Schlagwort-Archive: selber installieren

Stillstand erwünscht

Vor kurzem, als man noch T-Shirt tragen konnte, haben wir bei Vaddern in der alten Heimat ein „Balkonkraftwerk“ installiert.
Die Grundvoraussetzungen sind ideal:
Flachdach aus Stahlbeton und Schattenwurf aus Richtung Süden muss er vor der nächsten tektonischen Plattenverschiebung auch nicht befürchten. Blick vom Dach:

Ausblick

Als erstes haben wir das Dach gründlich gesäubert:

Dach gefegt

Die Basis bilden Aluminiumprofile, die wir mit Gehwegplatten verschraubt haben:

Erste Halterung

Bei den Schrauben haben wir zu Edelstahl gegriffen. Zum Schutz der Dachhaut gab es eine extra Lage Teerpappe:

Teerpappe zur Verstärkung

Der Zusammenbau war straight forward. Allerdings wäre es nicht meine Familie, wenn nicht auch die Platten auf dem Dach, welche niemand jemals wieder zu Gesicht bekommt, mit dem Richtscheid ausgerichtet werden würden:

Erstes Modul ausgerichtet

Da der Wechselrichter zwischen die beiden Module montiert werden muss, haben wir die Module als „Dach“ direkt aneinander gebaut. Damit sie nicht aneinander reiben, gab es eine Lage Schaumstoffband:

Dichtband zwischen den Modulen

Auch das zweite Modul war schnell montiert:

Zweites Panel montieren

Wie gesagt: Auf so einem Flachdach ist das sehr komfortabel.
Der Wechselrichter kam an einem verbindenden Aluprofil mittig unter die Module. So hängt er vor Regen und Sonne geschützt:

Fertig Rückseite

Die Verkabelung selbst ist nahezu selbsterklärend. Die Stecker sind auch verpolungssicher. Auch hier keine besonderen Stolpersteine. Das Kabel zur einspeisenden Steckdose unter dem Dachüberstand haben wir durch Leerrohr geführt, welches auf Pflastersteinen montiert ist:

Leitungsführung

Insgesamt alles kein Hexenwerk.
Auch wenn man es natürlich ausrechnen kann, so war ich am Ende doch erstaunt, was so ein 600W-Balkonkraftwerk alles abdeckt. Bei Vadderns 1-Personen-Rentnerhaushalt reicht es aus, um einen Großteil des Tages zumindest die Grundlast des Hauses abzudecken:

Zähler steht still

Überprüfen ließ es sich leicht, denn solange die rote LED dauerhaft leuchtet, steht der Zähler still. In der Mittagszeit reicht die Leistung sogar um zusätzlich eine Waschmaschine oder ähnliches zu betreiben.

OpenWB und SmartWB Installation III

Bei der Installation der Wallboxen waren wir beim Pflaster angekommen. Wie hier in der Gegend üblich befindet sich die Pflasterung auf einem Unterbau aus Andesit:

Das Zeug hat viele Vorteile (nicht umsonst ist es Gestein des Jahres 2020 geworden!). Ein Nachteil ist jedoch, dass es in größeren Körnungen sehr scharfkantig ist. Gut für Bahntrassen, schlecht für darin verlegte Kabel. Daher habe ich sowohl das Netzwerkkabel, als auch das Stromkabel in (getrenntem) Wellrohr verlegt. Den Graben im Andesit habe ich mit einem Bett aus Sand aufgefüllt, dann die Leitungen rein und wieder Sand darauf:

Wo ich aber schon mal das Pflaster der Garage in der Hand hatte, konnte ich auch ein seit unserem Einzug bestehendes Ärgernis beseitigen.
Wie den geneigten Lesenden bekannt sein dürfte, befindet sich in der Garage auch ein Zugang zu unserem Dachboden samt Seilwinde:

Parkt man nun ein Auto im Schwenkbereich der Dachbodenleiter, geht diese nicht auf und man muss erst das rangieren anfangen. Wie ihr auf obigem Bild sehen könnt, hatte ich schon mit Crap[sic!]-Klebeband versucht, die Stelle zu markieren, die nicht zugeparkt werden darf. Gelegentlich kam es dennoch vor, das weniger geübte Garagennutzer trotzdem den Tanzbereich der Dachbodenleiter verletzten und wirklich schön war dieses Provisorium auch nicht.
Der erste Gedanke war einfach, die Markierung mit Betonfarbe nach zu malen. Allerdings muss ich dafür erschreckend viel von diesem Geld ausgeben und ob die dauerhaft hält ist ebenfalls fraglich. Deutlich billiger (weil noch vom Pumpenpodest vorhanden) aber aufwändiger war eine Lösung mittels dunkler Pflastersteine.
Und damit in Zukunft das Zielen leichter fällt, habe ich gleich einen „Parkstreifen“ gepflastert:

Wie auf dem Bild ersichtlich, ist die zielführendste Methode, um die Steine aus dem Verband zu lösen, sie ganz klassisch mittels zweier Schraubendreher hoch zu wackeln. Deutlich besser geht es, wenn man vorher mit Druckluft die Fungen rings um ausbläst. Aber Achtung: Dabei unbedingt eine Schutzbrille tragen! Der mit 8 Bar beschleunigte Sand fliegt euch nur so um die Ohren. Das will niemand im Auge haben. Pustet man unter einem umgedrehten Eimer reduziert dies etwas den Sandsturm.
Die unmittelbare Aufstandsfläche der Leiter bekam ein gepflastertes „T“:

Von einem Bekannten konnte ich mir eine kleine Rüttelplatte ausborgen (endlich mal eine Baumaschine, die ich nicht kaufen muss). Nach einer kurzen Reparatur (Bericht folgt) war sie auch einsatzbereit. Die Empfehlung ist, vor dem rütteln die Fugen mindestens zu 2/3 mit Sand zu füllen, was ich auch getan habe:

Das Rütteln selbst ging problemlos. Ist viel angenehmer als stundenlanges dreschen mit dem Gummihammer.
Fertig gepflastert sieht der Parkstreifen so aus:

Nachdem alles verrüttelt war, habe ich die Netzwerkkabel getestet und die Wallboxen verklemmt. Da die beiden Zuleitungen im Schaltschrank noch nicht angeschlossen sind, konnte ich das ohne Gefahr selber erledigen:

Der Anschluss innerhalb der Wallboxen ist auch simpel. Jeder, der eine Steckdose angeschlossen bekommt, bekommt sowohl die Wallbox, als auch das Ladekabel verklemmt. Alle Anschlüsse sind beschriftet und farbkodiert. Bei der SmartWB gibt es dazu noch eine sehr gute Dokumentation, die ich bei der deutlich teureren OpenWB leider vermisse. Aber, wie gesagt: kein Hexenwerk.
Ich habe noch den Tipp von OpenWB befolgt und die Wallboxen Phasenrotierend angeschlossen. Bedeutet:
OpenWB:
L1: braun
L2: grau
L3: schwarz
SmartWB:
L1: schwarz
L2: braun
L3: grau
Der Hintergrund ist folgender:
Läd man an beiden Ladepunkten lediglich einphasig, summiert sich die Last nicht auf „braun“ sondern verteilt sich auf zwei Phasen.
Nun warte ich auf den Elektriker für den finalen Anschluss und die Prüfung. Dann muss ich anschließend mal gucken, woher ich mir ein E-Auto borge um die Boxen unter Realbedingungen zu testen.

OpenWB und SmartWB Installation II

Bei der Wallbox-Installation ging es mit dem Schlitze-stemmen weiter. Mit der Wasserwaage hatte ich zwei senkrechte Linien markiert und dann mit dem Multitool und Carbidscheibe nachgeschnitten:

Das Multitool ist für diese Art von Arbeit eine sehr große Empfehlung! Durch die oszilierende Trennscheibe gibt es kaum Staubentwicklung (Im Gegensatz zum Klassiker „Flex“). Es reichte auch, die Putzschicht zu durchtrennen. Den Rest konnte ich mit dem Stemmhammer gemütlich rausbrechen:

So erhält man einen sauberen Schlitz, ohne Ausbrüche und nachher den Staub aus jedem Winkel des Raumes saugen zu müssen.

Ein bisschen nörgeln muss ich mit den Machern der OpenWB. Wir haben die Variante mit rückwärtiger Kabeldurchführung für die sauberere Optik. Leider kommt dadurch die Box mit zwei dicken 32mm-Kabeldurchführungen auf der Rückseite daher:

Die untere ist für die Zuleitung gedacht, die obere für den Netzwerkanschluss.
Leider lässt sich so die Box aber nicht mehr Plan an der Wand befestigen. Da musste ich also direkt improvisieren. Die untere Verschraubung ist so groß (und ohne inneres Reduzierstück) dass dort ohne Probleme das 5-adrigen 6 mm²-Kabel sowie das Netzwerkkabel durch passen. Durch die ortsfeste Montage und die Unterputz-Leitungen ist eine Zugentlastung nicht nötig. Damit konnte ich die Verschraubung des Netzwerkkabels ausbauen und staubdicht abkleben. Die untere Verschraubung entfällt einfach ersatzlos.
Die SmartWB hat leider keine rückseitige Durchführung und ist durch ihre kompakten Abmessungen (kleiner DIN A4) auch deutlich enger im Innenraum. Daher musste hier die Zuleitung von unten erfolgen. Die Montage an sich war bei beiden Boxen kein Problem. Bei der SmartWB liegt sogar eine Bohrschablone bei.
Als nächstes musste das Pflaster hoch, damit ich quer durch die Garage zur SmartWB mit den Kabeln kam:

OpenWB und SmartWB Installation I

Wie vor langer Zeit schon geschrieben, haben wir das KFW 440-Förderprogramm genutzt um uns zwei Wallboxen (einmal OpenWB und einmal SmartWB) zuzulegen.
Mit dem Elektriker hatte ich damals vereinbart, dass ich mich um alles kümmere und er später nur die Verdrahtung im Schaltschrank samt Prüfung vornehmen muss.
Nachdem die SmartWB ja schon lange bei uns liegt, trudelte letzte Woche (nach 20 Wochen Lieferzeit) auch die deutlich größere OpenWB ein:

Höchste Zeit, dass ich mich um die Installation kümmere! Die beiden 3-poligen Sicherungen und der FI Typ B (für die SmartWB, die OpenWB hat ihren integriert) waren schnell im Schaltschrank verbaut:

Unterhalb des Schaltschrankes soll es dann später für die nötigen Leitungen an der Fußleiste entlang bis unter die Wasseruhr gehen. Der nötige Kabelkanal war ebenfalls kein Hindernis:

So ganz filigran wird die Installation leider nicht. Es müssen neben den beiden 5-adrigen 6 mm²-Kabeln noch zwei Netzwerkkabel (die SmartWB hat kein LAN, aber sicher ist sicher) und das Kabel vom Glasfaseranschluss durch diese Durchführung passen.
Dementsprechend groß wurde auch das Loch Richtung Garage:

Später wird das Loch durch den Kabelkanal verdeckt, welcher auf seiner Rückseite eine passende Aussparung erhält.
Auf der Garagenseite habe ich den Kreisbohrer geschwungen und ein schön großes Loch für eine Unterputzdose geschaffen:

Von dieser Dose aus kann ich dann Schlitze nach oben (für die OpenWB) und unten (Richtung Pflaster für die SmartWB auf der anderen Garagenseite) stemmen.