Die Achse des Bösen

Nächster Stopp auf meiner Betriebsflüssigkeiten-Tausch-Tour war die Hinterachse. Hier sprach das Handbuch ebenfalls nur davon, dass das Öl „lifelong“ nicht gewechselt werden müsste, sondern nur immer aufzufüllen sei. Naja, auch hier weiß ich nicht, ob die Ingenieure mit 25 Jahren Lebensdauer gerechnet haben.
Aber erstmal auf bekommen, den Bastard! Die grandiose Knipex-Schraubzange leistete mal wieder gute Dienste:

Das Öl sieht auf der Innenseite der Schraube ja garnicht mal sooo fies aus:

Auch das, was als erstes aus der Öffnung quaddelte, war relativ klar:

Hilft aber alles nix. Das olle Zeug soll raus. Also mal wieder die Spritze-Schlauch Konstruktion in Stellung gebracht:

Das von mir konstruierte „Ölauffangbecken“ leistete ebenfalls Top-Dienste. Wirklich angenehmes arbeiten damit. Glücklicherweise war das Öl dünnflüssig genug, so dass der mit der Spritze erzeugte Unterdruck ausreichte, um das Altöl selbstständig, stetig tröpfelnd, aus dem Differenzial zu locken. So ließ ich es 2-3 Stunden vor sich hin tropfen und erledigte erst andere Dinge. Nachher sah das Ergebnis so aus:

War wohl doch ganz gut, dass ich es da raus geholt habe. Der Bodensatz schien doch nicht so klar gewesen zu sein, wie das Öl oben…
Ein Öl zur Neubefüllung zu bekommen war allerdings schwierig. Das Handbuch hätte gerne SAE 80W/90 GL 5:

Leider fand ich aber nur SAE 80W/90 GL4 oder SAE 85W/90 GL5. Beides nicht ideal.
Entschieden habe ich mich nun für SAE 85W/90 GL5:

Die 85 im Vergleich zur 80 hat zur Folge, dass das Öl bei kälteren Temperaturen dickflüssiger ist, als das 80er. Da ich aber eh keine Winterreifen habe und ein Winterbetrieb auch nicht vorgesehen ist, wird das Öl sich eher im identischen „90er-Bereich“ aufhalten. Das fand ich unwichtiger, als auf eine GL-Stufe zu verzichten und ein Öl zu wählen, dass lediglich für geringere Belastungen ausgelegt ist.
Ich glaube auch nicht, dass das irgendwelche negativen Auswirkungen auf das Differential haben wird. Allerdings verwendet das Getriebe ja das identische Öl. Da könnten sich durch die relative „Dickflüssigkeit“ schon eher negative Effekte einstellen. Aber auch das wird die Zeit zeigen. Der Wechsel steht die Tage an.

3 Gedanken zu „Die Achse des Bösen“

  1. Bitte kein HYPOID Getriebeöl aufs normale Getriebe!! Könnte sein das du dann nicht lange mit Spaß hast. Das Getriebe sorgt in nem Diff. für ne gute Schmierung indem es das Material leicht angreift um dadurch Taschen für das Öl zur Schmierung herzustellen. Deswegen auch der Abrieb und die Angabe das es nicht gewechselt werden muss. Beim Schaltgetriebe könntest du Schwierigkeiten mit der Synchronisierung bekommen!

  2. Oh! Danke für den Hinweis! Das wäre ja beinah ins Auge gegangen!
    Also verstehe ich das richtig:
    In der Hinterachse ist das von mir verwendete Hypoid-Öl ok, aber fürs Getriebe („Gearbox“) muss ich mir was anderes suchen?
    Wo finde ich denn SAE 80W/90 GL 5, dass kein Hypoid-Öl ist? Google wirft mir leider nur Hypoid-Öle aus….

  3. an der HA wirst du ja eine Hypoid achse haben deswegen ok. 80 W90 solltest du eigentlich kriegen ist nen Standartöl. Kannst aber meiner Meinung nach auch das teurere 75W90 vollsynthetik nehmen. die GL Klassen sind mittlerweile nicht mehr ganz so zu beachten da die modernen Öle eigentlich alle haltbar genug sind

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