Kurz nachdem ich Sir Edward in die heimische Garage überführt hatte, bemerkte Tobias, dass einer der Schläuche im Motorraum abgerissen war:
Auch die Stelle davor mit dem Kupferrohr sah sehr verdächtig aus.
Kurze Examination ergab, dass dieser Schlauch eigentlich zum Überlaufspeicher des Vergasers führen sollte:
Irgend jemand hat in Sir Edwards Vorleben einfach mal den Benzinschlauch, welcher vom Vergaser kommt abgeschnitten, eine Kupferhülse als Reduzierstück eingesetzt und dann mit normalem Gummischlauch weiter gemacht. Dieser Schlauch scheint aber nicht Benzinfest gewesen zu sein. Zumindest ist er im Laufe der Zeit ausgehärtet und einfach abgebrochen.
Folge des Ganzen war, dass der Überlauf nun nicht mehr in den Speicher führte sondern nur bis zum heißen Krümmer….. Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass überdurchschnittlich viele Reliants den Feuertod gestorben sind. Bei vielen wird das sicherlich auch am Pfusch der Vorbesitzer gelegen haben! Mit Schaudern denke ich an unsere Überlegung den Reliant auf eigener Achse von England aus hier hin zu überführen.
Es stand damit fest, dass ich alle Benzinschläuche ersetzen würde.
6,5 Meter Benzinschlauch werden benötigt. Außerdem noch zwei Benzinfilter.
Natürlich haben die Engländer wieder watt spezial bei ihren Benzinschläuchen. In Deutschland (und wahrscheinlich überall sonst auf der Welt) gibt es Schläuche u.a. in 6mm und in 7mm. Was braucht Sir Edward? 6,5 mm….
Die holländischen Fraktion im Forum nutzt 7 mm-Schläuche und zieht sie mit Schlauchschellen überall fest, weil sie meinen, dass 6mm zu viel Gewürge ist, bis man sie auf die Anschlüsse gesteckt hat. Das erschien mir nicht so die perfekte Lösung. Ich will die Gewissheit haben, dass die Dinger auch so schön fest und dicht sitzen. Dafür schwitze ich auch gerne beim einbauen. Die Durchflussmenge des güldenen Saftes soll laut Forum auch bei 6 mm noch reichlich sein. Also habe ich mich für 6 mm entschieden.
Mit den Schläuchen im Motorraum bin ich mittlerweile durch:
Die Leitung nach hinten zum Tank werde ich die Tage machen, wenn ich die passenden Clips zur Montage am Rahmen bekommen habe. Dafür muss ich auch den Tank ausbauen um an den Anschluss der Benzinpumpe auf der Oberseite zu gelangen. Ist ne gute Gelegenheit ihn auch gleich, zumindest von außen, zu entrosten.
Ich habe bei dem Aufwasch auch gleich die Benzinfilter getauscht. Sir Edward hatte noch Teile aus der Steinzeit mit Sintermetall drin:
Wesentlich einfacher wird das aufwürgen der Schlauchenden übrigens, wenn man sie vorher in heißes Wasser hält:
Dadurch wird das Gummi wesentlich weicher und lässt sich besser aufschieben.
Beim durchfädeln der Schläuche durch die Gummidichtungen an der Front hilft wie immer eine gehörige Portion Spüli. Ohne die ist es schlicht unmöglich.
Das alles hat aber nicht verhindert, dass ich mir vom drücken und drehen, einen Okoluten von Blase am rechten Daumen geholt habe:
Es sind diese zarten Juristenhände…die sind sowas einfach nicht gewöhnt.
Aber lieber Wasserblase als Brandblase!