Nachdem ich das Problem mit dem Blinkerhebel nochmal weitere 15 Jahre reifen lassen muss, habe ich den normalen Service am Rialto abgearbeitet. An erster Stelle den Abschmierservice. Um den Achsschenkelbolzen des Vorderrades („Kingpin“) abzuschmieren, demontiert man immer (!!) das Vorderrad:

HALT! Was sehen meine traurigen Augen?
Einer der Radbremszylinder ist fritte:

Verdammt. Dabei habe ich den erst vor 15 Jahren gewechselt.
Dann stöbern wir doch mal im Fundus, ob wir da noch was haben.
Ja, kein Problem. Haben wir lagermäßig da: 2x NOS Radbremszylinder Ford Escort MK I vorne links:

Und da die mittlerweile knapp werden, habe ich die Chance genutzt und zwei weitere NOS bei eBay besorgt.
Mit dem Aktuellen sollte mich das rechnerisch über die nächsten 60 Jahre bringen. Und damit sie so lange auch noch frisch bleiben, habe ich sie zerlegt, gereinigt und satt mit Bremsenpaste eingerieben:

Und wenn wir schon mal eh die Bremse zerlegen, konnte ich auch gleich die vorderen Bremsbacken vermessen:

Die vernieteten Beläge sind laut Handbuch an der Verschleißgrenze, wenn sie noch 1mm Material über den Nieten haben.
Die haben Sie noch ganz knapp. Allerdings können bei der sehr überschaubaren Jahresfahrleistung des Rialtos, die Beläge ruhig noch 1-2 Jahre drin bleiben.
Neue Beläge (Delphi LS1154) liegen schon im Regal bereit:

Eh ich nun die Bremse wieder zusammenbaue, habe ich den Achsschenkelbolzen abgeschmiert. Hier nochmal das Beweisfoto, warum man das immer und ausschließlich bei abgenommener Bremstrommel macht:

Das will man nicht direkt neben den Bremsbelägen haben.
Auch die Schmierung des vorderen Radlagers habe ich kontrolliert:

Sieht noch gut aus.
Weiter ging es mit der Fettpresse zur Kardanwelle:

Zeitlich wäre auch laut Serviceplan der Benzinfilter dran. Der sieht aber noch makellos aus:

Den Abschluss bildeten die Bremsen hinten:

Die Beläge sehen noch Top aus und ließen sich einwandfrei nachstellen.
Damit war der Rialto fit für den Start in die Saison.