Gestern hab ich ein wenig weiter am Einlass- und Auslasskrümmer gewurstelt.
Ein mit Schleifpapier umwickelter Pinsel funktionierte ganz gut um die Spuren der Feilen zu beseitigen:
Allerdings musste ich dann doch auf den klassischen Finger zurück greifen, um die ganzen Rundungen zu glätten. Erst 80er, dann 220er und abschließend 400er Schleifpapier um den Zeigefinger gewickelt und dann „gib ihm“. Irgendwann beschloss ich, dass ich nun keine Lust mehr hätte und dass das Resultat zufriedenstellend ist:
Nah am Babypopo.
Dafür war ich aber auch der Mann mit dem grauen Daumen und den wunden Fingern vom Schleifpapier:
Anschließend habe ich noch die Flansche geplant:
Beim Flansch zum Vergaser musste ich mir mit einem umwickelten Holzklotz behelfen, da ich die Stehbolzen nicht ausdrehen wollte:
Damit der Krümmer neben dem neuen Fächerkrümmer sich nicht hässlich und alt fühlt, habe ich ihn dann noch von außen ein wenig sauber gepinselt:
Danach konnte er wieder zurück an seinen angestammten Platz.
Beim los- und anschrauben des Einlasskrümmers müsst ihr drauf achten, dass man die Muttern nicht einfach komplett ab bzw. drauf drehen kann, sondern immer mit der Aussparung im Krümmer gehen muss. Also immer Schrittweise vorarbeiten:
Sieht richtig lecker aus, finde ich:
Ok, ich hab mit meinen Schmuddelpfoten das Band ein wenig eingesaut, aber das ist eh nicht lange so weiß…
Ich hab übrigens auch neue Muttern zum anschrauben der Krümmer benutzt. Die Neuen sind aus Bronze/Nickel/Kupfer und können daher nicht mehr fest rosten. Ich hab die Muttern jetzt mal „fest“ angezogen. Nen Drehmomentschlüssel hab ich hier ja leider nicht (man würde auch nicht an alle Muttern kommen).
Danach habe ich mich dem Auspuff zugewandt. Den muss ich ja absägen, da der Krümmerflansch nun entfällt.
Der neue Krümmer reicht runter bis hinter die vordere Aufhängung an der Getriebeglocke:
Der Plan ist daher, den alten Auspuff so ab zu sägen, dass die Aufhängungsschelle die beiden Rohre zusammenpresst. Zu sägen war also genau hinter der Schelle:
*Hüstel* Hatte ich eigentlich schon mal erwähnt, dass es gut war, dass ich die einzelnen Rohrsegmente nicht verschweißt habe?
Das abzuschneidende Stück bekam nochmal eine neue Lage hitzebeständigen Lack:
Danach war es mal wieder ein Einsatz für „den Spreizer„:
Natürlich war es doof, das Rohr vorher zu lackieren, da ich die Backen des Schraubstocks so fest anknallen musste um das glatte Rohr zu halten, dass er danach wieder runter geschrubbelt war… egal. Hab ich also nochmal lackiert. Das aufspreizen ging ganz gut. Das Rohr müsste jetzt mit mittlerem Klopfen auf den Krümmer passen. Vorne (da wo später die Schelle sitzt) habe ich zwei Schlitze gesägt, damit ich es später zusammendrücken kann. Dürfte auch dicht werden.
Mal sehen, wann ich zum finalen Zusammenbau komme.
Ich muss ja eh noch auf das Care-Paket von wuschel warten.
Außerdem tut mir der Kopf weh. Oma hatte ihre gesammelten Kegelfahrt-Schnaps-Vorräte zur Entsorgung freigegeben:
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Christos Krümmer II
Gestern Nachmittag hab ich mich dann noch an die Demontage des alten Krümmers gemacht um mein neues Schmuckstück schnellst möglich verbauen zu können.
Dazu musste erstmal der Vergaser samt Vorwärmung und Flansch runter. Dabei fiel mir auf, dass eine Schraube von der Glocke fehlt. Da wo auf dem Bild der Draht durch läuft:
Komisch. Da war mal eine drin. Weiß ich. Hab ich selbst mal raus geschraubt. Sieht man hier auch. Muss ich wohl nicht fest genug angezogen haben bzw. nen Federring vergessen haben. Könnte natürlich ein Grund für Falschluft sein. Wird alles eruiert, sobald ne passende Zoll-Ersatzschraube gefunden ist.
Danach hab ich den Einlasskrümmer abgeklebt (Krümel!) und reichlich WD40 auf den Muttern verteilt:
Hat aber alles nix geholfen. Den Stehbolzen Auslasskrümmer->Einlasskrümmer hab ich trotzdem abgerissen:
Is aber nicht wild. Kommt ja eh nen neuer Krümmer (incl. Bolzen) hin und außerdem sehe ich so richtig keinen Sinn in dem Teil. Außer das es zusammen mit der Auflagefläche eine formidable Hitzebrücke ist.
Interessanterweise waren sowohl die Muttern vom Einlass- als auch vom Auslasskrümmer nur sehr leicht angezogen. Das war teilweise kaum mehr als handwarm! Laut Handbuch sollen da 16-20 Nm drauf. Is jetzt kein Killerdrehmoment, aber doch schon etwas mehr als handwarm…. strange.
Muss ich die Muttern nach ziehen, wenn sich die Dichtung gesetzt hat?
Dank der losen Muttern gingen die Krümmer aber wenigstens easy ab.
Einlasskrümmer:
Auslasskrümmer samt Dichtung:
Hatte ich mir schmodderiger/klebriger vorgestellt:
Auf dem Bild sieht man auch das ganz hintere Auslassventil bzw. dessen Schaft. Ist dieser weiße Belag normal?
Hier nochmal der Versuch eines Detailfotos:
Anschließend hab ich die Dichtfläche vorsichtig gereinigt:
und die neue Dichtung eingepasst:
Passt überraschend ordentlich. Die Ein- und Auslasslöcher werden nicht verdeckt.
Der neue Krümmer passt ebenfalls gut:
Der Einlasskrümmer durfte auch schon mal probeweise Platz nehmen:
Allerdings musste er nochmal runter, da ich noch ein wenig klassisches Tuning vor habe….
Die Ansaugkanäle will ich porten.
Momentan saugt jeder Zylinder durch seinen eigenen Kanal:
Das hat aber zur Folge, dass die äußeren Zylinder (1 und 4) einen schlechteren Füllungsgrad erreichen als 2 und 3. Ihr Ansaugweg ist einfach beträchtlich länger. Das hat zur Folge, dass die Motoren z.B. im Standgas unrund und unruhig laufen.
Der Plan ist es, die Mittelwand, die die Ansaugkanäle auf jeder Seite trennt bis zu einer Tiefe von 2,5 cm zu entfernen.
Dadurch können sich die äußeren Zylinder am Gasgemisch der Inneren bedienen und es wird eine gleichmäßigere Füllung erreicht.
Diese Modifikation ist in Reliant Kreisen weit verbreitet (z.B. hier oder hier) und findet uneingeschränkten Zuspruch.
Ich hab den Krümmer daher gestern Abend zum Garagendonnerstag von Mehl & Goof getragen und dort ein wenig vor mich hin gefeilt. Paul war so freundlich mir tatkräftig zur Seite zu stehen:
Ich weiß, dass das dilettantisches Werkzeug ist! Tut mir auch leid…. Ich fahre gleich noch los und besorge ein paar anständige Aufsätze für den Dremel. Empfehlungen? Erfahrungen?
Wir kamen ganz gut voran:
Auf beiden Seiten sind jetzt knapp 2 cm weg genommen:
So sah das Ergebnis des Abends aus:
War nen hartes Stück Arbeit.
Wie gesagt: Heute Nachmittag soll dann die noch fehlende Feinarbeit folgen und vielleicht auch schon der Zusammenbau.
Was mir leider fehlt, ist Dichtpapier (zwei Vergaserflansch-Dichtungen sind beim Ausbau zerrissen) und ein Drehmomentschlüssel für die Muttern. Mal sehen, wie ich da improvisiere.