undichte Vene I

Zwischenzeitig gab es auch am Kleinen gründlich was zu schrauben.

Seit einiger Zeit stank er bestialisch im Innenraum nach Sprit.
Ein Griff an den Teppich hinter dem Fahrersitz endete ölig feucht.
Also mal näher nachgeforscht und den Teppich samt Schallschutzmatten los gepuhlt.
Was uns da erwartete, geht auf keine Kuhhaut:
geflickte Benzinleitung
Die Menschen, die den Kleinen nach der Restaurierung zusammen schusterten, haben es geschafft auf ca. 15 cm Länge vier Leitungen aneinander zu stückeln!
Vom Heck kommt ein Rest der original Stahlleitung, darauf ist ein anscheinend mit der Axt zugeschnittenes Stück „Stahlflex“-Leitung gesteckt, welche wiederum in eine kurze Edelstahlhülse mündet (auf welcher eine lose und sinnlose Schlauchschelle baumelte), auf der es dann weiter Richtung Motor mit „Stahlflex“ geht…… Ein Wunder, dass dieses Flickwerk überhaupt so lange dicht gehalten hat!

Die Durchführung an der Spritzwand Richtung Motorraum war nicht minder gruselig:
Durchführung Spritzwand
Im Motorraum wurde zwar mit Schlauchschellen gespart (die Schläuche an den Vergasern waren nur aufgesteckt), aber dafür fanden sich gleich zwei Benzinfilter:
doppelte Spritfilter
Nicht dass es die Benzinpumpe zu einfach hat, das Herz mit Lebenselixier zu versorgen…
Ich vermute, die Jungs brauchten die Filter als „Reduzierstücke“ für die unterschiedlichen Leitungsdurchmesser.
Am Tank fand sich ein abgesägter Schraubstutzen auf dem wieder nur ein loser Gummischlauch die Verbindung zum Rest der Stahlleitung herstellte:
Anschluss Benzintank alt
Damit hatten wir mehr als genug Gründe, um mal wieder grundsätzlich zu werden.

Relativ kurze Zeit später war der Innenraum nahezu komplett ausgeräumt:
ausgeräumter Innenraum
Nun konnten wir auch die Durchführung zum Heck näher in Augenschein nehmen:
Durchführung Heck
Natürlich auch Pfusch soweit das Auge reicht.
Das Schwarze ist eine klebrige Bitumenmasse, mit der sie die Durchführung rings um marode Gewebeschläuche abgedichtet hatten.
Während der Benzindunst sich verflüchtigte und Vaddern Sitze und Teppich mal gründlich säuberte, machten wir uns ein paar Gedanken darum, wie wir die Leitung ersetzen könnten.
Dazu aber mehr im nächsten Teil….

5 Gedanken zu „undichte Vene I“

    1. Tschuldigung!
      Ich dachte, es wäre mittlerweile unter den Lesern bekannt, dass mit dem „Kleinen“ der Volvo 1800S meines Vaters gemeint ist….

  1. is ja abenteuerlich!
    Original sollten das eigentlich durchgehende Stahlleitungen unter dem Fahrzeug-Boden sein (zumindest ist das bei mir so).

    Aber beruhigend zu sehen, dass auch an Fahrzeugen in deutlichem besseren Zustand als meiner solche Baustellen zu finden sind.

    1. Wie jetzt?! Außen??…..*tstststs*
      Was für faule Hunde. Die Leitung war bestimmt vergammelt und sie waren zu Faul ne Neue zu biegen bzw. passende Halter am Fahrzeugboden anzubringen.
      Also einfach zwei Löcher in den Wagenboden gewämst und die Strippe drinnen verlegt…spart die Halter und ist gerade Linie…..

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