pfettes Sandwich III

Ich hatte je von den Lieferproblemen bei den Pfetten eingangs berichtet und geschrieben, dass ich versuchte den Vertriebler von Dörnbach Bauprofile zu erreichen, damit die Lieferung der 21 Sandwichelemente (á 8,72m, insg. etwas über 3t) nicht in einem völligen Desaster endet. Nach einigem hin und her bekam ich den Vertriebler trotz Abwesenheitsnotiz drei Tage vor Lieferungstermin an die Strippe. Seine Antwort: „Tja, da weiß ich auch keine Lösung.“
Ok.
Da ich aus früheren Telefonaten und der Geschichte mit den Pfetten schon auf so eine Antwort vorbereitet war, hatte ich in der Zwischenzeit schon ein Rudel Helfer und einen Teleskoplader (Wacker Neuson TH522) organisiert. Wenn meine Berechnungen stimmten, durfte er gerade so die drei Stapel Sandwichelemente heben können und noch zwischen unseren Zaunpfählen hindurch in den Vorgarten passen.
Der Tag der Wahrheit kam und ein (zum Glück sehr entspannter) polnischer LKW-Fahrer stand vor der Tür. Seine Gemütsruhe war um so erstaunlicher, als dass auch hier die Kommunikation im Vorfeld nicht funktioniert hatte und ihn die Polizei erst rückwärts aus einer nahen Wohnstraße fädeln musste, als er versuchte, den direkten Weg zu uns anzusteuern. Wir besprachen kurz die Unfähigkeit anderer Menschen und meinen ausgeklügelten Schlachtplan. Anschließend drapierte er seinen LKW so auf einer nahen T-Kreuzung, dass wir mit dem Teleskoplader möglichst viel Rangierfläche hatten.
Der beste Nachbar der Welt vollführte chirurgische Feinarbeit am Volant des Telis (nur noch übertroffen von den Fähigkeiten, des leider verhinderten, Weisen aus dem Nachbardorfe) und zeigte Nerven wie Drahtseile!
Es ging teilweise wirklich um Milimeter, während die Überlastsensoren des Telis lauthals plärrten und blinkten, weil er permanent an der „Kotzgrenze“ des Teleskopladers agieren musste, 2-3 Leute als „Kontergewichte“ an den schwankenden Platten hingen (die Paletten waren nicht mittig austariert) und ungeduldige Autofahrer ein Hupkonzert veranstalteten… Mein Nervenzusammenbruch war ein Ǻngström entfernt, während er in sich ruhte.
Meine Dankbarkeit lässt sich kaum in Worte fassen.
Hier mal als Bildergeschichte am Beispiel des letzten Paketes:

Jetzt lagen sie sicher bei uns im Vorgarten und eine große Last fiel von meinen Schultern.
Wie ich nachher erfuhr, dürfen laut Hersteller Sandwichelemente über 6m Länge nur mittels Kran und lastverteilenden Gurten abgeladen werden. Hoffen wir mal, dass die jeweils untersten Elemente keine Druckstellen von den Paletten davongetragen haben.
Bis die Platten jedoch ihren Weg auf das Genesungswerk fanden, war noch einiges an logistischer Vorbereitung nötig….

Relianttreffen 2024

Neben der Fritten & Friends Tour stand das diesjährige Relianttreffen als fester Termin im Kalender. Nach dem furiosen Auftakt im letzten Jahr, hatte sich Karsten netterweise bereit erklärt unseren kleinen Zirkus dieses Jahr zu beheimaten. Da das kleine und große Schräubchen auch Lust hatten mitzukommen, habe ich unser Zelt eingepackt:

Zelt aufgebaut

Für das Wochenende war zwar trockenes Wetter vorhergesagt, aber nachts sollten die Temperaturen auf 6-8 °C fallen. Dementsprechend voll war der Rialto mit Zelt, Plane, Outdoorschlafsäcken, Luftmatratzen, Decken und Kuscheltieren. Gut, dass ich damals extra nach einem Kombi gesucht habe!
Natürlich gab es auch reichlich Schrauberarbeit. Karsten hatte einen Zylinderkopf zu entfernen:

Zylinderkopfdemontage

Zwei Tage vor dem Treffen war Karstens Sohn auf der Autobahn mit dem Motor nämlich ein kleines Malheur passiert:

Kurbelwellenbruch

Mit der gebrochenen Kurbelwelle lief der Motor übrigens noch 6 km bis nach Hause! Bisherige Opferzahlen: Kurbelwelle und direkt angrenzende Lagerschalen. Sonst nix…

Holger hat das Treffen genutzt um seinen frisch restaurierten Robin 400km einzufahren:

Holgers Robin

Das klappte nur so leidlich, so dass wir ihn aus Brandenburg retten mussten. Seine mysteriösen Zündungsprobleme waren ein Thema für das ganze Wochenende:

Haubentaucher

Glücklicherweise fanden wir Samstag Abend den letzten Kupferwurm, so dass er glücklich beseelt Testrunde um Testrunde in der Nacht drehte.
Mit sechs (bzw. sieben wenn man Karstens ausgebeintes Kurbelwellenopfer im Carport dazu zählt) Fahrzeugen war es schon wieder das größte Reliant-Threewheeler-Treffen Deutschlands:

Lineup

Am Samstag Vormittag hatte Karsten eine große Rundfahrt über 90km (!) organisiert. Wir schauten uns Potsdam an:

Schloss in Potsdam

und machten ein schönes Picknick vor der Glienicker Brücke:

Picknick

Den Nachmittag verbrachten wir wieder an der Basis bei schönstem Sonnenschein. Die Kinder spielten vergnügt und entdeckten einen alten DDR-Tretroller, den wir kurzerhand wieder flott machten. Ich nutzte die Chance und kümmerte mich um Karstens Berlin Roller:

Berlin Roller

Lohn war eine Runde um den Block. Ein schön herrschaftliches Fahrgefühl. So ein historischer „Großroller“ würde mich ja auch noch reizen (guckt euch nur mal die Čezeta an!)….
Daneben guckten wir noch Karstens Motorradsammlung an:

Motorradsammlung

Der Abend klang, wie der Freitag, gemütlich aus. Als es gen Bettchen ging, bekam noch jedes Kind eine Wärmflasche in den Schlafsack. Der viele Sauerstoff und Auslauf den Tag über besorgte den Rest, so dass um 22 Uhr die Augen zu fielen und sich bis kurz vor 8 Uhr am nächsten Morgen nicht mehr öffneten.
Morgens beglückten uns Nicole, Monique und Miranda immer mit einem tollen gemeinsamen Frühstück:

Frühstück

Auch ansonsten war es, wie immer, sehr familiär und gemütlich. Vielen, vielen Dank an Karsten und seine Familie für das liebevolle Treffen! Es war das erwartete Jahreshighlight!
Nächstes Jahr treffen wir uns bei Holger in Elmshorn. Die Schräubchen haben schon gefragt.

Fritten & Friends 2024

Eh ich bei der Berichterstattung zum Dach weiter mache, will ich kurz etwas in die jüngere Vergangenheit springen und von der ersten öffentlichen Ausgabe der „Fritten & Friends“ Ausfahrt berichten. Tobias hat diese Rundfahrt anlässlich des Tages der Currywurst aus der Taufe gehoben. Die Idee ist, mit Altblech und Gleichgesinnten die schönsten Currywurstbuden des Ruhrpotts abzuklappern. Dazu dann noch ein leichtes Kulturprogramm, fertig ist das Konzept. Zur gemeinsamen Anreise gen Pott trafen wir uns in kleiner Runde in Paderborn:

erstes Treffen in PB

Die Anreise war gemütlich im Konvoi:

Lineup Anfahrt

Unser erster offizieller Treffpunkt war am Bratwursthaus in Bochum:

Lineup 2024

Wie ihr seht, war es ein kleines aber farbenfrohes Lineup. Tobias hatte die Einladung erst mal nur im kleinen Kreis verteilt, da die Ausfahrt nur ein erster Testballon sein sollte. Ich persönlich freute mich besonders über den Besuch von Hauke, Diana und Leia.
Da die angepeilten Wurstschmieden nicht vor 11 Uhr öffneten gab es halt ein spätes Frühstück:

Frühstück

Das war schon mal ein solider Start. Handwerklich wirklich gut gemacht mit den schmackhaftesten Pommes des Tages. Weiter ging die Gourmetreise zum Profi-Grill nach Wattenscheid:

Profi-Grill in Wattenscheid

Laden, Publikum und Inhaber sind echte Unikate! Guckt euch mal die Geschichte auf der Homepage an. Dort gab es (nach meiner Auffassung) auch die beste Currywurst des Tages:

Currywurst mit Pommes und Spezialsoße

Um etwas Zeit für die Verdauung einzuräumen spazierten wir danach zu den Autos zurück, schnackten ausgiebig und fuhren gemütlich zum LWL-Museum Zeche „Hannover“:

Zeche Hannover

Da die Zeche schon in den 1870er-Jahren eingerichtet wurde, gibt es da einiges an historischer Technik zu bewundern. Zum Beispiel diese einzylindrige Dampfmaschine, die die gigantischen Grubenventilatoren (6 m³ pro Bergmann/Minute) antreibt:

Dampfmaschine für Grubenventilator

Auch die jeweils dreistöckigen Aufzüge konnte man besichtigen:

Fahrstuhlschacht

und die zugehörige Antriebsmaschine samt Führerstand:

Fahrstuhlwinde

Wie der Fahrstuhlführer ohne Telefon oder Funk wusste, was im Stollen vorging? Da gab es ein ausgeklügeltes Signalsystem:

Platz des Fahrstuhlführers

Das alles war interessant und nett gemacht, aber zu einem echten Highlight wurde der Besuch erst durch die organisierte Führung zum Thema „Migration und Zuwanderung ins Ruhrgebiet„! Ich finde die Qualität solcher Führungen steht und fällt immer mit dem Interesse der Führung für das Thema. Ich kann sagen, unsere Führerin brannte für das Thema! Und dazu kam dann noch die tolle Chemie unserer Gruppe! So haben wir wirklich kurzweilige 2,5h Stunden miteinander diskutiert und verschiedene Stationen der Migrationsgeschichte des Ruhrgebietes „abspaziert“. Es war wirklich eine Freude und Bereicherung!
Zum Abschluss öffnete sie uns noch ein ansonsten nicht zugängliches historisch erhaltenes Zechen-Wohnhaus:

Wohnhaus der Kumpel

Die Führung endete im historischen Selbstversorgergarten hinter dem Haus, wo wir noch lange beisammen saßen und uns nur schwer vom Thema lösen konnten. Wie gesagt: Ein absolutes Highlight!

Nach so viel intellektuellem Input hatten wir alle wieder Hunger auf Currywurst und machten uns auf zur letzten Bude „Die Currywurst“ in Herne. Der Laden ist bekannt für seine besonders scharfen Saucen:

Saucenauswahl bei Die Currywurst

Passenderweise lief dort gerade eine Scoville Challenge. Kurz nachdem wir angekommen waren, kam auch ein Sanitäter um den fünftplatzierten zu versorgen. Ich habe die Saucen der Stufe 3, 5 und 7 probiert. 3 war Ketchup, 5 war pikant, nach 7 schmeckte man eine Zeit lang nichts mehr. Der lukullische Genuss dieser Art von Saucen hat sich mir ehrlich gesagt nicht erschlossen. Dementsprechend fand ich die Currywurst dort auch am schwächsten. Es fand sich aber ein schönes anderes Relikt: Der Sparschrank eines Sparvereins:

Sparverein

Auf dem Weg zu den Autos gab es noch dieses schöne Haus. Man achte auf die Fensterlinie im Erdgeschoss:

Bergschäden oder betrunkener Maurer?

Entweder war der Maurer sternhagelvoll oder es sind (wie an so vielen Stellen im Pott) Bergschäden.
Bei dieser letzten Bude trennten sich unsere Wege. Der Abschied war herzlich und ich hatte den Eindruck, dass die Tour allen viel Spaß gemacht hat.
Tobias hat schon durchblicken lassen, dass er (bei entsprechendem Feedback) für das nächste Jahr wieder eine solche Tour planen würde. Ggf. sogar mit Übernachtung (Campingplatz).
Solltet ihr also Lust haben, daran teilzunehmen, scheut euch nicht, einen Kommentar zu hinterlassen.
Danke für die Organisation und danke an die tollen Teilnehmer!

pfettes Sandwich II

Mit der Magnetbohrmaschine konnte ich die für die Pfetten nötigen 18mm-Löcher problemlos in die IPN-260-Stahlträger stanzen:

Erstes Loch gebohrt

Es war wirklich eine Freude, wie der Bohrer da durch ging und hinterher die kleinen Stahlzylinder rauspurzelten:

Bohrkern

Damit das später auch alles schön gerade ist, habe ich eine Schnur gespannt, und die Winkel daran ausgerichtet:

Winkel ausrichten

Dann habe ich die Schraubenlöcher markiert und mit der Magnetbohrmaschine durch gebohrt.
Da kommen ordentlich Späne zusammen:

Metallspäne

Ein paar praktische Anmerkungen habe ich aber noch. Normales Bohröl aus der Sprühdose ist nicht geeignet. Insbesondere wenn es unter die Bohrmaschine läuft verringert es die Haftung des Magneten, so dass die Maschine verrutscht. Auch die Rauchentwicklung des verdampfenden Öls ist eher unangenehm. Viel besser ist da Bohrmilch aus 5% Ballistol und 95% Wasser! Lässt sich super selbst an mischen, ist umweltverträglich, raucht nicht und schmiert und kühlt hervorragend! Da muss ich unbedingt noch so eine Mix-Station wie Laura Kampf für das Genesungswerk basteln:

Ich hatte dafür erst den Schmiermitteltank der Bohrmaschine genutzt, aber da lässt sich der Zufluss schlecht einstellen. Entweder es kommt nix, oder man flutet die Bohrstelle. Am Ende bin ich dazu übergegangen die Bohrmilch einfach auf eine 25ml-Spritze zu ziehen und immer wieder an die Bohrstelle zu spritzen. Das hat super funktioniert.
Danach ging es an die Montage der Pfetten. Damit Mathias und ich sie auf das Dach bekommen, haben wir sie auf der niedrigen Dachseite hochgestemmt und mit Malerfließ umwickelt. So gepolstert konnten wir sie mit zwei Seilen Stück für Stück die Stahlträger hoch ziehen:

Pfetten hochziehen 2
Pfetten hochziehen


Trotz der falsch gebohrten Löcher passten fast alle Pfetten. Haben wir wohl ordentlicher gearbeitet als befürchtet. Lediglich bei zwei Stück mussten wir die Löcher etwas anpassen.

Pfetten drauf

Kurz kniffelig war im Vorhinein noch die Frage, wie ich die Winkel an den schrägen Flanken der IPN-Stahlträger verschraube ohne die Bolzen einer unzulässigen Biegebelastung auszusetzen. Glücklicherweise leben wir aber in Deutschland und da ist seit dem Kaiserreich alles normiert. Da die Stahlträger ja aus selbigem noch stammen, war das auch nötig. Die DIN 435 (1924 erstmals veröffentlicht) definiert passende Keilscheiben, die das seinerseits genormte Flankengefälle der Stahlträger (DIN 1025-1) ausgleichen.

Damit war alles bereit für’s Richtfest:

Beleuchtung Richtfest

pfettes Sandwich I

Nachdem die Stahlträger verankert und ausgemauert waren wurde es Zeit, mit dem eigentlichen Dachaufbau zu beginnen.
Das Genesungswerk bekommt Stahlpfetten auf denen Sandwichplatten (Roma RD) montiert werden. Die Stahlpfetten waren günstiger als ihre Holzpendants und mit den Sandwichplatten hoffe ich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Mit 10 cm Stärke an der dünnsten Stelle können die Platten weite Abstände selbsttragend überspannen. Durch den PU-Schaum spare ich mir die Dämmung und Kondenswasser soll ebenfalls kein Problem sein. Die Unterseite der Platten ist geprägtes weißes Blech, so dass ich da auch nichts mehr an der Decke verkleidungstechnisch machen muss. Durch die besondere Wellenform auf der Oberseite, kann ich später (ohne zusätzliche Löcher bohren zu müssen) recht einfach Solarpanele installieren und spare mir auch da die sonst übliche Unterkonstruktion (die Dachneigung entspricht schon dem optimalen Ausrichtungsgrad). So meine Hintergedanken in Kürze.
Ob das alles so funktioniert, werden wir gemeinsam herausfinden.
Gekauft habe ich alles als Gesamtpaket bei Dörnbach Bauprofile.
Los ging es erst mal mit den Pfetten, die zusammen mit den Kantteilen geliefert wurden.
Leider hatte der Vertriebler, der mich besucht hatte, vergessen, der Spedition mitzuteilen, dass die Lieferung in ein Wohngebiet geht und dass sie einen Mitnahmestapler einpacken sollen. Zum Glück rief mich der LKW-Fahrer an, bevor er in unser Wohngebiet einbog. Ich erklärte ihm, dass er mit seinem Sattelzug niemals bei uns hin kommen würde und wir verabredeten uns an einer nahen Umgehungsstraße. Nachdem er die Verhältnisse vor Ort selbst begangen hatte, stimmte er mir zu und wir beratschlagten, wie die Dinger nun zu mir kommen sollten. Ich hatte die Wahl die Annahme zu verweigern und auf eine Spedition mit Mitnahmestapler zu warten oder mit ihm zusammen die Teile am Straßenrand abzuladen und sie dann selbst irgendwie zu mir zu verbringen. Dreimal könnt ihr raten, was ich gemacht habe:

Händisch abladen

Als der LKW weg war, haben das große Schräubchen und ich dann die Pfetten und Kantteile einzeln per Hubwagen und Rollbrett zu uns nach Hause geklappert:

Transport durchs Dorf

Auf dem heimischen Hof fiel mir dann auf, dass alle Pfetten falsch gebohrt wurden! Ich hatte horizontale Langlöcher mit dem Vertriebler besprochen und bestellt (um eventuelle Abstandsdifferenzen zwischen den Stahlträgern auszugleichen), geliefert wurden aber Pfetten mit vertikalen Langlöchern:

Pfetten falsch gebohrt

Das war schon mal ein super Start!
Natürlich habe ich direkt den Vertriebler kontaktiert, insbesondere um abzuklären, wie die Lieferung der 21 x 8,72m-Sandwichplatten eine Woche später erfolgen soll. Die schleppt nämlich niemand quer durchs halbe Dorf! Reaktion? Eine Abwesenheitsmitteilung… Wie das ausging, erzähle ich später.
Zurück zu den Pfetten.
Die werden über gewaltige Winkel und M16-Schrauben mit den Stahlträgern verschraubt. Wie bekomme ich nun ein ganzes Rudel 18mm-Löcher in die Stahlträger?
Mit einer normalen Bohrmaschine braucht man da gar nicht anfangen. „Magnetbohrmaschine“ heißt da das Gerät der Wahl. Also geguckt, was eine Solche beim Vermieter meines Vertrauens kostet und festgestellt, dass ich mir für ein Wochenende Miete und Verschleiß auch fast selber eine kaufen kann… Ist eine Rechnung wie beim Bagger oder Kran. Sobald man das Gerät mehr als einmal braucht, kann man es auch selber kaufen.
Es wurde also die Vevor Kernbohrmaschine mit 1400W, 13.000N Elektromagnet und 50mm maximalem Bohrerdurchmesser:

Vevor Magnetbohrmaschine

Da ich die Maschine behalten werde, habe ich mich für das etwas größere Modell entschieden. Durch das Potentiometer kann ich die Geschwindigkeit einstellen und der Rechts-/Linkslauf ermöglicht auch ein maschinelles Gewindeschneiden. Diese Vorteile erkauft man sich mit dem Nachteil der etwas exotischen „Nitto/Universalaufnahme“. Die in Deutschland weiter verbreitete Aufnahme ist der „Weldonschaft„. Ich persönlich (und der Rest der Welt) finde die gefrästen Vertiefungen der Nitto Uni Schäfte besser als die Weldonschäfte mit ihrer Klemmung mittels Madenschrauben, aber am Ende des Tages ist das alles kein Hindernis. Auch für die Nitto/Uni Aufnahme findet man mit etwas Suche alles und die Preise machen kaum einen Unterschied. Notfalls gibt es auch Adapter.
Zur Kühlung nutzte ich Bohrmilch aus einer Emulsion von 5% Ballistol und 95% Wasser:

Ballistol Bohrmilch

Um die Späne ein wenig aufzufangen bastelte ich mir noch einen Spänesammler aus einer Kindersocke und zwei Neodymmagneten:

Neodymmagnete in Socke

Damit war alles vorbereitet und es konnte los gebohrt werden.