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5. Ohre Classic 2013

Wie ihr euch vielleicht erinnert, war ich vor Monaten beim „Motoren anlassen“ der „Ohre Classic“.
Die dort angekündigte Hochglanzveranstaltung fand nun vor kurzem hier in der Region als „5. Ohre Classic“ statt.
Ist ein Chrom-und-keine-Flammen-Event, organisiert von zwei Mitgliedern des Oldtimerstammtisches.
Da mir diese Art von Veranstaltungen bisher eher suspekt waren und sich für meinen Geschmack zu viel (Landes-)Politprominenz angekündigt hatte, habe ich mit einer Anmeldung gezögert.
Ich bin da eher für die hemdsärmeligen Treffen.
Jeder wie er mag.
Zu meinem Glück meldete sich aber Micha bei mir und erzählte, dass sein Beifahrersitz frei geworden sei.
Da hab ich natürlich nicht nein gesagt! Zumal dies mir die Chance bot, mal in seinem California Speedster mit zu fahren.
Und nachdem ich gehört hatte, dass 90% der Prominenz abgesagt hatte, war ich auch in dieser Hinsicht versöhnt. So waren die höchstrangigen Würdenträger die Heidekönigin, die Erntekönigin und die Blütenkönigin, welche uns auf der Tour begleiteten.
Leider mussten die Veranstalter hochwasserbedingt in letzter Minute die Route ändern, was ihr einige Highlights raubte (fahren durch den Magdeburger Zoo und auf der Kanalkrone). Allerdings haben Sie die Tour genutzt, um Spenden für die Hochwasseropfer zu sammeln, statt sie einfach ausfallen zu lassen. Für alle Beteiligten eine sinnvolle Entscheidung, wie ich finde. Respekt für den Arbeitsaufwand!
Wie ich mittlerweile gehört habe, ist auch gut was zusammen gekommen.
Gestartet wurde am IGZ in Barleben.
Schon da zeigte sich, dass selbst im Osten bei solch einer Veranstaltung „Mercedes-Benz“ die Markenwertung bei weitem dominiert:

Ich meine wir haben 27 Fahrzeuge mit Stern gezählt. Von insgesamt 123 angemeldeten Fahrzeugen (keine Ahnung, ob alle gekommen sind).
Mit nem R107 musste man sich eigentlich schon schämen, so viele waren davon da:


Bei Oldtimern (Von „Altblech“ wage ich gar nicht zu sprechen) so weit das Auge reicht fanden sich aber auch einige Fahrzeuge nach meinem Geschmack.

Witzig und sehr nett waren Oma & Opa im Citroën Rosalie mit stilechter Kleidung:

Der VW K 70 als ungeliebtes NSU-Erbe gefällt mir persönlich ja auch sehr gut:

Vom ausreichend exotischen BMW Z1 waren gleich zwei Exemplare vor Ort:

Für Tobias habe ich diesen Chrysler Newport als Stiefbruder seines Hursts fotografiert:

Die Eigentümer habe ich leider nicht angetroffen. Sonst hätte ich mindestens ne Mailadresse ausgetauscht. Allerdings ließ das mit orangenem Straußen(kunst)leder bezogene Dach nix gutes hoffen.
Irgendwann war es dann an der Zeit die Fahrzeuge zu bemannen und durchzustarten:

Bei schönstem Wetter ging es dann über die Landstraßen des nord-westlichen Magdeburger Umlands.
Unser steter Begleiter war dabei der Passat, welchen ich schon beim 3. Magdeburger Oldtimertag fotografiert hatte:

Als Beifahrer blieb mir neben dem Roadbook-lesen noch genügend Zeit für künstlerisch wertvolle Fotos:


Erster Zwischenstopp war der Marktplatz von Haldensleben mit seinem „reitenden Roland“:

Auch dort ergaben die aufgereihten Oldies ein buntes Line-up:


Ziemlich irritiert haben mich diese beiden Vögel:

Ich stehe diesem Militärkult eh latent skeptisch gegenüber, aber Plauzibär als Tarnwurst mit Turnschuhen, nem Kübel in Metallic-grün mit Kackspritzern und einem permanent schrebbelndem Sirenenmodul waren dann doch eine echte Lachnummer.
Nachdem wir dort eine knappe Stunde zugebracht hatten und unsere Lunchpakete verputzt waren, ging es wieder zurück auf die Straße:

Der nächste größere Halt fand im Kloster Ammensleben statt:


Hier musste möglichst genau mit Dartpfeilen umgegangen werden (Ich habe versagt…):

Witzig war auch das Brautpaar, welches sich unserem Tross angeschlossen hatte. Die Beiden hatten sicherlich einen schönen Tag:

Unterhaltsam gestaltete sich auch der Rückweg zum Start/Ziel.
In das notgedrungen schnell gezimmerte Roadbook hatte sich wohl ein Fehler eingeschlichen.
In einem Ort sollte man rechts abbiegen, aber es ging nur geradeaus oder links. Dies führte dazu, dass man immer wieder ver(w)irrten Oldtimerfahrern begegnete, die verzweifelt den Weg suchten.
Wir fanden aber recht fix wieder raus und zurück auf die Route (hab ja schließlich auch durch Afrika navigiert).
Am Ziel gab es dann allerdings nochmal einen massiven Stau, welcher dazu führte, dass die Oldtimer bis raus auf die Bundesstraße standen und dort für ein leichtes Verkehrschaos sorgten.
Glücklicherweise waren wir recht weit vorne, so dass wir uns gechilled in den Schatten legen und auf die Zieldurchfahrt warten konnten:


In der Gesamtwertung haben wir einen beschämenden 23. Platz von 54 gewerteten Fahrzeugen belegt. Da habe ich Micha ganz schön rein gerissen…. Ich gelobe Besserung, sollten wir im nächsten Jahr eine Neuauflage anstreben! Außer, es muss nochmal irgendwas geworfen werden. Dann sind wir verdammt.

Alles in allem ein unterhaltsamer Nachmittag! Es war spannend mal an so einer professionellen Veranstaltung teilnehmen zu dürfen. Der Organisationsaufwand war beeindruckend und vor dem Hintergrund des Hochwassers sicherlich nochmal eine ganze Ecke stressiger für die Organisatoren.
Mein Dank gilt auch Micha. Sein Speedster ist eine ganz andere Hausnummer als meine Kisten. Knappe 80 PS in so einer leichten Hülle sind eine echte Ansage! Ist auch eine sehr schicke Geräuschkulisse direkt hinter einem. Danke für die Mitfahrt! Vielleicht klappts ja im nächsten Jahr mit dem Bond Bug.

Solltet ihr noch Interesse an mehr Bildern haben, so findet ihr sie in der zugehörigen Galerie.

Vor und nach „fest“ kommt ab

Nach Wuschels super Ausführungen zu Festigkeiten von Schrauben, habe ich mich mal schlau gemacht, wie die „nicht-ISO-Welt“ ihre Schraubenfestigkeiten einteilt und markiert. Die „imperiale-Welt“ verwendet dazu die SAE J429-Norm. In dieser Norm finden sich die Festigkeitsklassen 0 bis 8, welche als „Grade“ bezeichnet werden. Je höher die Zahl ist, desto höher ist auch die Festigkeit.
Allerdings wird die Festigkeit bei diesen Schrauben nicht (nur in Spezialfällen) durch Zahlen auf dem Kopf symbolisiert, sondern durch verschiedene Striche. Eine gute Übersicht mit Darstellungen der verschiedenen Striche findet sich in diesem Artikel.
Als Daumenregel hilft hier mal wieder: „Viel hilft viel“. Je mehr Striche auf dem Kopf sind, um so fester ist die Schraube.
In der realen Welt sieht das mit den Striche so aus:

Alles drei sind „Grade 5“ Schrauben. Bei der Mittleren muss man etwas genauer hinsehen, da sie noch verschiedene Buchstaben und Zahlen auf dem Kopf hat.
Knackpunkt ist nun natürlich die Umrechnung bzw. Vergleichbarkeit zwischen den beiden Klassifizierungen.
So soll zum Beispiel ein 8.8er Bolzen mit einem SAE grade 5 vergleichbar sein. Ein 10.9 soll nahe einem SAE grade 8 sein. Das blöde an den obigen Wikipedia-Tabellen ist, dass bis auf die Kernhärte (in Rockwell) die Werte in unterschiedlichen Maßeinheiten angegeben sind und es so an einfacher Vergleichbarkeit fehlt. Für die anderen Einheiten habe ich bisher auch noch im Netz keinen Umrechner gefunden. Da ist also Taschenrechner zücken angesagt, wenn man sich nicht ausschließlich auf die Kernhärte verlassen will.
Die einzige Vergleichstabelle, die ich gefunden habe, findet ihr hier.

Der Prinzessin neue Schuhe I

Ich hab vor einiger Zeit beschlossen, Lolas Räder neu einzuspeichen. Die alten Chromspeichen dürften noch die Ersten sein und bestehen mittlerweile mehr aus Rost als aus Chrom/Stahl. Erst hatte ich überlegt, die Räder dafür wegzugeben, da ich mir nicht sicher war, ob diese Arbeit meine Fähigkeiten nicht doch übersteigt.
Allerdings machten mir einige Einträge über erfolgreiche Selbstversuche im Schwalbennest Mut, es selbst zu probieren. Wenn die Räder nachher nicht rund sind, kann ich sie ja immer noch weggeben.
Also habe ich mich erstmal schlau gelesen und eine Liste erstellt.
Zum schlaulesen kann ich diesen und ganz besonders diesen Thread empfehlen. Ich entschied mich für Edelstahlspeichen 143,5 mm M3,5 + passende Nippel im Set.
Da ich ja schon mal bei den Rädern war, beschloss ich, bei dieser Gelegenheit auch gleich die Radlager mit zu erneuern. Solltet ihr das auch in Betracht ziehen, achtet erstens darauf Markenlager zu kaufen und zweitens welche mit dem Zusatz „2RS“ oder „2Z“ zu nehmen. Das sind dann „abgedichtete“ bzw. „geschützte“ Lager, mit einer lebenslangen Fettschmierung. Die sind dann für die nächsten 20 Jahre wartungsfrei.
So sah dann die Lieferung aus:
Edelstahlspeichen, Nippel,Radlager
Ich habe lediglich „geschützte“ Lager bekommen. „Abgedichtete“ Markenlager habe ich partout nicht im Set gefunden. So sahen meine Lager im Detail aus:
Radlager neu Detail
Nachdem meine Bestellung angekommen war, musste ich Lola in ihrem Winterschlaf stören und ihr ihre Räder mopsen. Doch dazu mehr im nächsten Artikel.