Archiv der Kategorie: Volvo V50

Kampfspuren

Irgend so ein *#$§%&* hat den geparkten V50 touchiert und ist abgehauen:
Vorher
Lack am Stoßfänger ab, Kratzer im Scheinwerfer und Delle im Radlauf.
Sobald ich Weltenherrscher bin, wird solchen Leuten direkt die Lebensberechtigungskarte entzogen!
Der Rempler war auch nicht so harmlos, dass man den nicht bemerkt hätte.
Nicht das man für sowas ne Versicherung hat. Nöööö. Man könnte ja hochgestuft werden. *Grusel, Grusel*
Grrrrr……
Wenigstens hat’s der Scheinwerfer überlebt. Ansonsten wäre das ein teurer Spaß für uns geworden.
So konnte ich Schwiegervadders Politur schwingen und hab gerettet, was zu retten war:
Nachher
Kunststoff rostet nicht, daher bleibt das nun so.

Filtertauschtour III – Die Luftfilter

Nächste Station auf der Filtertauschtour waren die Luftfilter für Motor und Passagiere.
Erster Halt ist vorne links im Motorraum:
Luftfilterbox
Löst man die Batterieabdeckung und die Torx-Schrauben rings um den Filterdeckel, kann man ihn soweit anheben, dass man den Filter dazwischen hindurch zwängen kann:
Luftfilterbox geöffnet
Hilfreich ist es, den Sensorstecker am Ansaugrohr direkt hinter dem Deckel zu lösen. Allerdings sollte man nicht vergessen, den Stecker nachher wieder anzuschließen, sonst läuft die Kiste zwar, aber nur im Notlaufmodus. Hat nen Moment gedauert, bis ich den fehlenden Stecker gefunden hatte….
Ist der Luftfilterkasten so verdreckt, dass man ihm mit nem Staubsauger zuleibe rücken möchte, muss man etwas mehr Aufwand treiben. Das Ansaugrohr ist so starr, dass man da kaum mit einem Saugrüssel zwischen kommt. Das Rohr muss dann an einer der Schlauchschellen getrennt werden, damit man den Deckel ganz ab bekommt.
Noch unerfreulicher ist der Tausch des Innenraumfilters. Dazu muss nämlich das Gaspedal raus:
Gaspedal
Auf obigem Bild sieht man hinten rechts zwei Blechschrauben, welche einen Plastik-Deckel halten. Dahinter sitzt der Filter. Leider reichen die Platzverhältnisse nur schwerlich zum schrauben aus, so dass eigentlich mindestens drei Gelenke mehr am Arm notwendig wären, um da mit einem Nüsschen dran zu kommen.
Neben den zusätzlichen Gelenken empfehle ich auch noch Langnüsse, da die Muttern ziemlich tief auf den Stehbolzen sitzen (siehe Bilder). An ein Hantieren mit Schlüsseln braucht ihr nichtmal zu denken.
Hat man das Pedal raus (Stecker ab und drei Muttern entfernt), sieht das Ganze so aus:
Gaspedal entfernt
Nun noch die beiden Blechschrauben der Klappe lösen, den Teppich zurück klappen und den Bastard entfernen:
Innenraumfilter
Vor dem Rückbau in umgekehrter Reihenfolge empfehle ich den Einsatz eines kleinen biegsamen Staubsaugerrüssel, um eventuelle Rückstände in der Filterbox weg zu saugen. Hat man nix passendes, geht auch eine alte Zahnbürste.
Damit war der Tausch durch und der V50 fertig für den Alltagsbetrieb.

Wurde auch Zeit: Bei aktuell 0,98 € für den Liter Diesel ist es ja geradezu dekadent, mit dem Erdgas-Combo zu fahren.

Filtertauschtour II – Der Dieselfilter

Nachdem der Ölfilter getauscht war, konnte es beim Dieselfilter weiter gehen.
Ausgangspunkt ist der vom Crashrahmen befreite und gelöste Dieselfilter:
Dieselfilter eingesteckt
Als erstes clipst man die grüne Verbindung der Rücklaufleitung aus und trennt sie. Mit einer Vakuum-Pumpe saugt man nun 400 ml Diesel ab:
Vakuumpumpe an Rücklaufleitung
Die Pumpe habe ich bei einer 25%-Rabatt-Aktion von Tante Louise besorgt. Eignet sich auch gut zum Bremsen entlüften und testen von Unterdruckleitungen.
Die 400 ml Diesel braucht man nachher, um den Dieselfilter neu zu befüllen. Daher gut geschützt an die Seite stellen.
Nun kann man den Stecker und die Leitungen vom Filtergehäuse abziehen und ggf. mit den beim Filter beiliegenden Stopfen verschließen:
Stopfen
Insbesondere in die Leitung hinter dem Filter darf kein Dreck kommen! Ansonsten saugt ihr den in die Hochdruckpumpe, mit sicherlich unangenehmen Folgen.
Nun kann man schon den Filterdeckel abschrauben. Hierzu braucht man eine 27er-Nuss für den Plastik-6-Kant:
Dieselfilter Sechskant
Volvo/Ford verwendet dafür natürlich eine Spezialnuss mit Aussparungen, genauso, wie die eine Spezial-Vakuumpumpe verwenden.
Der Nachteil bei einer normalen 27er-Nuss ist, dass sie kaum den 6-Kant greift:
Dieselfilter 27er Nuss
Menschen berichten davon, dass sie beim Versuch des lösens, den Plastik-6-Kant abgebrochen haben. Das wollte ich gerne vermeiden und habe mir daher mittels Schleifbock eine eigene Spezialnuss gebastelt:
Dieselfilter 27er nuss bearbeitet
Immer hilfreich eine Wühlkiste mit ollem Werkzeug für sowas zu haben….
Der Deckel sitzt dank Gummidichtung sehr fest. Hat man ihn leicht gelöst, kann man das ganze Filtergehäuse nach oben aus der Halterung ziehen und in eine Schüssel stellen:
Dieselfilter ausgebaut
Nun Deckel mit Filter entnehmen und abtropfen lassen:
Dieselfilter zerlegt
Den Diesel aus dem Filtergehäuse habe ich (nach etwas Abstandszeit) zurück in den Tank gegossen und das leere Gehäuse sorgfältig sauber gewischt.
Beim Zusammenbau mit dem neuen Filter fiel mir ein Nachteil des Mapco-Filtersatzes auf.
Der neue Dichtring ist zu dünn:
Dichtringe
So musste ich das fleischfarbene Altteil nochmal verwenden. Doof, aber hält auch dicht.
Der Zusammenbau ist dann wieder easy: Filtergehäuse einsetzen, mit Diesel füllen und neuen Filter mit Deckel aufschrauben. Der Filterdeckel wird mit lediglich 40 Nm fest gezogen, bis die beiden Nasen an seiner Vorderseite vor einander stehen:
Filter wieder fest drehen
Schließt man nun die Leitungen wieder an, stellt man fest, dass sich Luftblasen in der Zuleitung zur Hochdruckpumpe befinden:
Luft in Zuleitung
Die müssen da raus, sonst läuft der Karren nicht.
Das kann man machen, wie Peter es damals in seinem Kommentar beschrieben hat oder auf die sanfte Tour mittels Unterdruckpumpe.
Wählt man die sanfte Variante, schließt man die Pumpe wieder an die grüne Rücklaufleitung an und saugt so lange, bis der Diesel in der durchsichtigen Leitung zur Hochdruckpumpe blasenfrei ist (kann man auf der linken Motorseite gut sehen). Alternativ einfach pumpen, bis blasenfreier Sprit im Becher der Unterdruckpumpe an kommt.
Diese Methode hat nach meiner Auffassung den Vorteil, dass man so auch direkt die Hochdruckpumpe entlüftet und diese nicht ggf. trocken läuft.
Wenn winzige Luftperlen in der Leitung bleiben, ist das nicht schlimm.
Nun alles wieder zurück bauen und einen ersten Startversuch wagen. Läuft der Motor nicht auf Anhieb bzw. geht nach kurzer Zeit wieder aus, so muss man einfach nochmal entlüften.
Bei mir lief er glücklicherweise auf Anhieb wieder.

Filtertauschtour I – Der Ölfilter

Erster Halt auf der großen Filtertauschtour war der Ölfilter.
Wie schon mal beschrieben, kommt man bescheiden an ihn heran.
Auf dem folgenden Bild verbirgt er sich tief rechts unten, zwischen Dieselfilter und Luftmengenmesser:
Dieselfilter
Dank des Haynes wusste ich, dass unser bisheriger Weg zum Ölfilter der kompliziertere war.
Das Werk sieht folgende Herangehensweise vor:
Als erstes entfernt man den Crash-Rahmen um den Dieselfilter (4 Sechskantschrauben) und den Stecker:
Dieselfilter Crashrahmen entfernt
Nun löst man die Schrauben, die den Dieselfilter halten (ohne natürlich seine Leitungen zu trennen). Eine Schraube versteckt sich unter der verzinkten Blechlasche, die links den Wellschlauch hält:
Dieselfilter Halteschraube links
Nun kann man den Dieselfilter nach oben aus seiner Führung ziehen und (auf den Kopf gedreht) beiseite legen:
Dieselfilter an die Seite geklappt
Diesel tritt dabei nicht aus. Also keine Angst. Auf dem oberen Bild kann man das Ölfiltergehäuse erkennen, an das man nun erstaunlich gut heran kommt:
Ölfilter neu
Der Tausch selber ist dann nichts besonderes. es sei nur darauf hingewiesen, dass das Filterelement ziemlich fest in dem Deckel sitzt. Also nicht wundern, wenn man da dran ruppern muss.
Bei der Gelegenheit habe ich mich auch mal auf die Suche nach der Ölquelle gemacht, die der TÜV schon seit längerem moniert:
versiffter Turboschlauch
Wie es scheint, ist der rechte Turbo-Schlauch Quell des Ärgernisses:
Drosselklapenschlauch lose
Der geneigte Leser erkennt, dass der Schlauch nicht 100%ig auf dem Stutzen sitzt.
Das liegt wohl an der Schlauchschelle, die ihn halten soll. Die dreht nämlich rund….
Ich habe sie ersetzt, mal sehen, ob das das Leck beseitigt.
Weiter ging es anschließend mit dem Diesel-Filter….

Fachliteratur

Wie schon angedeutet, haben wir den Volvo V50 von Vaddern übernommen. Dieser wurde vor langer Zeit mal als Winterauto angeschafft und hat uns irgendwie nicht mehr verlassen.
Da die Service-Historie etwas unklar war, hatte ich beschlossen ihm direkt einen großen Service angedeihen zu lassen.
Dies beinhaltet auch einen Tausch des Dieselfilters, dessen System etwas fragil ist, wie wir ja leider schon mal feststellen mussten, als wir ausversehen beim Ölwechsel eine Zuleitung gelöst haben.
Also führte mein erster Weg mich Richtung Fachliteratur.
Ein „So wird’s gemacht“ gibt es für den V50 nicht. Ein „Jetzt helfe ich mir selbst“ ebenfalls nicht.
Bliebe also nur der Griff zur Ford Focus Lektüre, auf dem der V50 ja leider basiert:

Für Motor, Fahrwerk und Bremsen sollte das reichen. Allerdings musste ich feststelen, dass z.B. der Zahnriemenwechsel dort garnicht behandel wird. Für 30 € würde ich mir ehrlich gesagt etwas mehr Tiefgang wünschen.
Alles sehr unbefriedigend!
Schlussendlich und mehr durch Zufall habe ich zum Haynes gegriffen:

Bisher hatte ich es ja nur mit historischen Haynes Manuals für Reliant und Volvo zu tun.
Ich muss sagen, ich sehr positiv überrascht!
Das Buch ist gut strukturiert und die Bilder sind wesentlich aussagekräftiger als früher. Am Anfang findet sich eine gute Übersicht, in welchen Abständen, man welche Service-Arbeiten durchführen sollte. Hierbei weicht die Empfehlung von Haynes teils deutlich von der Empfehlung von Volvo ab. Diese Abweichungen sind dann immer markiert und mit einem technischen Erklärungstext versehen. Wie gewohnt wird der Wagen im Buch komplett zerlegt und wieder zusammen gesetzt. Bisher habe ich noch keinen Arbeitsschritt gefunden, der nicht behandelt wird. Schön finde ich auch, dass wenn Spezialwerkzeug zum Einsatz kommen soll, immer zwei Lösungswege beschrieben werden. Einmal mit Spezialwerkzeug (dessen Teilenummer direkt mit genannt wird) und einmal ohne Spezialwerkzeug bzw. mit einem Alternativwerkzeug. Bisher kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen! Zwischen seinen deutschen Pendants und dem englischen Original liegen wirklich Welten!