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“Smoker!!” XI

Den letzten Heimatbesuch haben die Beste und ich dazu genutzt, Vaddern bei einer Optimierung des Räucherofens zu helfen.
Im Alltagsbetrieb hatten sich mittlerweile einige Schwachstellen offenbart:

  • Bei anhaltendem Regen trat recht viel Wasser in den Brennraum ein
  • Um die Front etwas besser vor der Witterung schützen zu können wurde ein abnehmbares Vordach gewünscht
  • Das unterirdische Rohr führte zu einem negativen Irokesenschnitt beim Rasen:

negativer Irokese im Detail
Also hat Vaddern über ebay-Kleinanzeigen zwei Anhänger voll Mutterboden besorgt und wir haben das Rohr wieder frei gelegt:
Rohr ausgegraben
Die noch intakten Grassoden haben wir fein säuberlich abgestochen und beiseite gelegt. Die kamen später als Riesenpuzzel wieder drauf.
Um das Rohr kam dann ein isolierender Mantel aus Glasfaserwolle mit Alu-Rücken:
Rohr verpackt
Ich weiß, dass die Isolationswirkung von nasser Glaswolle auf nahezu Null sinkt, aber wir denken, dass, wenn durch das Rohr der heiße Rauch zieht sie relativ schnell wieder getrocknet wird und anschließend den Rasen vor Überhitzung schützt.
Um ihr dabei noch ein wenig zu helfen kam nach einer Zwischenschicht aus Erde noch eine dreilagige Rettungsdecke darüber. Diese soll das Regenwasser zu den Seiten ableiten und (mit der silbernen Seite nach außen) als zusätzlicher Hitzereflektor fungieren:
Rettungsdecke ausgebreitet
Für das Vordach kommen höhenverstellbare verzinkte Rohre zum Einsatz. Diese haben wir im später gewünschten Dachwinkel behelfsmäßig fixiert und dann einbetoniert.
Bilder davon liefere ich nach.
Dann wurde alles mit Erde verfüllt. Ein Knochenjob bei 36°C in der prallen Sonne.
Der Hügel über dem Rohr ist jetzt wesentlich größer und breiter. Mal sehen, wie es optisch scheint, wenn er wieder vollständig begrünt ist.
Zum Abschluss gab es natürlich wieder geräucherte Regenbogenforellen:
Räucherfisch
und Walderdbeerbowle:
Walderbeerbowle
Beim räuchern ist uns dann ein weiterer positiver Nebeneffekt aufgefallen: Der Ofen kommt nun wesentlich schneller auf Temperatur und man braucht entsprechend weniger Brennholz.
Mal sehen, was der Rasen von unserer Aktion hält.
Ich bin gegen 23 Uhr zufrieden angetrunken und vom schüppen gut erledigt ins Bett getorkelt, während Vaddern und die Beste noch ein paar Stündchen weiter gezaubert haben.
Ein schönes Wochenende.

„Smoker!!“

Am Wochenende haben Vaddern und ich an einem seiner Langzeitprojekte weiter gemacht.
Als leidenschaftlichem Jäger und Angler fehlte meinem Vater bisher immer ein eigener Räucherofen, um die geschmacklich höchsten Weihen aus dem erlegten Getier zu holen. Zwar besitzt er schon seit Jahren eine mittelgroße Räuchertonne, aber so richtig ist das nix. Weder ne anständige Meerforelle noch eine Wildschweinhaxe gehen da angemessen rein. Außerdem ist das sogenannte „Kalträuchern“ damit nicht oder nur sehr schwer möglich.
Da musste also mal wieder was professionelleres her.
Als Menschen mit einem Skandinavien-Tick hatten wir früher Ferienhäuser, zu denen auch regelmäßig Räucheröfen gehörten. Diese Öfen bestanden häufig aus einem Feuerraum und einem Räucherhäuschen, welche mittels Rohrleitung unterirdisch verbunden waren.
Quasi so, wie auf dieser Zeichnung:

Die Ausführungen reichten dabei von einfachen Blechkonstruktionen wie dieser:
Bild nicht vorhanden
bis zu feudalen Versionen mit verzierten Feuertüren und liebevoll gestalten Räucherhäuschen.
Der Bedarf war geweckt, das Ziel steht vor Augen!
Schon vor längerem haben wir daher an geeigneter Stelle ein Plateau in den Berg gegraben und eine Betonplatte als Sockel gegossen.
Am letzten Wochenende haben Vaddern und ich dann den Feuerraum zusammen gebaut und seine (später verdeckten) Seiten mit hitzebeständigem Lack lackiert. Da der Lack, um seine Endfestigkeit zu erreichen einbrennen muss, haben wir die Chance genutzt und schon mal ein kleines Feuerchen entzündet:
Räucherofen Brennkammer
Der Feuerraum war früher mal ein Brust-hoher Gusseiserner-Kachelofen, welchen Bekannte zum Schrotthändler geben wollten. Zum Glück konnte Vaddern sich den unteren Teil und den oberen Dekor-Abschluss sichern.
Der Feuerraum steht auf dem Bild schon an seiner finalen Position. Wir werden ihn rings um einmauern und dann mit Erde und Grasplatten zudecken. Durch das einmauern können wir ihn später noch entfernen, sollte das mal nötig sein, ohne ihn komplett ausbuddeln zu müssen. Links und Rechts der Front werden wir ihn mit historischen handbehauenen Sandsteinen einmauern, welche noch in unserem Baustofffundus lagern:
Sandstein

Sandstein
Zusammen mit dem Moos-Bewuchs sieht das dann aus, als würde er schon 100 Jahre dort sitzen.
Das Rohr wird dann unterirdisch bergauf führen (oben auf dem Bild sieht man schon die grobe Richtung), zu einem zweiten Plateau auf das das Räucherhäuschen kommt.
Ker, was ich mich schon darauf freue!
Das wird nicht nur spitze aussehen, sondern auch noch total lecker!