Zentrifugaler Bodensatz I

Vor der Wiederinbetriebnahme der Gorilla stand auch noch eine Grundreinigung der Innereien auf dem Plan.
Die Honda-Motoren haben keinen Ölfilter sondern nur ein grobes Sieb für die dicken Brocken und eine Zentrifuge für den kleineren Schmodder.
Um da also einen gründlichen Ölwechsel zu machen, muss der Motor geöffnet werden, was recht aufwändig ist.
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit dem Zustand der Gorilla vermutete ich, dass sich diese Arbeit gespart wurde.
Ein doppelter Grund also, mal gründlich nachzusehen.
Hierzu müssen von der rechten Motorgehäusehälfte alle Schrauben, sowie der Kickstarter ab:
Kupplungsdeckel ohne Schrauben
Die Fußrastenanlage muss auch weichen.
Anschließend sollte man den Seitendecken ab ziehen können.
Hält er, wie bei mir, bombenfest, so gibt es für diesen Fall extra kleine Guss-Laschen an den Gehäuseecken, welche mit einem Kantholz und einem Hammer bearbeitet werden können.
Hebeln mittels Schraubenzieher ist natürlich unter Todesstrafe verboten!
Reißt die Dichtung dann endlich und gibt den Gehäusedeckel frei, so purzeln einem höchstwahrscheinlich einige Kleinteile entgegen.
Keine Panik. Das fügt sich später alles wieder ganz logisch zusammen. Passt nur auf, dass ihr nix verliert! Eine untergelegt Schale ist sinnvoll.
So sieht dann das Innenleben mit dem Kupplungskorb und der Schwungmasse aus:
Kupplungsdeckel abgenommen
Das Filtersieb findet auf dem obigen Bild unten rechts, vom Bremspedal verdeckt.
Hier besser zu erkennen:
Ölfilter im Motorgehäuse
Das Sieb kann man einfach aus seiner „Tasche“ im Motorgehäuse ziehen.
Die Ablagerungen waren glücklicherweise nicht sehr groß:
Ölsieb ausgebaut
Das Sieb kann einfach mit Benzin ausgewaschen und wieder verwendet werden.
Nächster Stopp ist die Zentrifuge.
Die findet sich hinter einem Deckel in der Mitte der Kupplung:
Ölzentrifuge randvoll
Was hier in den Taschen aussieht, wie ein Gummiüberzug, ist alles gesammelter Schmodder!
Kaum stupst man da mit dem Finger rein, lösen sich schleimig-ölige Bröckchen:
Ölzentrifuge randvoll Schmodder abgelöst
Wie erwartet war die Zentrifuge randvoll mit Dreck.
Da konnte sich nichts mehr absetzen und eventuelle Stückchen wären einfach weiter im Ölkreislauf zirkuliert.
Höchste Zeit also für eine Reinigung!
Zum reinigen bitte keine scharfkantigen Gegenstände benutzen.
Ein Eisstiel leistet vorzügliche Dienste:
Schmodder rausgekratzt
An den Zusammenbau geht’s im nächsten Teil.

Ein Gedanke zu „Zentrifugaler Bodensatz I“

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