Eiertanz

Nachdem ich Lola gekauft hatte, viel mir der äußerst instabile Geradeauslauf auf. Klassischer Grund ist dafür ein gerissener oder falsch eingestellter „Ausgleichsbowdenzug“ an der Lenkung. Dieser hinter dem Frontblech umlaufende Zug sollte, wenn das Rad in der Mitte steht, recht stramm gespannt sein. Er sollte sich aber noch mit dem Finger etwas runterdrücken lassen. Also nicht atomfest… Die Lenkung sollte dann um die Mittellage auch etwas schwerer gehen. Da kann man aber getrost mit rumexperimentieren. Etwas fester = Lenkung geht schwerer aber weniger Gewackel, etwas loser = Lenkung geht leichter aber mehr Gewackel….einfaches System.

Diese ganze Einstellerei brachte bei meiner Lola allerdings nur wenig. Nach dem Schalten, Schlaglöchern oder Gullideckeln musste man den Lenker wie ein Schraubstock festhalten, um nicht nen Abflug zu riskieren. Als Ursache stellten sich dann bei näherer Begutachtung die Kugelköpfe an der Spurstange heraus. Die Öffnungen sahen eher wie Überraschungseier aus, als wie runde Ausschnitte und von „leichtgängig“ waren die so weit entfernt wie Harald Juhnke vom trocken sein. Aber was rede ich? Zwei Bilder sagen mehr als tausend Worte:
Spurstangenkopf links

Spurstangenkopf rechts

Ich habe mir eine komplett neue Spurstange samt Köpfen aus einem alten Lagerbestand gekauft. Allerdings habe ich später gelesen, dass die Kugelköpfe mit den Trabant 601-Kugelköpfen identisch sind. Wäre also wieder was für die Gleichteileliste, wenn ich dafür eine Bestätigung erhalte.

Mühsam ernährt sich das Eichhorn

So, langsam kommt auf dieser Seite ein wenig Inhalt zusammen. Der geneigte Leser wird merken, dass ich links zwei neue Unterseiten erstellt habe. Einmal eine Seite mit Downloads und einmal eine Seite mit meiner Gleichteileliste fürs Duo.
In den Downloadbereich werde ich mit der Zeit verschiedenen Dinge stellen. Hauptsächlich Dinge zum Duo oder zum Jura-Studium (Jap, das mache ich noch nebenbei, wenn ich gerade nicht an Lola schraube.)
Die Gleichteileliste soll uns armen Duo-Besitzern helfen, nicht immer auf die teils horrenden Ersatzteilpreise für Duo-Teile angewiesen zu sein. Bei der Liste hoffe ich auf einige Mitteilungen aus dem Kreis der Duofahrer, damit sie bald wesentlich umfangreicher werden wird.

Mann mit Hut

In letzter Zeit geht meine Kleidungsvorliebe sehr stark Richtung Kopfbedeckung. (Böse Zungen behaupten, dass hätte etwas mit dem rasant fortschreitenden Schwund meines Haupthaares zu tun.) Nachdem ich mir schon vor einiger Zeit einen „El-CommandanteGedächtnishut“ besorgt habe, habe ich seit letztem Wochenende einen neuen Lieblingshut. Hier getragen von meiner guten Freundin Antje:
Bild nicht vorhanden
Klassisch in braun-grün-grau kariert sieht sie (die Mütze, nicht Antje…) formidabel zu brauner Cord-Schlaghose und braun-orange gestreiftem Hemd aus. Zumindest wurde mir das heute gesagt…
Das ist also offiziell die Sommermode des Jahres 1968 2008. Ich behaupte ja immer zu spät geboren zu sein.

Dementsprechend habe ich den ganzen Tag über auch schon „Heinz Erhardt – Fährt der alte Lord fort“ als Ohrwurm.

zündende Idee

Die Zündung meiner Lola hat mich auch schon mal zur absoluten Verzweiflung getrieben. Nach einem Trip von meinen Eltern nach Osnabrück (ca. 100 Km) ging mir Lola bei jedem Ampelstop aus und sprang auch erst nach einiger Zeit wieder an. Erst hielt ich es für einen kaputten Kondensator auf der Grundplatte und tauschte ihn. Bei der Gelegenheit baute ich auch einen neuen Unterbrecherkontakt ein und stellte die Zündung mittels Messschieber ein. Das alles brachte aber keine Verbesserung. Im Gegenteil: Mittlerweile sprang Lola gar nicht mehr an! Im Laufe der Zeit tauschte ich also munter alle möglichen Fehlerquellen. Am Ende hatte ich folgende Dinge neu bzw. gechecked:

  • Masse am Motor: gut vorhanden
  • Verbrecher: neu
  • Kondensator: neu
  • Zündkerzenstecker: neu
  • Zündkabel: neu
  • Zündkerze: neu
  • Zündung: richtig eingestellt

Aber nix half. Merkwürdig war allerdings, dass ich folgendes feststellen konnte: Wenn ich die Kerze im Kerzenstecker hatte und draußen an Masse hielt, kamen die schönsten Zündfunken. Egal welcher Stecker, egal welche Kerze. Wenn ich allerdings dann die Kerze einschraubte und dann anriss kam wieder nix. Das sah ich an dem von mir verbauten Kontrollstecker. Dieser Zündkerzenstecker hat ein eingebautes Birnchen, dass leuchtet, wenn ein Funken durchjagt. Wenn ich draußen anriss leuchtet das Lämpchen ganz hell, eingeschraubt funzelte es nur ganz schwach. So sieht das Teil aus:

Zündkerzenstecker

Auf Anraten habe ich dann mal eine zweite Kerze in den Zylinder eingeschraubt und die andere draußen an Masse gehalten. Und siehe da: Mit eingeschraubter Kerze hatte die Kerze draußen auch keinen anständigen Funken mehr. Die Lösung des Ganzen war dann, dass die Zündspule einen Knacks hatte und unter Kompression nicht mehr genug Saft für einen anständigen Funken lieferte. Sollte also bei euch ein ähnliches Problem mal auftauchen: Einfach mal ne zweite Kerze einschrauben und testen.
Mich hat die ganze Ausprobiererei fast eine Monat gekostet. Von den unnötig gekauften Bauteilen ganz zu schweigen…

Entenschnabel ausbauen

Ich will dieses Blog auch dazu nutzen von mir in der Prä-Blog-Ära gemachte Erfahrungen mit dem Duoschrauben zu dokumentieren. Vornehmlich aus dem Grunde dem geneigten Leser die selben Fehler zu ersparen, die ich gemacht habe. Starten will ich mit meinen Fehlern beim Ausbau des vorderen Schutzblechs (Entenschnabel).
Um das Schutzblech und den darunter sitzenden Träger ab zu bekommen, müsst ihr die Frontscheibe ausbauen. Anders bekommt ihr nämlich nicht die Säule aus dem Lenkkopflager raus. Beim Lenkkopflager müsst ihr, wenn ihr es raus zieht, höllisch aufpassen das euch nicht, wie mir, die Kugeln aus dem Kugellager entwischen! Das ist nämlich kein gepresstes Kugellager, sondern es besteht aus zwei offenen Halbschalen, in denen die Kugeln einfach in einem Kranz eingefasst liegen. Diese Kränze sind aber im Laufe der Jahre so geweitet, dass sie die Kugeln nicht mehr anständig festklemmen. Mir sind ca. 6 von den glipschigen Scheißerchen entfleucht, als ich den Lenkkopf aus dem Lager gezogen habe. Zwei davon habe ich in der Garage wiedergefunden… Sollte euch ähnlich dämliches passieren (oder eure Kugellagerkugeln dort verschlissen) sein, dann bekommt ihr im Fahrradladen eures Vertrauens Ersatz. Nehmt die alten Kugeln mit und/oder vermesst sie mit ner Schieblehre. Ihr werdet dort wahrscheinlich keine einzelnen Kugeln bekommen, aber Kugellagerkränze mit passenden Kugeln. Zuhause müsst ihr dann den Kranz aufbiegen und die Kugeln rauspulen. Mit schön dickem Schmierfett (nicht das von der Stulle!) pappt ihr dann die einzelnen Kugeln für den Zusammenbau in den alten Kranz.

Eine weitere Fehlerquelle lauert am Entenschnabel und dem Träger selbst. Das Schutzblech ist links und rechts durch Bolzen mit dem darunter sitzenden Träger verschraubt. Was man so nicht ahnt: Der Träger hat ein eingeschnittenes Gewinde für die Bolzen! Wenn ihr also (wie ich) versucht die Bolzen durch gegenhalten der Muttern auf der Innenseite los zu Schrauben, reißt ihr nur die Köpfe ab!! Das dann folgende flexen ist ein absoluter Scheißjob. um das zu vermeiden, müsst ihr zuerst die Mutter im Innern des Trägers abschrauben und dann den Bolzen aus dem Gewinde des Trägers schrauben. Ich habe nach der Aktion das Gewinde im Träger zu einem Loch ausgebohrt und einfach selbstsichernde Muttern auf der Innenseite verwendet. Die Scheiße passiert mir nicht nochmal!Das Bild wurde übrigens aufgenommen, kurz bevor ich den ersten Schraubenkopf abgerissen habe. Danach gabs kein Grinsen mehr….
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