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„Guck ma inni Doous ob noch wat binnen is!“

Vor ein paar Tagen habe ich, nachdem mein Benzinhahn endlich dicht war, meinen provisorischen Tank gegen Lolas neulackiertes Original eingetauscht. Diese Chance habe ich auch genutzt, um an dem Benzinstandsanzeige-Schlauch Markierungen für den Füllstand des Tanks anzubringen. So weiß man nicht nur, ob noch etwas im Tank ist, sondern auch, wieviel, wie weit man damit noch kommt und wieviel man noch drauf tanken kann. Als Abstandsmaß für die Striche habe ich mir 3,5 Liter ausgesucht. Dies halte ich aus verschiedenen Gründen für schlau. Einmal fasst der Tank 14 Liter (macht also 4 Striche), weiterhin sind 3 Liter Reserve im Tank (Wenn der Füllstand also unter die unterste Markierung sinkt, kann man schon mal prophylaktisch auf Reserve umschalten) und außerdem verbraucht so ein Duo zwischen 3,2 und 3,5 Liter auf 100Km (Macht also pro Strich noch 100 Km verbleibende Reichweite). Leider hatte ich nur 8 Liter 2T-Gemisch zuhause, als ich die Aktion durchführte. Daher gibts bisher erst zwei Striche.
Eigene Bilder Duo 1 004
Wenn ihr das nach macht, denkt daran, als Messbecher ein geeichtes benzinbeständiges Gefäß zu nehmen. Ich hab eine antike 0,5l-Öl-Gießkanne aus unserem Fundus verwendet. Das war langwierig und verzählanfällig, aber durch den großen Ein- und Ausguss doch recht bequem (Das gelbliche Gefäß rechts neben dem Kanister).
Eigene Bilder Duo 1 002
Gegen das Verzählen hat sich nach einem zwangsweisen Neuanfang eine Strichliste bewährt…

Weil es thematisch gerade passt, will ich noch schnell ein Bild vom Tank des Außenbordmotors Forelle 6 (Heckmotor HM 125) publizieren. Von diesem hat nämlich das Duo seinen Tank. Es ist NICHT, wie häufig behauptet wird ein Trabi-Tank (der ist wesentlich größer – 26 Liter)! Damit der Forelle-Tank im Duo allerdings verwendet werden kann, sind einige Umbaumaßnahmen notwendig. Diese sind aber nicht allzu schwer und sollten vom Installateur des Vertrauens angelötet/-schweißt werden können. Es fehlt der Benzinhahnanschluss unten links, sowie die Querverstrebung unter dem Tank und die Haltelasche auf der Rückseite. Da rostfreie Duo-Tanks mittlerweile gesalzene Preise bei eBay bringen, kann solch ein Umbau attraktiv werden. Hier ein Bild vom Original:
Forelle-Außenborder Tank

Die Dosis machts

Häufig geistert die Frage durch die Gegend, mit welchem Benzin-Öl-Mischungsverhältnis man sein Duo (oder seine Schwalbe Typ S) betreiben soll. Ob man 1:33 oder 1:50 nehmen soll.
Das Mischungsverhältnis ist bei den Motoren der M53-Rheihe abhängig vom verbauten Kolbenbolzenlager. Ist ein Nadellager verbaut, darf man 1:50 tanken, hat man ein altes Bronze-Gleitlager, benötigt der Motor etwas mehr Schmierstoff (1:33). Vom Werk aus sind die M53/11AR-Motoren ab der Motornummer 0540333 für 1:50 vorgesehen. Die Motornummer findet ihr unterhalb des Krümmergewindes eingeschlagen.
Hier zu sehen:
Krümmermutter
Sollte euer Motor in der Zwischenzeit mal regeneriert worden sein, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass dabei auch gleich ein modernes Nadellager verbaut wurde. 100%ige Sicherheit bringt hier aber nur ein öffnen des Motors.

Unabhängig vom verbauten Kolbenbolzenlager sollte in der Einfahrzeit (ersten 500 km eines Motors) immer 1:33 getankt werden.

Quelle: Zusatz zur Betriebsanleitung für die ‚Simson‘-Kleinfahrzeuge, VEB Fachbuchverlag Leipzig 1972

Spiel nicht mit den Schmuddelkindern

Schon Franz Josef Degenhardt wusste, dass man nicht mit Schmuddelkindern spielen soll. Dementsprechend benutze ich zum schrauben immer Einmalhandschuhe aus der Apotheke. Die sind bis zu einem gewissen Grad benzinresistent, reißfest und man hat immernoch ein top Feingefühl in den Fingern. Allerdings sollte man drauf achten, Handschuhe aus Vinyl oder Nitril zu nehmen. Keine einfachen Latexhandschuhe. Die Latexteile lösen sich nämlich bei Kontakt mit Benzin oder Öl auf. Außerdem kanns Latexallergie geben und dann gehen auch keine Kondome mehr….
Die Vinyl/Nitril-Teile kosten bei ebay im 100er-Paket ca. 5 Euro (incl. Versand) und reichen ewig.
Hat auch den Vorteil, dass man zwischendurch mal im Werkstatthandbuch blättern kann, ohne das das gleich aussieht wie die Sau.
Nebenbei sei auch noch erwähnt, dass das ungeschützte Pütchern mit Benzin bekanntermaßen krebserregend ist.

Flasche leer!

Um den regenerierten Motor zu testen brauchte ich einen Benzintank. Der originale Tank wartet ja gerade frisch gesandstrahlt und grundiert auf den Lackierer. Den wollte ich nicht mit Benzin-Öl-Gemisch verunreinigen. Den Tank aus dem von mir ersteigerten Blechkonvolut wollte ich auch nicht verbauen, da er in den Tiefen unseres Kellers lagert und ich ehrlich gesagt zu faul war, ihn nur für einen Testlauf ein zu bauen. Also mal schnell im Werkkeller nach Alternativen umgesehen und prompt was passendes gefunden: Eine fabrikneue leere Leimflasche aus Weichplastik. 250 ml passen rein und die spitz zulaufende Tülle kann man passend abschneiden und auf die Benzinleitung stecken. Für die Luftzufuhr sorgt ein Loch im Boden, dass bei Bedarf mit einem Nagel dicht verschlossen werden kann. Der Inhalt sollte für 8 Km reichen. Jetzt muss nur noch der Motor laufen…..

Benzintank (Behelfsmäßig)