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My Minikran V

Als letzten Posten vor der Inbetriebnahme hatte ich noch eine Abdeckung für den Kettenzug auf dem Zettel.
Der Kettenzug ist ein gewaltiger wie historischer Trümmer:

Er stammt von 1988 und kann 500 kg (1000 kg bei doppelter Kette) heben:

Da der Kollege bei Wind und Wetter draußen baumeln muss, wollte ich ihn ein wenig vor den Elementen schützen.
Am einfachsten geht das mit einer Regenhaube.
Die benötigten Maße ermittelte ich mit einem alten Duschvorhang, während der Kettenzug an meiner Dachbodenwinde hing:

Als Material entschied ich mich für LKW-Plane. Die ist UV-Stabil und auch sonst sehr unempfindlich.
Mein Lieblingsnachbar hatte davon glücklicherweise noch einen ganzen Ballen im Fundus, aus dem ich mir ein Stückchen heraustrennen durfte:

Damit mir die Plane an der Durchführung des Schäkels nicht ausreißt, habe ich dort passgenaue Löcher geschnitten und jede Schnittkante in einer Rundung auslaufen lassen:

Der auf dem Bild sichtbare KG-Deckel soll ebenfalls etwas von der Last von der Durchführung nehmen.
Dazu habe ich ihn mittels Forstnerbohrer und Raspel so bearbeitet, dass der Schäkel hindurch passt:

Der Deckel liegt nun auf dem oberen Haken des Kettenzuges auf und fungiert als „Tisch“ für die darüber hängende PVC-Plane.
Der Starkstromstecker guckt einfach unter seinem Rock hervor. Das sollte aber harmlos sein. Die sind beide gut abgedichtet.
Sollte sich jedoch diese Verbindung als anfällig erweisen, so habe ich auch noch fünfpolige Verbindungsmuffen mit IP68-Freigabe liegen.
Damit konnte der Kettenzug dann an den Kran und das ganze Geraffel erstmalig auf der Baustelle errichtet werden:

Ist ein ordentliches Kratur. Und das schon ohne den noch weiter teleskopierbaren Mast.
Von der Ausladung her passt er super zur Breite der Halle:

Auch ohne ihn zu bewegen, kann man einen Großteil der Baustelle abdecken.

My Minikran IV

Der mechanische Service am Steinweg Minikran ging routiniert von der Hand. Als erstes habe ich die Abdeckung des Läufers oben am Querbaum abgeschraubt:

Dort fand sich nicht nur ein altes Wespennest, sondern auch der schon vermisste Sperrstein für die Lastbegrenzung.
Möchte man Lasten über 300 kg heben, so ist das mit dem Baukran problemlos möglich (bis zu 500 kg sind zulässig). Man muss dann lediglich die Ausladung begrenzen, damit der Kran nicht vorne über kippt. Dazu hat der Kran verschiedene Markierungen am Ausleger, an denen man den Sperrstein montieren soll. Der Läufer kann dann nur bis zum Stein und der Kran folglich nicht mehr kippen. Jedoch: Kein Sperrstein, keine „Auflastung“.
Glücklicherweise fand sich im Bolzenfundus meines Nachbarn noch ein passender Bolzen (M16 oder sowas), den ich mit einer Mutter und einer Unterlegscheibe kombiniert zur Wiederherstellung des Anschlages nutzen konnte:

Als nächstes habe ich den Läufer ausgebaut und gereinigt. Das war bitter nötig:

Das Fett war nur noch zäher Teer. Da die Räder aus Hartplastik sind, bin ich auch der Meinung, dass er grundsätzlich kein Fett für geschmeidigen Lauf braucht. Die Räder selbst haben Kugellager.
Ich habe daher eine ganze Dose Bremsenreiniger samt eines alten Schlafis verbraucht, um aus dem gesamten Ausleger das Fett zu kratzen.
Jetzt bewegt sich der Läufer wieder schön leicht im Ausleger.
Die ganzen Schmiernippel hingegen habe ich nach der Reinigung mit reichlich Fett beaufschlagt. Erstaunlicherweise funktioniert bei allen noch die Kugelabdichtung. Mein Horror ist bei sowas immer, wenn man Fett in eine Lagerstelle pumpt und Wasser auf der anderen Seite raus kommt. Das war aber zum Glück nur an der Deichsel der Fall. Auch sonst habe ich viel geputzt und abgeschmiert. Der ausziehbare Baum ließ sich Anfangs nur mit roher Gewalt ausziehen. Jetzt läuft er wieder schön geschmeidig. Insgesamt ging eine ganze Kartusche Schmierfett drauf.
Auch die vom Grünspan festgebackenen Lagerrollen habe ich ausgebaut und aufbereitet:

Insgesamt habe ich alles was sich bewegt auf Vordermann gebracht. Der Kran darf ruhig schäbbig aussehen, dann klaut ihn wenigstens niemand. Technisch soll er aber zuverlässig funktionieren.

My Minikran III

Wie schon in der Bestandsaufnahme angedeutet, gab es am Steinweg Minikran MK300 ein paar elektrische Malässen zu beheben.
Wenn fremde Elektrik-Bastelarbeit ersichtlich ist, habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, erstmal alles mit dem Multimeter durchzumessen. So auch beim Maurerkran. Das führte auch direkt zu der Erkenntnis, dass der Schutzleiter vom CEE-Stecker irgendwie nicht im Schaltkasten ankam. Doof. Insbesondere bei Starkstrom hätte ich den schon ganz gerne. Ich konnte das Ganze dann recht schnell auf den Schleifkontakt im Fuß des Mastes eingrenzen:

Leider ist das natürlich das einzige elektrische Bauteil, an das ich nicht wirklich heran komme. Ich habe dann eine Umgehungslösung gewählt und sowohl das Fahrgestell als auch den Mast oberhalb des Drehkranzes über Verschraubungspunkte geerdet. Im Fehlerfall läuft so der Fehlerstrom über die Kugellager im Drehkranz zum Fahrgestell und von dort über die Erdung zurück zum Anschlusskabel. Nicht ideal, aber was besseres fiel mir nicht ein.
Die zerbrochene und abgekniffene 230V-Steckdose:

flog auch gleich raus und wurde durch eine Doppelsteckdose aus dem Fundus ersetzt:

Die Möglichkeit 230V dort direkt abzugreifen wird sicherlich nützlich sein und spart ein zweites Verlängerungskabel neben der Starkstromleitung.
Die Steckdose hatte ich zuerst in dem Verteilerkasten direkt daneben angeklemmt, bis mir auffiel, dass dort ja nur Strom anliegt, wenn auch der Radantrieb eingeschaltet ist. Schön doof. Ließ sich aber recht einfach korrigieren, da auf der Rückseite des Querträgers die Anschlussbox der zentralen Zuleitung ist.
Die Verklemmung der Steckdose will ich auch mal für eine schnelle Produktempfehlung nutzen. Herr Proof Wood hat mich zum Erwerb einer Adernend-Hülsen-Zange samt Hülsensortiment animiert:

Top Sache! Kostet nur einen schmalen Taler und reicht für Jahre. Ist auch viel schöner als Lötarbeiten im Freien oder Kfz-Fußräumen.
Weiter ging es im Schaltkasten. Da gierten rostige Kontakte nach Aufmerksamkeit:

Um da in Zukunft Ruhe zu haben, bekam der Schaltkasten noch ein Dach aus einem Rest Plexiglas:

Das sollte die Regenschauer in Zukunft ausreichend abhalten. Dann noch ein wenig mit Isolierband flicken, mit Kabelbindern sichern und Kontakte reinigen und schon war die Elektrik wieder einsatzbereit.

My Minikran II

Nachdem das große Tauen bei uns eingesetzt hat, habe ich mich mal an die Bestandsaufnahme beim Minikran begeben.
Als erstes steht ein umfassender Service auf dem Plan. Leider hat die Firma Böcker (zu denen Steinweg mittlerweile gehört) noch nicht auf meine Anfrage zu u.a. einer Bedienungsanleitung reagiert, aber im Netz findet sich die Bedienungsanleitung seiner moderneren Brüder. Darin ist die Rede davon, dass man alle 50 Betriebsstunden die Schmierstellen bedienen soll und „vor und nach längerer Außerbetriebsetzung“ nachschmieren soll.
Wenn jedoch Schmiernippel so aussehen:

weiß man sicher, dass sich da in den letzten 10+ Jahren niemand drum gekümmert hat. Ihr seht keinen Schmiernippel? Doch klar: Der kleine Dreckklumpen seitlich an der Radnabe….
Bei der Gelegenheit will ich auch den Läufer oben aus dem Ausleger ausbauen und reinigen.
Die Laufkatze muss man von Hand bedienen und entsprechend leichtgängig sollte sie sein, wenn da 300 kg dran hängen. Aktuell macht es aber eher den Eindruck, als würde man sie durch schwarzen zähen Honig zerren.
Neben dem Service will ich mich der Elektrik zuwenden.
Da waren in den letzten ~25 Jahren auch Menschen mit unterschiedlichem Wissensstand am Werk:

Neu abdichten muss ich die Zentralelektrik auch. Als ich sie aufschraubte, lief mir ein ganzer Schwall Wasser entgegen.

Die Kabel sind teils aufgescheuert, Strippen wurden nachgezogen, andere abgekniffen:

Auch um den bestialisch schweren Kettenzug (von 1988) will ich mich ein wenig kümmern:

Der soll zumindest eine Regenhaube bekommen, damit er draußen bleiben kann.

Wie gesagt: Der Preis war fair.

My Minikran I

Des Rätsels Lösung ist ein Steinweg Minikran MK300 aus den frühen 90ern.

Ich habe für das Genesungswerk in den nächsten Monaten einiges an Lasten zu bewegen: Schalungssteine, Sand, Beton, Poroton, Stürze, Sparren, etc.
Wer so ein halbes Hemd ist, wie ich hebt sich an sowas schnell mal einen Bruch oder muss dauernd die gesamte Nachbarschaft um Hilfe ersuchen.
Daher war die Überlegung, wie ich mir das Leben erleichtern könnte. Erster Gedanke war die Anschaffung eines RS09/GT124. Geile Geräte, aber bei näherer Untersuchung doch etwas zu unhandlich. Radlader, Kompaktlader und Gabelstapler sind preislich unerreichbar. Durch Zufall stolperte ich dann über sogenannte „Maurerkrane“ oder „Minikrane“. Läuft mit Strom, ist wenig dran was kaputt gehen kann, sind schön kompakt und teilweise so alt, dass sie preislich attraktiv werden.
Außerdem lassen sich die Kollegen mit einem etwas größer dimensionierten Autotrailer problemlos transportieren.
Beste Voraussetzungen also für den geneigten Bastler.
In der Nähe von Berlin fand ich dann mein Exemplar.
Sehr netter Verkäufer, der ihn selber für den Bau seines Hauses in Eigenleistung angeschafft hatte.
Normalerweise sind Minikrane eher was für gewerbliche Käufer. Daher schreckte die 1999 letztmalig durchgeführte UVV-Prüfung und die fehlende Ausweisbarkeit der Mwst. ausreichend viele Käufer ab. Ursprünglicher Eigentümer war übrigens die „Kooperative Einrichtung „Landbau“ Wittenburg“. Außerdem sieht der Kran ehrlicherweise erbärmlich aus:

Auch die Elektrik wurde mal kreativ instand gesetzt:

Was zählte war aber, das alles funktioniert und dass der Preis wirklich fair war.
Also Nägel mit Köpfen machen und den Deal einstielen.
Nachdem alles mit dem Verkäufer geklärt war und Vaddern mit dem Jagdwagen mich bei der Abholung begleiten würde, konnte ich mich daran begeben, die Schneemassen zumindest teilweise von der Bodenplatte zu räumen:

Die Nachbarn konnten mir wieder ausreichend den Vogel zeigen, dass ich bei dem Wetter auf der Baustelle Schnee geschoben habe, aber mittlerweile sind die sowas von uns glaube ich gewöhnt.
Den Schnee habe ich gleich genutzt um das schon ausgeschachtete Loch für den Kanalschacht vor der Bodenplatte zu füllen. Hier ging es nämlich bisher einen Meter in die Tiefe:

Da dort aber voraussichtlich der Anhänger anlanden sollte, musste das Loch irgendwie zu.
Also hat „der Spinner“ bei Minus 10 °C immer wieder Schnee in das Loch geschoben und darin einen Rumpelstilzchentanz zum verdichten aufgeführt, bis die Schneefläche bündig an die Bodenplatte anschloss:

Wie gesagt: Wahrscheinlich würde ich mir selber einen Vogel zeigen.

Für die Abholung habe ich beim Anhängervertrieb Krenz einen großen PKW-Trailer geliehen. Hierbei möchte ich den super Service von Familie Krenz betonen:
Wir bekamen zum Anhänger noch eine Flasche Enteisungsspray („Falls das Stützrad einfriert“) und ein Ersatzrad („Die bekommt man so schlecht unterwegs“) mit. Und da wir den Anhänger nicht Sonntag zurück geben konnten, sondern bis Montag „behalten mussten“ haben sie auch nur 52 € für einen Tag Miete berechnet.
Beim Verkäufer angekommen, hat er sich zwei Stunden Zeit genommen, uns den Kran vorzuführen und alles zu erklären. Es wurde offen über Mängel gesprochen und beim verladen tatkräftig mit angepackt. Auch hier ein rundweg positives Erlebnis. Vielen Dank nochmals! So wünscht man sich eBayKleinanzeigen.
Auch der Rückweg verlief erfreulich unspektakulär:

Spannend war erst wieder die Abladung am nächsten Tag unten an der Bodenplatte.
Nur mit Hilfe von gestreutem Sand und wiederholtem ausbuddeln konnte der Jagdwagen den schweren Anhänger über den nicht geräumten Weg bis zur Bodenplatte zerren.
Schon ohne Schneemassen wäre es spannend geworden, den Anhänger mit dem PKW so rückwärts an die Bodenplatte heran zu fahren, das man den Kran hätte abladen können. Bei dem tief verschneiten Weg war es aber gänzlich unmöglich, was mir schon vorher bewusst war. Zwar hatten Vaddern und ich mit Schneeschaufeln vorher großflächig Platz geschaffen, aber für’s rangieren mit dem PKW reichte es partout nicht:

Daher war der Plan, den Anhänger abzukuppel, ihn mittels einer auf der Bodenplatte verankerten 12V-Winde um 90° zu drehen und dann an die Bodenplatte heran zu ziehen:

Damit der Anhänger nicht im Schnee einsank, haben wir ihm eine Straße aus OSB-Platten (ja, immer noch die von den Streifenfundamenten; Top Investition) gebaut:

So klappte das heranholen super und wir konnten schlussendlich den Kran vom Anhänger ziehen:

Anschließend hat Vaddern noch eines von den glucksenden Schwerlaskindern mittels Handwinde auf den Anhänger gezogen:

Adler gelandet. Feierabend: