Schlagwort-Archive: Ballast

Ballast II

Mein konstruierter Anhänger-Ballast rief Kritik hervor.
Die ist aber, wie ich immer gerne betone, durchaus sehr willkommen. Nur so kann man besser werden.
Insbesondere Elions Hinweis auf die Diagonalbelastung im Anwendungsfall „Rechtskurve und bremsen“ konnte ich nachvollziehen.
Also mit offenen Augen nach Abhilfe gesucht.
Ziemlich genau unter dem vorderen Ende der Fußplatten finden sich die alternativen Verschraubungspunkte für ein Stützrad (hier zu erahnen):

Wenn man dort einen Winkel anschrauben würde, der mit der Oberkante der Deichsel bündig abschließt, gäbe das eine deutlich größere Auflagefläche für die Schilderfüße.
Der lokale Sonderpreisbaumarkt hatte Balkenschuhe in ordentlicher Materialstärke und unterschiedlichsten Formaten. Leider jedoch keinen, der beide Schraubenlöcher gleichzeitig abdecken würde.
Allerdings würden zwei mittelgroße zusammen sehr gut passen:

Beide Winkel habe ich mittels Schrauben verbunden und den „Flügeln“ noch jeweils zwei Schweißpunkte zur Verstärkung spendiert:

Hier noch ein Tipp, wie man große Bohrlöcher einfach mittig ankörnen kann:

Ihr sucht euch eine 1/4″-Nuss im passenden Durchmesser und steckt den Körner in das kleine Mittelloch. Ausrichten, festhalten, Hammer drauf.
Fertig montiert sieht die Stütze so aus:

Das sollte den Baustellenfüßen deutlich mehr Halt geben und ohne Fuß drauf dienen sie als Tritt, wenn man auf/über die Deichsel steigen will.
Danke für den Hinweis!

Ballast

Aufgrund der großen Ladefläche in Verbindung mit nur einer Achse habe ich bei der Lafette gelegentlich das Problem einer ungleichen Lastverteilung.
Stellt man z.B. einen Schrank zur Abstützung an die vordere Bordwand, hat man durch den langen Hebel zur Achse schnell eine viel zu hohe Stützlast. Läd man umgekehrt besonders langes Stückgut, kann es sein, dass man eine negative Stützlast hat und der Anhänger ab 30 km/h furchtbar das Pendeln anfängt.
Als ich letzteres mal hatte, habe ich ein erfolgreiches Experiment mit gefüllten Wasserkanistern auf der Deichsel vollführt.
Da die Aktion aber so abenteuerlich war (verzurrt mal sechs 30l-Wasserkanister sicher auf einer Deichsel), gibt es davon noch nicht mal Bilder.
Nun begab es sich aber in anderem Zusammenhang, dass mir ein ganzes Rudel TL-Fußplatten (vulgo: Schilder- oder Bauzaunfuß) zugelaufen ist:

Die Kollegen sind jeder 28 Kg schwer und unempfindlich gegen Witterungseinflüsse. Und wenn ich so genau gucke, dann müsste doch eigentlich…

Now, slap my ass and call me Judy! Das passt aber auch, als wären sie dafür gedacht. Genau diagonal unter der 60mm-Öffnung verläuft ein Träger der Deichsel.
Da ist sogar noch so viel Luft, dass man da links und rechts des Trägers ein geschlitztes Vierkantrohr vorbeiführen könnte:

Das Rohr dient dann als Führung, auf welche die TL-Füße gestapelt werden. Also munter angezeichnet und mit der Millimeterscheibe auf der Flex ausgeschnitten:

Passt saugend:

Da man an Anhängerdeichseln weder bohren noch schweißen darf, erhält das Vierkantrohr unterhalb einen dicken Bolzen, der es an der Deichsel fest klemmt.
Mal probestapeln:

Ja, das sieht gut aus. Leider habe ich nur drei TL-Füße im passenden Maß. Die größeren haben das 60mm-Loch außermittig.
Ich habe jetzt mal bestimmt, dass vier gestapelte Füße (112 kg) außreichend Ballast sind und das Rohr passend abgelängt. Der Stufenbohrer zauberte noch Löcher für einen Sicherungsbolzen je nach Stapelhöhe in das Rohr und es gab einen Anstrich mit Zinkfarbe:

Mit Abdeckkappe sieht es so aus, als wäre der Halter dort schon immer gewesen:

Auch bestückt ein solider Anblick:

Als Ballast für meinen umgebauten Motorkran gehen die Bauzaunfüße übrigens auch: