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Hebezeug

Um mit dem Kran auch vernünftig arbeiten zu können, habe ich mir ein bisschen Lastaufnahmemittel gebastelt.
Da gibt es ja viele schöne Dinge im professionellen Bereich, z.B. Big Bag-Traversen, Palettenheber oder Steinheber.
Ähnliches fällt ja auch beim Genesungswerk hebetechnisch an, auch wenn es aufgrund des Minikranes nur 1/3 so schwer sein kann.
Starten wir mal mit dem Traggestell für Big Bags:
Vor langer Zeit hatte ich den geschenkten Quadheber versucht zu einem Hubtisch umzubauen:

Das war aber dermaßen mistig, dass es dazu noch nicht mal einen Blogartikel gibt. Durch die langen Arme war der Hebel so gewaltig, dass man kaum was schweres angehoben bekam.
Also habe ich die Arme wieder auseinander geflext und recycelt.
Eine Bohrung in der Mitte und ein paar M12 Ringmuttern später war die Traverse fertig:

Die Bigbags, welche noch in meinem Fundus schlummern, haben unten eine verschließbare Ablassöffnung. So kann ich sie am Kran hängend oben voll schaufeln (z.B. mit Sand), dann über die Mauer heben und einfach zum ausleeren unten öffnen. Easy.
Ähnlich stringent war die Idee zum Palettenheber. Auch da kamen einfach Ringmuttern an das Vierkantrohr:

Ein erster Test in Verbindung mit der Big Bag Traverse war jedoch nur so mittel erfolgreich:

Besser wurde es, als ich die Tragegurte direkt an den Haken hing:

Aber auch da seht ihr, dass sich die Traversen innerhalb der Palette verschoben haben. Wenn es doof läuft, rutschen beide in die Mitte und dann kracht die ganze Fuhre runter.
Da muss ich mir also was einfallen lassen.
Besser lief die Testreihe mit einem billigen Steinheber:

Da nervte nur, dass sich der Schlupf immer wieder von den Griffen abwickelte.
Nix, was man nicht mit zwei M12-Bauscheiben und einer Flex lösen könnte:

Ein paar Schweißpunkte und etwas rote Farbe später, hängt der Greifer sicher am Kran:

Die „Klauen“ passen übrigen genau in die 24er Steine:

Trotzdem sollte man die Steine besser quer fassen, bleibt man nämlich hängen und entlastet damit den Greifer, gibt es direkt Bruch (Sichheitsschuhe!):

Greift man die Steine quer, kommt man sich weniger mit den Moniereisen ins Gehege:

Insgesamt war ich von dem Greifer am Kran so begeistert, dass ich schon mal eine Reihe Steine gesetzt habe:

Schon alleine für die Schalsteine hat sich der Kauf des Kranes gelohnt!
Ebenfalls begeistert bin ich von den alten DDR-Schubkarren, die hier noch reichlich in der Nachbarschaft kursieren. Die haben nämlich ab Werk Kranösen:

Da bastele ich aber noch an einer Schnellkupplung, um sie einfacher auskippen zu können. Und so eine Schubkarre muss ich auch besorgen. Oder doch einen Japaner? Aber die sind so unverschämt teuer!

My Minikran V

Als letzten Posten vor der Inbetriebnahme hatte ich noch eine Abdeckung für den Kettenzug auf dem Zettel.
Der Kettenzug ist ein gewaltiger wie historischer Trümmer:

Er stammt von 1988 und kann 500 kg (1000 kg bei doppelter Kette) heben:

Da der Kollege bei Wind und Wetter draußen baumeln muss, wollte ich ihn ein wenig vor den Elementen schützen.
Am einfachsten geht das mit einer Regenhaube.
Die benötigten Maße ermittelte ich mit einem alten Duschvorhang, während der Kettenzug an meiner Dachbodenwinde hing:

Als Material entschied ich mich für LKW-Plane. Die ist UV-Stabil und auch sonst sehr unempfindlich.
Mein Lieblingsnachbar hatte davon glücklicherweise noch einen ganzen Ballen im Fundus, aus dem ich mir ein Stückchen heraustrennen durfte:

Damit mir die Plane an der Durchführung des Schäkels nicht ausreißt, habe ich dort passgenaue Löcher geschnitten und jede Schnittkante in einer Rundung auslaufen lassen:

Der auf dem Bild sichtbare KG-Deckel soll ebenfalls etwas von der Last von der Durchführung nehmen.
Dazu habe ich ihn mittels Forstnerbohrer und Raspel so bearbeitet, dass der Schäkel hindurch passt:

Der Deckel liegt nun auf dem oberen Haken des Kettenzuges auf und fungiert als „Tisch“ für die darüber hängende PVC-Plane.
Der Starkstromstecker guckt einfach unter seinem Rock hervor. Das sollte aber harmlos sein. Die sind beide gut abgedichtet.
Sollte sich jedoch diese Verbindung als anfällig erweisen, so habe ich auch noch fünfpolige Verbindungsmuffen mit IP68-Freigabe liegen.
Damit konnte der Kettenzug dann an den Kran und das ganze Geraffel erstmalig auf der Baustelle errichtet werden:

Ist ein ordentliches Kratur. Und das schon ohne den noch weiter teleskopierbaren Mast.
Von der Ausladung her passt er super zur Breite der Halle:

Auch ohne ihn zu bewegen, kann man einen Großteil der Baustelle abdecken.

My Minikran IV

Der mechanische Service am Steinweg Minikran ging routiniert von der Hand. Als erstes habe ich die Abdeckung des Läufers oben am Querbaum abgeschraubt:

Dort fand sich nicht nur ein altes Wespennest, sondern auch der schon vermisste Sperrstein für die Lastbegrenzung.
Möchte man Lasten über 300 kg heben, so ist das mit dem Baukran problemlos möglich (bis zu 500 kg sind zulässig). Man muss dann lediglich die Ausladung begrenzen, damit der Kran nicht vorne über kippt. Dazu hat der Kran verschiedene Markierungen am Ausleger, an denen man den Sperrstein montieren soll. Der Läufer kann dann nur bis zum Stein und der Kran folglich nicht mehr kippen. Jedoch: Kein Sperrstein, keine „Auflastung“.
Glücklicherweise fand sich im Bolzenfundus meines Nachbarn noch ein passender Bolzen (M16 oder sowas), den ich mit einer Mutter und einer Unterlegscheibe kombiniert zur Wiederherstellung des Anschlages nutzen konnte:

Als nächstes habe ich den Läufer ausgebaut und gereinigt. Das war bitter nötig:

Das Fett war nur noch zäher Teer. Da die Räder aus Hartplastik sind, bin ich auch der Meinung, dass er grundsätzlich kein Fett für geschmeidigen Lauf braucht. Die Räder selbst haben Kugellager.
Ich habe daher eine ganze Dose Bremsenreiniger samt eines alten Schlafis verbraucht, um aus dem gesamten Ausleger das Fett zu kratzen.
Jetzt bewegt sich der Läufer wieder schön leicht im Ausleger.
Die ganzen Schmiernippel hingegen habe ich nach der Reinigung mit reichlich Fett beaufschlagt. Erstaunlicherweise funktioniert bei allen noch die Kugelabdichtung. Mein Horror ist bei sowas immer, wenn man Fett in eine Lagerstelle pumpt und Wasser auf der anderen Seite raus kommt. Das war aber zum Glück nur an der Deichsel der Fall. Auch sonst habe ich viel geputzt und abgeschmiert. Der ausziehbare Baum ließ sich Anfangs nur mit roher Gewalt ausziehen. Jetzt läuft er wieder schön geschmeidig. Insgesamt ging eine ganze Kartusche Schmierfett drauf.
Auch die vom Grünspan festgebackenen Lagerrollen habe ich ausgebaut und aufbereitet:

Insgesamt habe ich alles was sich bewegt auf Vordermann gebracht. Der Kran darf ruhig schäbbig aussehen, dann klaut ihn wenigstens niemand. Technisch soll er aber zuverlässig funktionieren.

My Minikran III

Wie schon in der Bestandsaufnahme angedeutet, gab es am Steinweg Minikran MK300 ein paar elektrische Malässen zu beheben.
Wenn fremde Elektrik-Bastelarbeit ersichtlich ist, habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, erstmal alles mit dem Multimeter durchzumessen. So auch beim Maurerkran. Das führte auch direkt zu der Erkenntnis, dass der Schutzleiter vom CEE-Stecker irgendwie nicht im Schaltkasten ankam. Doof. Insbesondere bei Starkstrom hätte ich den schon ganz gerne. Ich konnte das Ganze dann recht schnell auf den Schleifkontakt im Fuß des Mastes eingrenzen:

Leider ist das natürlich das einzige elektrische Bauteil, an das ich nicht wirklich heran komme. Ich habe dann eine Umgehungslösung gewählt und sowohl das Fahrgestell als auch den Mast oberhalb des Drehkranzes über Verschraubungspunkte geerdet. Im Fehlerfall läuft so der Fehlerstrom über die Kugellager im Drehkranz zum Fahrgestell und von dort über die Erdung zurück zum Anschlusskabel. Nicht ideal, aber was besseres fiel mir nicht ein.
Die zerbrochene und abgekniffene 230V-Steckdose:

flog auch gleich raus und wurde durch eine Doppelsteckdose aus dem Fundus ersetzt:

Die Möglichkeit 230V dort direkt abzugreifen wird sicherlich nützlich sein und spart ein zweites Verlängerungskabel neben der Starkstromleitung.
Die Steckdose hatte ich zuerst in dem Verteilerkasten direkt daneben angeklemmt, bis mir auffiel, dass dort ja nur Strom anliegt, wenn auch der Radantrieb eingeschaltet ist. Schön doof. Ließ sich aber recht einfach korrigieren, da auf der Rückseite des Querträgers die Anschlussbox der zentralen Zuleitung ist.
Die Verklemmung der Steckdose will ich auch mal für eine schnelle Produktempfehlung nutzen. Herr Proof Wood hat mich zum Erwerb einer Adernend-Hülsen-Zange samt Hülsensortiment animiert:

Top Sache! Kostet nur einen schmalen Taler und reicht für Jahre. Ist auch viel schöner als Lötarbeiten im Freien oder Kfz-Fußräumen.
Weiter ging es im Schaltkasten. Da gierten rostige Kontakte nach Aufmerksamkeit:

Um da in Zukunft Ruhe zu haben, bekam der Schaltkasten noch ein Dach aus einem Rest Plexiglas:

Das sollte die Regenschauer in Zukunft ausreichend abhalten. Dann noch ein wenig mit Isolierband flicken, mit Kabelbindern sichern und Kontakte reinigen und schon war die Elektrik wieder einsatzbereit.

My Minikran II

Nachdem das große Tauen bei uns eingesetzt hat, habe ich mich mal an die Bestandsaufnahme beim Minikran begeben.
Als erstes steht ein umfassender Service auf dem Plan. Leider hat die Firma Böcker (zu denen Steinweg mittlerweile gehört) noch nicht auf meine Anfrage zu u.a. einer Bedienungsanleitung reagiert, aber im Netz findet sich die Bedienungsanleitung seiner moderneren Brüder. Darin ist die Rede davon, dass man alle 50 Betriebsstunden die Schmierstellen bedienen soll und „vor und nach längerer Außerbetriebsetzung“ nachschmieren soll.
Wenn jedoch Schmiernippel so aussehen:

weiß man sicher, dass sich da in den letzten 10+ Jahren niemand drum gekümmert hat. Ihr seht keinen Schmiernippel? Doch klar: Der kleine Dreckklumpen seitlich an der Radnabe….
Bei der Gelegenheit will ich auch den Läufer oben aus dem Ausleger ausbauen und reinigen.
Die Laufkatze muss man von Hand bedienen und entsprechend leichtgängig sollte sie sein, wenn da 300 kg dran hängen. Aktuell macht es aber eher den Eindruck, als würde man sie durch schwarzen zähen Honig zerren.
Neben dem Service will ich mich der Elektrik zuwenden.
Da waren in den letzten ~25 Jahren auch Menschen mit unterschiedlichem Wissensstand am Werk:

Neu abdichten muss ich die Zentralelektrik auch. Als ich sie aufschraubte, lief mir ein ganzer Schwall Wasser entgegen.

Die Kabel sind teils aufgescheuert, Strippen wurden nachgezogen, andere abgekniffen:

Auch um den bestialisch schweren Kettenzug (von 1988) will ich mich ein wenig kümmern:

Der soll zumindest eine Regenhaube bekommen, damit er draußen bleiben kann.

Wie gesagt: Der Preis war fair.