurerschnur aufgestellt und ausgerichtet um zu wissen, wo die Löcher hin müssen.
Dank meines neuen Erdbohrers waren die 60 cm tiefen und 40 cm langen Löcher auch in unserem steinigen Untergrund recht schnell gebuddelt. Mittels Schraubzwingen, Latten und Balkenstücken haben wir dann die Türme über den Löchern ausgerichtet:
Glücklicherweise konnte ich auf den umfangreichen Schraubzwingenvorrat meines Nachbarn zurück greifen. Zeitweise hatten wir knapp 20 Stück davon im Einsatz:
Hatte ich schon erwähnt, dass die Bauanleitung auch Schraubzwingen für entbehrlich hält?
Da das Gelände auf dem das Klettergerüst steht (noch) leicht abschüssig ist, mussten wir einige Schalungen für die Betonfüße bauen um nachher auf ein Niveau zu kommen:
Beim betonieren hat uns Schräubchen wieder tatkräftig unterstützt. Pro Loch brauchten wir ca. 2 Säcke Estrichbeton und einen Eimer Kies.
Wie schon bei der Mauer sponserte mein Nachbar reichlich Eisen für die Betonfüße. Da dürfte also auch nix bröseln.
Besonders beim abziehen der Oberfläche zeigte Vaddern seine ganze Leidenschaft:
Die Füße sind nun leicht nach oben gewölbt ausgeführt, so dass das Regenwasser zu den Seiten ablaufen kann. Zwischen Balkenschuh und Beton sind weiterhin ca. 2 cm Abstand, so dass dort keine Staunässe entstehen dürfte:
Als die Füße der beiden Türme ausgehärtet waren, haben wir anschließend den Schiffsbug angebaut und identisch betoniert:
So ist aktuell erstmal der Zwischenstand.
Nun werde ich nach und nach die Türme verkleiden und die Spielgeräte montieren.
Als Zwischenfazit kann ich sagen, dass die Grundkonzeption gut ist. Allerdings ist selbst so ein „Fertiggerüst“ nur etwas für erfahrene Heimwerker. Plug & Play funktioniert (im wahrsten Sinne des Wortes) nicht!
Ist man sich dessen bewusst, ist dies sicherlich eine gute Alternative zum Kauf vor Ort bzw. der Eigenkonstruktion.