Häschen in der Grube

Nachdem der Bug nun schon seit einiger Zeit die heimische Garage verlassen hat, sind Vaddern und ich mal einer seit langem fälligen Arbeit nachgekommen. Wir renovieren unsere Grube.
Wie ich schon mal vor langer Zeit schrieb, hat unsere Grube ein Feuchtigkeitsproblem.
Durch das Erdreich krabbelte Feuchtigkeit durch die Wand und der Kalkputz bröselte fröhlich vor sich hin, sofern er nicht vom Schimmel gehalten wurde *ürgs*:
Öl-Auffangwanne 011
(@ Phillip: Auf dem Bild siehst du übrigens die Auspuffanlage vom Kleinen)
Den schimmeligen Putz habe ich dann vor der Restaurierung von Sir Edward raus gekloppt.
Bis runter aufs nackte Mauerwerk. Danach habe ich so ein Zeug gestrichen, dass die Poren des Mauerwerks verschließen soll, so dass kein/weniger Wasser von Außen nach drücken kann. Mal sehen, ob das was kann.
So konnte man wenigstens arbeiten ohne die hoch giftigen Schimmelsporen ein zu atmen.
Aber das war kein Dauerzustand.
Zwei Jahre (Man, vergeht die Zeit) später soll jetzt wieder alles schön werden.
Ist auch dringend nötig:
Grubenrenovierung 44
Der italienische Marmor am Boden der Grube hat unter all dem Öl und Dreck arg gelitten. Den werden wir wohl abschleifen müssen.
Die auf dem Boden liegende Leiter gehört eigentlich links an die Wand. Ich Zwerg hatte sie aber fürs abkloppen des Putzes abmontiert und in der Folge als Podest benutzt. Ansonsten bin ich zu einfach zu klein um anständig die Karren befummeln zu können… da muss also auch noch was gebasteltes her.
Auch die Elektro-Installation hat im Laufe der Jahre unter der Feuchtigkeit gelitten:
Grubenrenovierung 46
Da gabs auch Ersatz aus Kunststoff und neue Kabel/Dosen.
Anschließend gings ans verputzen. Der neue Putz ist nicht auf Kalkbasis, sondern auf Zementbasis. Wir hoffen, dass er der Feuchtigkeit stand hält und nicht das schimmeln anfängt (ansonsten müssen wir noch Hello-Kitty-Fließen drüber ziehen).
Da die Mischpoke unsere geliebte Urban Zementmischmaschine (Baujahr ca. 1941; große Teile des Atlantikwalls wurden alleine mit dieser Maschine errichtet!) Ende der 80er auf unbarmherzigste Weise zugrunde gerichtet und anschließend in einer Schuttgrube verscharrt hat, mussten wir den Putz von Hand anrühren:
Grubenrenovierung 47
„Urban, du bist unvergessen!“
Anschließend zeigte Vaddern mir einen Trick unserer Vorväter, wie man auf krummem Untergrund eine gerade Wand erzeugen kann.
Als erstes zieht man zwei dicke Wülste Speis auf die Wand (in der Dicke, die später auch der Putz haben soll), in die man zwei dünne Holzlatten drückt:
Grubenrenovierung 48
Diese Latten richtet man dann mittels Wasserwage vertikal aus.
Anschließend füllt man den Zwischenraum zwischen den Latten mit Speis auf und zieht ihn mit einem gerade Brett ab.
Zu tiefe Stellen werden so als Täler sichtbar und zu hohe Stellen werden abgetragen:
Grubenrenovierung 50
Nach einigen Durchläufen ergibt das dann eine schön gerade Wand, die man abreiben kann.
Dabei offenbarte sich auch gleich der Nachteil der von mir aufgepinselten Sperrschicht. Es kommt nicht nur nix mehr von draußen rein, nein, auch die im Speis enthaltene Feuchtigkeit zieht nicht mehr in die Mauersteine. Es dauerte ewig, bis der Putz so abgetrocknet war, dass er abgerieben werden konnte. Das letzte mal ist Vaddern gegen Mitternacht runter gegangen….
Die beiden kurzen Wände haben wir so jetzt schon fertig.
Damit Tobias aber ungestört am 740 weiter fummeln kann und Vaddern diesen auch alleine rein und raus bewegen kann, haben wir noch einen Schwerlasthaken in die Wand vor Kopf gewemst. Da kann man jetzt eine Winde oder einen Flaschenzug einhängen:
Grubenrenovierung 42
und ganz lässig das Fahrzeug die Schräge vor dem Garagentor hoch ziehen:
Grubenrenovierung 43
Zur besseren Belüftung der Grube sollen die alten Bohlen durch Gitterroste ersetzt werden. Da muss ich nur noch einen Anbieter finden, der auch genügend große Traglasten anbietet (in dem Maß das wir brauchen), damit da auch so ein Dickschiff wie Tobias Hurst drauf stehen kann.

7 Gedanken zu „Häschen in der Grube“

  1. Ah, interessant. Der Mittelschalldämpfer ist viel weiter hinten als bei mir.
    Dort ist ein Aufsetzen natürlich viel unwahrscheinlicher als in der Mitte des Fahrzeugs. Da ist also auf jeden Fall noch Optimierungspotential vorhanden.

  2. Schön, dass hier das Schicksal der Urban-Mischmaschine mal thematisiert wird. Damit die Archäologen einer fernen Zukunft aber nicht am falschen Ort danach suchen, sei erwähnt, dass sie im Naturschutzgebiet verscharrt wurde, wenn ich mich recht entsinne. Aber wir können das gern bei der nächsten Familienfeier noch einmal erörtern. 😀

  3. Also, ich fühle mich hierbei auch ein stückweit persönlich angegriffen.
    Daher hier einige Richtigstellungen:
    1. Die Urban bestand schon zur Anlieferung im Norden nur noch aus Beton, von Metall war nichts mehr zu sehen.
    2. Deshalb kann sie gart nicht verrottet sein, sondern liegt nur gut unter einer leichten Deckschicht materialkonservierend verpackt.
    (kurz ausbuddeln, die Lager schmieren und das Ding läuft wieder)
    3. Es war kein Naturschutzgebiet, wenn überhaupt Naherholungsgebiet und damals nannte sich das Schietkuhle, schade dass es diese kommunalen Sondermüll-Verklappungsplätze heute nicht mehr gibt.
    4. Insgeheim freut es mich ja doch eine wenig euch mit der Hand mischen zu sehen, endlich mal ein Werkzeug was in eurer übertechnisierten Ausstattung fehlt.

    1. Oha, das bietet Angriffsfläche, lass das nicht den Falschen lesen! 😉
      Ich spekuliere mal, dass die Replik lauten würde: „Gerade weil die Urban nur noch aus Beton bestand, war sie ja quasi nicht kaputt zu kriegen.“

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