Schweißperle II

Rings um meinen Geburtstag lag ich der besten Ehefrau von Allen genügend in den Ohren, dass sie sagte: „Nun kauf dir doch endlich ein eigenes Schweißgerät!“
Bisher hatte ich mir ja den Stahlwerk-Kracher meines Nachbarn immer ausgeborgt. Das familiäre ESAB OrigoMag C170 hatte ich schon vor Jahren Tobias überschrieben. Das konnte ja aber kein Dauerzustand sein.
So befriedigend der Umgang mit dem Stahlwerk MIG 175 ST auch war, wusste ich doch, dass ich da gerne etwas universelleres hätte. Alu, Edelstahl das sollte alles kein Hindernis sein. Dazu dann noch gerne ein Gerät, dass mir weitestgehend das Denken abnimmt, damit ich mir für die 2 x im Jahr Alu-schweißen nicht alle Einstellungen merken/aufschreiben muss. Sucht man nach solchen Universalgeräten landet man relativ schnell beim Weldinger MEW 202 SYN puls dig:

Wem das obige Video zu lang ist:
Der Hase ist in Kurzform ein volldigitales 200A-230V-Schweißgerät mit automatischen Schweißprogrammen für verschiedenste Materialien, Drahtsorten und Gase.

Natürlich steckt unter der gelben Hülle ein Chinakracher mit englischsprachiger Menüführung und auch angeloamerikanischen Mischgasen. Aber nix, was Muttis jüngsten abschrecken würde.
Eh ich aber die hart verdienten Penunsen meiner Frau ausgebe, wollte ich den Kollegen gerne erstmal unter fachlicher Anleitung testen.
Im Niedersächsischen Hinterland bietet Manfred hierzu 1:1-Seminare an:

Diese Werkstatt dürfte einigen von euch bekannt vorkommen. Sie ist Austragungsort verschiedenster seiner Videos.
Wer sich nicht ganz sicher ist, was für ein Gerät ihm am besten steht, kann aus einem breiten Angebot an Testkandidaten schöpfen:

Da ich aber explizite Vorstellungen hatte, sind wir direkt zur Tat geschritten und haben ein paar Probenähte gesetzt:

Wie ich gehofft hatte, ging das alles sehr schön von der Hand und meine Nähte sahen durchaus ordentlich aus. Kein Vergleich zu meinen Fülldrahtbratereien am Ofuro-Kessel.
Auch die Testnähte in Aluminium sahen auf Anhieb und ohne sonstige Übung echt schön aus:

Da ich eigenes Können ausschließen konnte, blieb nur, dass das Gerät echt hält, was es verspricht.
Als abschließendes Schmankerl haben wir noch mittels des Schweißgerätes CuSi³-gelötet:

Auf dem Bild seht ihr Stahl, Kupfer, verzinktes Blech und Edelstahl fest miteinander verbunden und ohne großflächige Verbrennung der Zinkschicht. Echte Magie für den Heimwerker, im Automobilbau schon lange Standart. Hat der Hase sogar auch ein extra Programm für.
Begeisterung gefestigt und passend zum nächsten Rabatt-Angebot geshoppt.

Der Zusammenbau des gelieferten Paketes ist selbsterklärend, bis auf das Stützröhrchen des Eurozentralanschlusses. Das ist ab Werk nicht verbaut (hat mit dem geplanten Einsatzzweck Stahl/Alu zu tun) und liegt einfach bei, ohne dass der Einbau irgendwo erläutert wird:

Das Röhrchen kommt von innen in die kleine Messingführung direkt vor der Drahtvorschubrolle:

Zum Einbau demontiert ihr am besten den Kunststofftrichter am Anfang der Drahtvorschubeinheit und auch die untere Drahtvorschubrolle:

Dann könnt ihr das Röhrchen einfach von hinten durch schieben, bis es mit dem Sicherungsring vorne an die Aufnahme anstößt. Das Röhrchen hält dann so.
Die in diesem Video angesprochene Madenschraube gab es bei meinem Gerät schon nicht mehr.
Im nächsten Video wenden wir uns dann der Peripherie zu.

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