Der Bug hat gestern die regnerische Dämmerung genutzt, um mir unmissverständlich mitzuteilen, dass er nach einer kompletten Revision seiner Elektrik verlangt.
Im Laufe des Wochenendes hatte ich schon ein paar Nicklichkeiten beseitigt (Details später), war aber dem Grund der fliegenden Sicherungen nicht wirklich auf die Schliche gekommen.
Das hielt mich jedoch nicht davon ab, am Samstag Abend bei Sonnenschein die Heimreise anzutreten. 50 km lief auch alles knorke. Selbst als ein saftiger Regenschauer los brach, funktionierte sowohl das Licht, als auch der Scheibenwischer vorzüglich. Kurz vor dem malerischen Gut Oberbehme machte es jedoch *klack* und alle Instrumentennadeln (Tacho natürlich ausgenommen) sanken zu Boden. Licht aus, Scheibenwischer aus, Blinker aus, Bremslichter aus….
Also rechts ran gerollt:
und schnelle Diagnose durchgeführt.
Wie erwartet, war die Sicherung wieder geflogen.
Also Ersatzsicherung rein, Zündung an, *Klack*, Sicherung durchgebrannt.
Kabel am Sicherungskasten umgesteckt um wenigstens noch Licht und Bremslichter zu haben, neue Sicherung rein, *Klack*, auch die durch. Damit war mein Bestand an Sicherungen durchgebrannt und passend kam wieder ein ansehnlicher Schauer runter.
Leben und Bug wurden spontan als zu wertvoll befunden um trotzdem weiter zu fahren.
Wozu zahlt man schließlich artig seine AvD-Beiträge?
Also angerufen. Der nach 10 Minuten antwortende Sachbearbeiter war sehr nett und hilfsbereit. Meine Antwort auf die Frage nach dem havarierten Fahrzeug irritierte ihn jedoch hörbar. Auch meine anschließende Beschreibung der Fahrzeuggattung „Threewheeler“ warf wohl mehr Fragen auf als sie beantwortete. Wir einigten uns schließlich darauf, dass ein Abschlepper mit geschlossener Laderampe wohl das Beste sein würde. Wesentlich größere Probleme bereitetem ihm hingegen die von mir genannten Straßennamen („Herforder Straße, Ecke Burgstraße, Ortschaft Oberbehme in der Nähe von Löhne„). Anscheinend haben die Mitarbeiter in der Telefonzentrale keinen Zugriff auf Google-Maps bzw. können nur nach Straßen suchen, wenn sie auch die zugehörige Gemeinde kennen (Wer kann auch ahnen, dass dieser Teil der Straße noch zu Kirchlengern gehört?). Als er schon fast den Tränen nahe war, meinte er, dass er den lokalen Abschleppartner anrufen würde. Vielleicht würde der ja die Straße kennen. 15 Minuten später meldete sich Herr Ritter vom Abschleppdienst Ritter. Er würde die Straße kennen und sich gleich auf den Weg zu mir machen. 20 Minuten waren prognostiziert. Mit zu vernachlässigender Verspätung traf Herr Ritter dann auch ein:
Einen kurzen Schnack später stellten wir übereinstimmend fest, dass es sich entgegen der Aussage des Call-Center-Mitarbeiters nicht um ein Trike handeln würde und das der Defekt auch nicht vor Ort zu beheben wäre. Also den Mitarbeiter zurückgerufen und das OK für die Heimverbringung geholt. Das erfolgte schnell und sehr kulant. Vielen Dank dafür!
Also aufgeladen und verzurrt:
Die Fahrt nach Osnabrück war sehr angenehm. Wie sich herausstellte, besitzt Herr Ritter einen W123 aus Ersthand und zwei historische Unimogs. Nettes Detail am Rande: Einer der Unimogs ist trotz Baujahr 1967 noch regelmäßig als Abschlepper im Einsatz. Im nahegelegen Wald würden sich die Liebespärchen regelmäßig fest fahren und der wäre das einzige Gerät, um die da wieder adäquat raus zu bekommen.
In Osnabrück angekommen brach natürlich gerade ein Platzregen los, als wir abluden:
Trotzdem nahm sich Herr Ritter die Zeit den Bug vorsichtig zu entladen und ihn zusammen mit mir in die Garage zu schieben.
Vielen Dank!
Damit ist die Bond Bug Saison gelaufen und der Entschluss ihn komplett neu zu verkabeln steht fest.
Ohje, wenn ich überlege das ich noch nirgendwo Mitglied bin…. warte ja mal auf den Tag wo ich mitten im Nirgendwo liegen bleibe 😀
Na, mit einem „normalen“ alten Auto wäre ich wohl auch nirgends Mitglied. Aber meine Plastikeier kann man ja nicht abschleppen. Da ist also immer ein Transporter nötig.
Du kannst ja im Zweifel deine Kiste einfach abfackeln und es den grassierenden Brandstiftern in die Schuhe schieben… 😉