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Papierkriegserklärung

Der für mich überraschend schnell arbeitende Herr Gerst vom TÜV Süd zwang mich heute Morgen dazu, mir mit dem Postboten ein Rennen zu liefern. Er hatte mit seinem Drahtesel aber keine Chance gegen meine Moffa.
Grund für das Rennen war, dass ich die 113,93€ Nachnahme für das heiß ersehnte Datenblatt nicht unter dem Kopfkissen hatte. Ich vereinbarte mit dem Briefträger daher, dass ich schnellstmöglich eine Bank aufsuchen und er in der Zwischenzeit seine Runde weiter machen würde. Wenn ich schnell genug wäre, könnte ich ihn am Ende seiner Tour einholen….
Wette galt!
Natürlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass seine Kollegen von der Postbank derartig schnell waren, dass in der Zwischenzeit drei Tierarten vom Wasser ans Land gewechselt sind….
Im Tiefflug ging es mit sicherlich 28-29 Sachen durchs angrenzende Wohngebiet, wo ich den Postboten glücklicherweise noch antraf.
Lohn der Angst:
Bond Bug Datenblatt 1 bearbeitet
Nice!
Natürlich gibts einige überraschende Unterschiede zu dem Datenblatt von Sir Edward.
So zum Beispiel die Eintragung „Variante: 3-Rad Fahrzeug“. Ich bin auch mal gespannt, ob mir die Bemerkung „Kunststoffkarosserie (Brennbarkeit und Splittersicherheit nicht geprüft) irgendwelche Probleme bereiten wird.
Leider sind auch nur die 145er-Reifen dort angegeben. Hinten hat mein Bug ja die Dunlop D1 mit 165er-Reifen. Alles Diskussionsstoff.
Man ist gespannt.
Vielen Dank, Herr Gerst für die Erstellung!
Dies ist nun also der Startschuss für den kommenden Papierkrieg der Zulassung.

Der heilige Gral

Ich hab ihn!! Den heiligen Gral deutscher Reliant-Rialto-Fahrer!
Reliant Rialto Datenblatt
Herr Gerst vom TÜV Süd (Sehr sehr nett und kompetent!) hat mir vor wenigen Tagen ein offizielles Datenblatt für Sir Edward (Meinen 1984er Reliant Rialto) zugeschickt. Damit sollte die papierkram-technische Hürde der TÜV-Abnahme nun eigentlich kein Problem mehr sein. Lediglich die technischen Aspekte sind jetzt noch fragwürdig. Oh Boy, oh boy, oh boy….Ich bin ja schon so aufgeregt!
Sehr schön, dass er auch die alternative Reifengröße mit eingetragen hat. Im Original hatte Sir Edward ja Diagonalreifen. Mit der zulässigen Lautstärke muss ich mal gucken. 80N ist als Maximalwert für 1984 angegeben. Laut der Briefkopie, die ich habe, hat der Rialto genau 80N… mal hoffen, dass ich nen leisen Tag beim TÜV erwische.
Ich werde das Datenblatt die Tage noch durch den Scanner ziehen. Wenn dann jemand an einer Kopie interessiert ist, einfach melden.

Urlaubszeit

Da will man nun schon etwas vorstrebern, für die bald anstehende Arbeitslosigkeit und dann das….
Gestern hab ich eine E-Mail an Gerhard Mangliers geschickt. Der Mensch ist der richtige Ansprechpartner beim TÜV-Süd, wenn es um die Erstellung eines offiziellen Datenblatts für Exoten und Oldtimer geht.
Postwendend erhielt ich eine automatische E-Mail zurück mit dem Inhalt: „Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin vom 13.07. bis 24.07.2009 nicht im Hause.
“ Nun gut. Es sei dem Mann gegönnt. Nach seinem Urlaub ist er bestimmt ganz entspannt und erholt, so dass die Datenblatterstellung kein Problem ist *Daumendrück*.
Ein solches brauche ich für die TÜV-Abnahme nach § 21 StVZO von Sir Edward. Ein Reliant Rialto sagt dem deutschen TÜV nämlich verständlicherweise nix. Der TÜV-Süd hat übrigens auch eine schöne Übersicht zum Verfahren der Vollabnahme und was dort alles geprüft wird.

Rostschutz durch Pekinesenkotze

Um der braunen Pest Einhalt zu gebieten, habe ich die Falze der Schutzbleche mit Perma Film ausgefüllt. Perma Film ist eigentlich ein Korrosionsschutzmittel aus dem Schiffsbau und wird dort verwendet um Ballast-Seewassertanks vor Korrosion zu schützen (Zulassung des Germanischen Lloyds und des Det Norske Veritas für einen Inspektionsinterval von 2,5 Jahren). Was allerdings 2,5 Jahre lang aggresivem Salzwasser wiederstehen kann, dass kann als Unterbodenschutz bzw. Falzschutz ja auch nicht so ganz falsch sein. Perma Film gibts neben 200 Liter Fässern und 20 Liter Eimern mittlerweile auch in kleinen Gebinden (1 Liter-Topf) für den Hausgebrauch. Die wählbaren Farben sind: aluminum grau, aluminium ocker, transparent und schwarz. Wir haben uns für „transparent“ entschieden, da man so eher sehen kann, was da drunter vor sich geht („Unterrostung“ ist das Stichwort). Als Verarbeitungsweise stellt das Datenblatt streichen, rollen oder Airless-Spritzverfahren zur Auswahl. Da die Falze an den Schutzblechen sehr eng sind, kam pinseln und rollen nicht in Frage. Eine Airless-Spritzanlage habe ich aber auch nicht. Also, was tun?
Der findige Heimwerker baut sich sowas dann selber. Er geht in die nächste Apotheke und kauft dort eine Einwegspritze (mind. 20ml Fassungsvermögen) mit passender Kanüle. Fertig ist die „manualbetriebene Perma Film Spritzanlage für besonders kleine Hohlräume und kräftige Daumen„.
Für das Spritzverfahren empfiehlt das Datenblatt die Erwärmung auf 30-35°C. Ich hab dazu eine kleine Menge Perma Film in einen sauberen Joghurtbecher gegeben und diesen dann in einem heißen Wasserbad erhitzt. Siehe Bild:

Der Farbton von dem Zeug erinnert übrigens stark an Pekinesenkotze….Sobald es aber ausgehärtet ist, wird es annähernd klar mit einem leichten Hang zu Schnotten (Bitte nicht der Mukophagie fröhnen!).

Ich habe im späteren Verlauf festgestellt, dass es für die Auftragung per Spritze egal ist, ob man das Zeug erhitzt oder nicht. Es geht in beiden Fällen gleich leicht schwer durch die Kanüle. Später habe ich die Spritze einfach in den großen Pott gehalten zum aufziehen (Ohne Kanüle geht das einfacher…). Das Spart den Umweg und Verlust über den Becher. Die Verarbeitung selbst ist eine riesen Sauerei! Zieht euch vorher alte Sachen an, die ihr nachher direkt in die Kochwäsche geben könnt. Ich empfehle an dieser Stelle auch mal wieder wärmstens die Verwendung von Einmalhandschuhen. Am besten ist es auch, wenn ihr zum auftragen nach draußen geht. Ein Spritzer in der Werkstatt ist kaum zu vermeiden und blöd zu entfernen. Das Zeug klebt und schmiert wie Hulle.
Wenn ihr dann bereit seid und eure Spritze geladen ist, könnt ihr recht einfach die Kanüle in den „Kanal“ stecken, welcher sich durch das Umlegen der Kante gebildet hat. Dann einfach drücken bis erst der Arzt und dann das Perma Film kommt. Hier gilt mal wieder die Devise „Viel hilft viel“. Wenn ihr also den Hohlraum so gut es geht gefüllt habt, spritzt noch eine schöne Schicht auf die Falzkante, damit diese auch dort abdichten kann. Das sollte dann ungefähr so aussehen:

Wie gesagt: Riesen Sauerei. Wenn ihr dann fertig seit, stellt die Schutzbleche so hin, wie sie auch eingebaut werden („Buckel“ nach oben), so dass das Zeug mit Unterstützung der Schwerkraft auch in die kleinsten Ritzen krabbeln kann. Es empfiehlt sich eine Zeitung als Unterlage.