Ja, ich weiß was ihr jetzt denkt: „Ker, ist der Junge unzuverlässig! Selbst wenn er behauptet, dass in nächster Zeit nix läuft, hält er sich nicht dran!“ Tschuldigung…. ich konnte einfach nicht wiederstehen…
Nachdem ich nun passende Scheinwerfer bekommen habe und auch die Rahmen fertig sind, habe ich gestern einen Kurzbesuch zuhause genutzt, um alles wieder zusammen zu bauen und nach der Nebelschlussleuchte die zweite Baustelle fertig zu stellen.
Also zuerst mal wieder den LKW-Schlauch rausgekramt und fleißig Unterlegscheiben ausgestanzt:
Die Gummis kamen zwischen Karosserie und Rahmen bzw. Unterlegscheibe und Rahmen, damit mir der neue Lack nicht gleich wieder zerkratzt und das Rosten anfängt.
Statt der Nieten kamen nun Edelstahlschrauben zum Einsatz:
Die Unterlegscheiben und die Federringe hatte ich leider nicht in Edelstahl. Da muss nun verzinkt genügen.
Das alles ringsum und fertig war der erste Schritt:
Hier in der Frontansicht:
Als nächstes kam der Halterahmen der Scheinwerfer selbst, samt Leuchtweitenverstellmechanismus. Dank guter Dokumentation war das Zusammenpuzzeln mit den verschiedenen Federn und Hülsen easy:
Nur beim Einbau selbst fehlte mir eine zusätzliche Hand. War schon ein ziemliches Gewürge, bis ich die ganzen Unterlegscheiben auf dem langen Bolzen zusammen mit der jeweiligen Feder zusammengepresst hatte, so dass ich den Bolzen in die Mutter fummeln konnte. Ich bin auch da etwas vom Original abgewichen, indem ich am Anfang und am Ende der Feder jeweils eine Unterlegscheibe hinzugefügt habe. So kann die Feder, sollte sie sich drehenderweise bewegen, mit den scharfkantigen Enden nicht die Rahmen zerkratzen. Alles im Namen der Rostresistenz…
So sah es im Detail aus:
Und so in der Gesamtansicht:
Als nächstes folgten die neuen Scheinwerfer (natürlich auch mit Edelstahlschrauben):
Und auch der Kühlergrill durfte an seinen angestammten Platz zurück:
Die nächsten Schritte fanden unterm Auto statt. H4-Lampen in die Scheinwerfer:
Zusammen mit den Hella-Scheinwerfern wurden auch neue Gummi-Abdeckkappen geliefert. Die konnte ich aber leider nicht verwenden, da die „Zungen“ der Kontakte nicht weit genug aus dem Gummi schauten, um den Stecker anständig aufschieben zu können:
Allerdings habe ich ja noch die Kappen der alten Scheinwerfer, welche an den Kontakten einfach ein rundes Loch haben. Diese Abdeckungen passten super (auf diesem Bild noch nicht ganz aufgeschoben):
So passte der Stecker auch vollständig auf die Kontakte:
Als letztes kam dann noch die zweite Staubkappe über die Gummiabdeckung, auf dass weder Dreck noch Feuchtigkeit die Lampen belästigen möge:
Nun war die Stelle erreicht, an der der Elefant das Wasser lassen musste: Der Funktionstest!
Also fix Sir Edwards eingelagerte Batterie eingebaut. Zuvor habe ich noch einen Feuerlöscher geholt und bereit gestellt. Vorsicht ist die Mutter der Plastikkiste!
Und hier das erhebende Ergebnis:
Ker, tut das gut, wieder ein Teil fertig gestellt zu haben! Ich muss da zwar nochmal wegen einem kleinen Detail ran, aber nix wildes. Schön, schön! Ich freue mich schon sehr auf die Zeit nach meiner Prüfung! Das Öl an den Fingern fehlt mir sehr.
Saubere Arbeit! Insbesondere bei der Rostversorge. Hätte Reliant doch auch gleich so machen können. Und am besten noch die Karosserie in VA. Aber dann wäre man ja auch schon wieder nah am DMC-12. Bloß ohne Flügeltüren und Fluxkompensator.
Naja, ich behaupte mal, dass Sie zu dem Zeitpunkt schon ganz vorne bei der Rostvorsorge lagen. GFK und insbesondere vollverzinkter Rahmen waren 1980 noch ein Novum. Va ist zwar ungemein sexy, aber leider auch ungemein teuer, was ja gegen das Grundkonzept der Reliants gesprochen hätte. Man darf ja nie vergessen, dass die Autos schon im Anschaffungspreis unschlagbar günstig waren. „Cheap transportation“ stand ganz oben im Lastenheftchen.
Mit dem Fluxkompensator gäb’s außerdem ein kleines Problem… Top Speed der normalen Rialtos ist 85 mph… Da fehlt nen Hauch. Und ohne Fluxkompensator sind auch Flügeltüren sinnlos!